Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung der Fragestellung, ob Francisco de Vitoria als Begründer der modernen Völkerrechtslehre angesehen werden kann. Um Francisco de Vitorias Beitrag zur modernen Völkerrechtsentwicklung untersuchen und einschätzen zu können, ist es zuallererst notwendig, den als Ausgangspunkt für seine Lehren geltenden Blickwinkel zu betrachten. Vitoria war in erster Linie Moraltheologe und befasste sich als solcher eingehend mit dem Völkerrecht. Seine Völkerrechtsanschauung ist hauptsächlich geprägt von philosophischen, aber auch ethischen sowie staats- und rechtsphilosophischen Überlegungen. Darüber hinaus gilt Vitoria zudem als wahrer Völkerrechtler, was durch seine Neigung zu konkreten, positiven Rechtsnormen auf dem Gebiet des Staats- und Völkerrechts erkennbar wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leben und Wirken des Francisco de Vitoria
- Vita
- Vitoria als Gründervater der spanischen Spätscholastik
- Lehrtätigkeit und Schriften des Francisco de Vitoria
- Die zeitgeschichtlichen Voraussetzungen für Vitorias Wirken
- Francisco de Vitorias Beitrag zur Völkerrechtsentwicklung
- Der moderne Charakter der vitorianischen Völkerrechtsauffassung
- Francisco de Vitorias Position im Legitimationskurs um die Conquista
- Ergebnisse
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Francisco de Vitoria als Begründer der modernen Völkerrechtslehre angesehen werden kann. Um dies zu beleuchten, wird zunächst sein Leben und Wirken beleuchtet, gefolgt von einer Analyse der zeitgeschichtlichen Voraussetzungen und schließlich einer detaillierten Betrachtung seines Beitrags zur Völkerrechtsentwicklung.
- Vitorias Leben und Wirken als Moraltheologe und Völkerrechtler
- Die Rolle der spanischen Spätscholastik und Vitorias Einfluss darauf
- Vitorias Beitrag zur modernen Völkerrechtsauffassung
- Vitorias Position im Legitimationskurs um die Conquista
- Die Bedeutung von Vitorias Schriften für die Entwicklung des Völkerrechts
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den Ausgangspunkt für Vitorias Lehren. Es wird betont, dass Vitoria als Moraltheologe mit dem Völkerrecht in Berührung kam und dass seine Völkerrechtsauffassung von philosophischen, ethischen, staats- und rechtsphilosophischen Überlegungen geprägt ist.
2. Leben und Wirken des Francisco de Vitoria
2.1 Vita
Dieser Abschnitt behandelt Vitorias Lebensdaten, insbesondere die Unklarheiten um sein Geburtsjahr und -ort. Er beleuchtet die Bedeutung des Dominikanerordens für seine Ausbildung und seine Zeit in Paris, wo er mit bedeutenden Humanisten in Kontakt kam. Abschließend wird Vitorias Professur in Salamanca und sein Lebensende im Kloster San Esteban beschrieben.
2.2 Vitoria als Gründervater der spanischen Spätscholastik
Hier wird Vitoria als wichtigster Vertreter der spanischen Spätscholastik dargestellt. Die Spätscholastik wird als eine Bewegung der Universitäten Salamanca, Valladolid und Alcalá im 16. Jahrhundert beschrieben, die sich mit der Rechtmäßigkeit der Eroberung Lateinamerikas auseinandersetzte und somit zur Entwicklung einer Lehre vom Völker- und Menschenrecht beitrug.
2.2.1 Geistesgeschichtliche Einflüsse: Nominalismus, Humanismus und Thomismus
Dieser Abschnitt erklärt, wie Vitorias Leben und Wirken von drei wichtigen Geistesströmungen des 16. Jahrhunderts geprägt wurden: Nominalismus, Humanismus und Thomismus. Er beschreibt die Charakteristika jeder Strömung und erläutert deren Bedeutung für Vitorias Denken und Handeln.
3. Die zeitgeschichtlichen Voraussetzungen für Vitorias Wirken
Dieses Kapitel behandelt die historischen und politischen Rahmenbedingungen, die Vitorias Denken beeinflussten. Es beleuchtet die kolonialethische Debatte und die Bedeutung der politischen und ethischen Ansichten Vitorias in diesem Zusammenhang.
4. Francisco de Vitorias Beitrag zur Völkerrechtsentwicklung
Dieser Abschnitt befasst sich mit Vitorias Einfluss auf die Völkerrechtsentwicklung. Er untersucht die vitorianische Völkerrechtsauffassung hinsichtlich ihrer Ähnlichkeiten zum modernen Völkerrecht und beleuchtet Vitorias Position im Legitimationskurs um die Conquista.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Francisco de Vitoria und seinen Beitrag zur modernen Völkerrechtsentwicklung. Schlüsselwörter sind: Völkerrecht, Spätscholastik, Salamanca, Conquista, Moraltheologie, Humanismus, Nominalismus, Thomismus, Kolonialethische Debatte, Moderne Völkerrechtsauffassung.
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- Anonym (Autor:in), 2017, Francisco de Vitoria und sein Beitrag zur modernen Völkerrechtsentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1453419