Ziel ist es, die Anwendbarkeit des SGE-Modells auf die Kommunalverwaltung zu überprüfen sowie eine darauf angepasste Controlling-Konstruktion zu entwickeln. Die Arbeit gliedert sich hierzu in insgesamt sechs Kapitel. Nachdem einleitend die Relevanz der Thematik dargestellt wurde, folgt im nächsten Kapitel die Vorstellung des Konzepts der SGE. Nach einem Blick in die Privatwirtschaft wird die Übertragung auf Kommunalverwaltungen untersucht. Anschließend folgen Ausführungen zum strategischen und operativen Controlling von SGE in Städten und Gemeinden, bevor die Arbeit mit einem Fazit schließt.
Die Komplexität der Unternehmenswelt steigt stetig an. Die Gründe hierfür liegen in der verstärkten Dynamisierung der Märkte, die einen zunehmenden Wettbewerbsdruck verursachen. Durch die fortschreitende Digitalisierung und den Einsatz neuer Technologien erhöhen sich die Anforderungen an die Wandlungsfähigkeit der Unternehmen, welche folglich ihre Anpassungsprozesse beschleunigen müssen, um weiterhin im Wettbewerb bestehen zu können. Die neue Flexibilität der letzten Jahre gestaltet zentrale Steuerung und Koordination zunehmend schwieriger, sodass es letztlich Lösungen im Bereich der Organisation und des Controllings bedarf. Hierzu wurde seitens der Privatwirtschaft das Konzept der Strategischen Geschäftseinheiten entwickelt, das die Vorteile eines Konzerns mit jenen eines Kleinbetriebs verknüpft und so maßgebend zur Vereinfachung der Steuerung beiträgt.
Neuen Herausforderungen müssen sich neben der Privatwirtschaft auch die Kommunen stellen. Auch sie sehen sich zunehmendem Veränderungsdruck konfrontiert, der auf anhaltende finanzielle Engpässe im öffentlichen Dienst sowie die dynamische Aufgabenentwicklung zurückzuführen ist. Traditionelle, inputorientierte Strukturen führen dabei langfristig zur Finanz- und Legitimationskrise, sodass es auch im öffentlichen Dienst neuer Ansätze bedarf. Mit dem neuen Steuerungsmodell wurde bereits ein umfangreiches Konzept inklusive zahlreicher Instrumente zur modernen, outputorientierten Steuerung von Städten und Gemeinden entwickelt. Seitens der Kommunen scheinen jedoch Vorbehalte gegen eine umfassende Implementierung zu existieren, wird von den Werkzeugen des Neuen Steuerungsmodells nur vereinzelt Gebrauch gemacht. Schwierigkeiten bereitet den Kommunen dabei insbesondere die strategische Ausrichtung, ohne welche der Verwaltungsspitze und den Fachbereichen die Orientierung fehlt.
- Arbeit zitieren
- Sandro Pfeiffer (Autor:in), 2018, Controlling strategischer Geschäftseinheiten in der Kommunalverwaltung am Beispiel des Personenstandswesens, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1453333