In dieser Hausarbeit soll aus soziologischer Perspektive erörtert werden, welche theoretischen Defizite die Luhmannsche Systemtheorie aufweist, ob sie die Zugangs- und Ausschlusskriterien und die darunter liegenden Sachverhalte zureichend erkennen und erklären kann und somit einen angemessenen Beitrag zu der soziologischen Ungleichheitsforschung zu Leisten vermag.
Die hohe Arbeitslosigkeits- und Armutsrate weisen vor allem vor dem Hintergrund des "bislang einmaligen kollektiven sozialen Aufstiegs und eines zuvor unbekannten Niveaus des gesellschaftlichen Wohlstands" die Notwendigkeit der Besinnung der Sozialwissenschaften auf das Problem der sozialen Ungleichheit hin.
Folglich ist die soziale Ungleichheit nach wie vor eines der komplexesten und unabdingbarsten Forschungsfelder der Sozialforschung. Die soziale Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft ist dabei auf Gefälle in Macht- und Herrschaftsstrukturen zurückzuführen, welche wiederum Verhältnisse der Über- und Unterordnung von sozialen Akteuren darstellen. Während die soziale Ungleichheit in der Vormodernen als gottgewollte Ungleichheit legitimiert wurde, ist sie in der modernen Gesellschaft aufgrund der formellen Gleichstellung der Einzelnen lediglich eine soziale Ungleichartigkeit, die sich erst über einen gesellschaftlichen Bewertungsprozess zur sozialen Ungleichheit entwickelt.
Um die soziale Ungleichheit gehaltvoll bestimmen zu können, benötigt man soziologische Theorien. Die Systemtheorie nach Niklas Luhmann möchte das Grundproblem der sozialen Ungleichheit in der funktional differenzierten Gesellschaft mit den Begriffen Inklusion und Exklusion erklären.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz soziologischer Ungleichheitsforschung
- Darlegung der Forschungsfrage
- Darlegung Luhmanns Theorie
- Definition der Luhmannschen Begriffe
- Insbesondere: (Personale) Inklusion und Exklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Luhmanns Begriff der Exklusion im Kontext der funktional differenzierten Gesellschaft und untersucht, inwieweit er einen Beitrag zur Sozialstrukturanalyse leisten kann. Die Arbeit erörtert die theoretischen Defizite der Systemtheorie und vergleicht sie mit den Annahmen Bourdieus, um potentielle Schwächen aufzuzeigen.
- Funktional differenzierte Gesellschaft und die Rolle von Inklusion und Exklusion
- Luhmanns Begriff der Exklusion und seine Implikationen für die Sozialstrukturanalyse
- Theoretische Defizite der Systemtheorie im Hinblick auf die Erklärung sozialer Ungleichheit
- Vergleich der systemtheoretischen Annahmen mit Bourdieus Ansatz
- Potentielle Beiträge Luhmanns zur Analyse sozialer Ungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Hausarbeit stellt die Relevanz der soziologischen Ungleichheitsforschung dar und formuliert die Forschungsfrage. Im zweiten Kapitel wird Luhmanns Theorie der funktional differenzierten Gesellschaft und die zentrale Rolle der Begriffe Inklusion und Exklusion erläutert.
Schlüsselwörter
Funktionale Differenzierung, soziale Ungleichheit, Inklusion, Exklusion, Systemtheorie, Niklas Luhmann, Bourdieu, Sozialstrukturanalyse, Zugang, Ausschluss, Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Liza Albrecht (Autor:in), 2021, Funktionale Differenzierung und soziale Ungleichheit. Systemtheorie nach Niklas Luhmann, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1458832