Diese Seminararbeit untersucht die Ursachen der Blütephase «albanischer» Gelehrsamkeit von welcher Marin Barleti schreibt und probiert, eine Forschungslücke zu schließen.
Dorfkirche von Piovene bei Vicenza, frühes 16. Jahrhundert: Ein unauffälliger Pfarrer namens Marin Barleti schreibt an zwei Büchern. Darin verarbeitet er die traumatische Eroberung seiner Heimatstadt Shkodra durch die Osmanen und erzählt das Leben des «Türkenbezwingers» Gjergj Kastrioti. Auffällig ist jedoch das Aufsehen, das der Humanist in Europa erregt, und dass er zu einer Blütephase «albanischer» Gelehrsamkeit in Italien schreibt.
Wieso aber dort und wieso ausgerechnet dann? Die als Primärquellen dienenden Werke zeigen nämlich nicht nur, dass die Gelehrten bereits in der «Arbëria» selbst wirken – und das schon seit Jahrhunderten, sondern eben auch, dass sie im Italien der Renaissance und des Humanismus zu umfassender Bildung kommen. Es bleibt aber die Frage offen, wie dieses «blühende Albanien» vor der osmanischen Eroberung konkret aussah.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Einleitende Überlegungen und Forschungsinteresse
- 2 Der Stand der Forschung
- 3 Marin Barleti und seine zwei Hauptwerke: eine Quellenkritik
- 4 Bildung als Diasporatradition? Vier Interpretationsrichtungen:
- 4.1 Die angebliche «Bildungslosigkeit» im mittelalterlichen Albanien.
- 4.2 Der durch die Osmanen ausgelöste Kulturschock
- 4.3 Die Orte der Bildung spätmittelalterlicher albanischer Gelehrte
- 4.4 Und die Schreibmotive dieser Gelehrten?
- 5 Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Ursachen für die Blüte der albanischen Gelehrsamkeit im 15. und 16. Jahrhundert. Im Fokus steht die Frage, wie die osmanische Eroberung des albanischen Raumes und die Flucht zahlreicher Albaner nach Italien zur Entwicklung einer neuen Form der albanischen Gelehrsamkeit führten, die durch die Werke von Marin Barleti verkörpert wird.
- Der Einfluss der osmanischen Eroberung auf die albanische Kultur und Bildung
- Die Rolle der Diaspora in der Verbreitung albanischer Gelehrsamkeit
- Die Werke von Marin Barleti als Spiegelbild der albanischen Gelehrsamkeit
- Die Orte und Motive der Bildung albanischer Gelehrter im 15. und 16. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen für die Blüte der albanischen Gelehrsamkeit im 15. und 16. Jahrhundert vor. Zudem wird das Forschungsinteresse auf die Werke von Marin Barleti gelenkt, die als Spiegelbild dieser Blütephase betrachtet werden.
- Kapitel 2: Der Stand der Forschung beleuchtet die bisherige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der albanischen Gelehrsamkeit und deren Zusammenhang mit der osmanischen Eroberung.
- Kapitel 3: Eine kritische Analyse der Werke Marin Barletis, „De Obsidione Scodrensi“ und „Historia de vita et gestis Scanderbegi Epirotarum principis“, legt den Fokus auf die Quellenlage und die Intentionen des Autors.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel untersucht die These, dass die Bildung im spätmittelalterlichen Albanien durch die osmanische Eroberung und die Flucht vieler Albaner in die Diaspora gestärkt wurde. Verschiedene Interpretationsrichtungen werden beleuchtet, darunter die „Bildungslosigkeit“ des mittelalterlichen Albaniens, der Kulturschock durch die osmanische Eroberung, die Orte der Bildung albanischer Gelehrter in Italien und deren Schreibmotive.
Schlüsselwörter
Albanische Gelehrsamkeit, Marin Barleti, osmanische Eroberung, Diaspora, Bildung, Italien, Renaissance, Humanismus, „De Obsidione Scodrensi“, „Historia de vita et gestis Scanderbegi Epirotarum principis“.
- Arbeit zitieren
- Fisnik Zuberi (Autor:in), 2023, Die Ursachen für die Blüte der albanischen Gelehrsamkeit im 15. und 16. Jahrhundert im Spiegel Marin Barletis Werk, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1452418