Rommel galt unter den Wehmachtsgenerälen zu Beginn des Krieges eher als Außenseiter. Ihm fehlten militärische Vorfahren, auf die sich viele Generäle aus preußischem Offizieradel so stolz beriefen. Auch war er nie dazu ausgewählt worden, an einem Generalstabslehrgang teilzunehmen. Was ihn jedoch auszeichnete, waren sein ungeheuerer Ehrgeiz und sein unbändiger Aktionsdrang. Im I. Weltkrieg gelang ihm ein spektakuläres Unternehmen an der Alpenfront. Mit einem Stoßtrupp aus wenigen Kompanien operierte er hinter feindlichen Linien und nahm innerhalb von zwei Tagen 150 italienische Offiziere und 900 Mannschaften gefangen. Für diese Bravourleistung wurde er zum Hauptmann befördert und erhielt den Orden „Pour le mérite“.
In der Reichswehr bleib seine Laufbahn recht überschaubar. Aufsehen erregte er nur durch das Buch „Infanterie greift an“, in dem er anschaulich seine Erlebnisse und Erfahrungen aus dem I. Weltkrieg darstellte. Rommel verkörperte eher den Typus des unpolitischen „Nur-Soldaten“. Dennoch war er bemüht, sich bei den Machthabern des Dritten Reiches in Szene zu setzen, was seinem ambitionierten Karrieredenken durchaus förderlich war. So erhielt er im Februar 1940 das Kommando über die neu aufgestellte 7. Panzerdivision. Im II. Weltkrieg avancierte Rommel zum wohl bekanntesten General der Wehrmacht, dessen Ruhm bei den angelsächsischen Gegnern fast noch legendärer war als in Deutschland . Auf welche Faktoren sind nun seine Erfolge als militärischer Führer zurückzuführen?
Inhaltsverzeichnis
- Faktor: „Führen von vorn“
- Faktor: Auftragstaktik
- Faktor: Schnelligkeit und Überraschung
- Faktor: Menschenführung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser wissenschaftliche Aufsatz befasst sich mit den Erfolgsfaktoren der militärischen Führung von Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Der Artikel analysiert die wichtigsten Faktoren, die zu Rommels herausragenden Leistungen im Zweiten Weltkrieg beigetragen haben. Er beleuchtet dabei insbesondere die Prinzipien des „Führens von vorn“, der Auftragstaktik, der Schnelligkeit und Überraschung sowie der Menschenführung.
- Führungsprinzip „Führen von vorn“
- Rolle der Auftragstaktik im Bewegungskrieg
- Schnelligkeit und Überraschung als strategische Elemente
- Bedeutung der Menschenführung für die Truppenmotivation
- Kritik an Rommels Führungsstil und Vergleich mit anderen Militärführern
Zusammenfassung der Kapitel
Faktor: „Führen von vorn“
Dieses Kapitel untersucht Rommels Führungsprinzip des „Führens von vorn“. Der Autor zeigt auf, wie Rommel durch seine Präsenz an vorderster Front das Kampfgeschehen beeinflusste und seine Truppen motivierte. Im Gegensatz zu französischen und britischen Kommandeuren, die sich weit hinter der Front aufhielten, nahm Rommel aktiv am Gefecht teil und ermöglichte so eine schnelle und flexible Reaktion auf sich ändernde Situationen. Der Text beleuchtet sowohl die Vorteile als auch die Nachteile dieses Führungsstils.
Faktor: Auftragstaktik
Das Kapitel konzentriert sich auf die Auftragstaktik als Erfolgsfaktor der deutschen Panzertruppe. Im Gegensatz zu den starren Befehlstaktiken der französischen und britischen Armeen ermöglichte die Auftragstaktik den deutschen Truppen, flexibel und selbstständig auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren. Der Autor erläutert, wie Rommel die Auftragstaktik im Westfeldzug und im Afrikafeldzug erfolgreich einsetzte und welche Vorteile sie gegenüber der Befehlstaktik bot.
Faktor: Schnelligkeit und Überraschung
Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Schnelligkeit und Überraschung als strategische Elemente in Rommels Militärtaktik. Der Text beleuchtet, wie Rommels Blitzkriegstaktik die französische und britische Armee überrumpelte und wie er durch schnelle und präzise Operationen entscheidende Erfolge erzielen konnte. Der Autor zeigt auf, dass Rommels Erfolg maßgeblich auf seine Fähigkeit beruhte, diese strategischen Prinzipien in die Praxis umzusetzen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themengebiete dieses Aufsatzes sind: Generalfeldmarschall Erwin Rommel, militärische Führung, „Führen von vorn“, Auftragstaktik, Schnelligkeit, Überraschung, Menschenführung, Blitzkrieg, Westfeldzug, Afrikafeldzug, Befehlstaktik, Bewegungskrieg, Stellungskrieg, deutsche Panzertruppe.
- Quote paper
- Stefan Erminger (Author), 2010, Generalfeldmarschall Erwin Rommel als militärischer Führer unter Berücksichtigung von vier Faktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/145773