Die Erinnerung an das deutsche Sommermärchen 2006 lässt vor allem bei Fußballfans das Herz höherschlagen. Doch auch bei Experten der deutschen Außenpolitik und den führenden Köpfen der Wirtschaft hinterließ das sportliche Großereignis einen überwiegend positiven Beigeschmack, wie Anna Schwan (2011) in ihrem Buch „Werbung statt Waffen“ beschreibt. Wo das Image der deutschen Bürger und Regierung in vielen Ländern noch mit Bildern des Nationalsozialismus, der DDR und allenfalls noch Lederhosen und Weißwürsten behaftet war, brachte die Medienberichterstattung über die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer der Bundesrepublik staatenübergreifend Sympathie-Hochwerte. Auch die Regierung profitierte davon und nutzte die Ausrichtung der Fußball-WM für ihre eigenen Zwecke. Unter anderem um weltweite (Medien-)Aufmerksamkeit zu generieren und sich auch außenpolitisch weltmeisterlich zu präsentieren: Weltoffenheit, Lebenslust und Moderne sollten gerade über die deutschen Rundfunkanstalten ARD und ZDF und die internationale Presse ausgestrahlt werden.
Die Fußball-WM 2006 und die damit verbundene Berichterstattung hat der deutschen Regierung die Möglichkeit gegeben, alle Aspekte der deutschen Gesellschaft weltweit zu transportieren, nicht nur das Ernste, Leistungsorientierte. „Weltmeister der Herzen“ titelte die BILD-Zeitung am 10.7.2006 und schuf damit eine Sentenz, die um die Welt ging und die allgemeine Stimmung wiedergab, welche auch auf der (außen-)politischen Ebene Auswirkungen zeigte. Durch die positive mediale Berichterstattung konnte Deutschland in fast allen relevanten Werten, von der Außenpolitik, über Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft bis hin zum Tourismus seit 2005 deutliche Imageverbesserungen aufweisen.
Auch Alt-Kanzler Gerhard Schröder attestierte dem Event außerordentliche positive Auswirkungen für das Image Deutschlands in der Welt. Selbstredend wandelte sich das internationale Deutschlandbild nicht allein dank des Sommermärchens 2006. Auch kulturelle Erfolge wie beispielsweise der Sieg der Sängerin Lena Meyer-Landrut beim Eurovision Song Contest 2010, die Nachfrage nach deutschen Filmproduktionen und Handelsgütern und nicht zuletzt das positive Bild der Regierungsarbeit unter Angela Merkel trugen - und tragen immer noch – zum verbesserten Image der Bundesrepublik bei.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Außenpolitik, Medien und Öffentlichkeit
- Medialisierung und Framing
- Medialisierung der Außenpolitik
- Beispiel: Die Medien, die USA und der Irak-Krieg
- Der Einfluss der Medien auf die auswärtige Politik Deutschlands
- Zusammenfassung und Fazit
- Welche Auswirkungen hat die mediale Berichterstattung auf die Außenpolitik Deutschlands? Welche Entwicklungen zeichnen sich ab?
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Medien auf die Außenpolitik Deutschlands und der USA. Ziel ist es, die mediale Berichterstattung im Kontext der Außenpolitik zu analysieren und die Auswirkungen dieser Berichterstattung auf die Politik und das öffentliche Bewusstsein zu beleuchten.
- Der Begriff der Medialisierung und seine Auswirkungen auf die Außenpolitik
- Die Rolle der Medien in der Meinungsbildung und öffentlichen Wahrnehmung der Außenpolitik
- Der Einfluss von Medien auf die Entscheidungsprozesse in der Außenpolitik
- Die Herausforderungen und Chancen der medialen Berichterstattung für die Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert die Relevanz der Medialisierung für die Außenpolitik am Beispiel des deutschen Sommermärchens 2006.
- Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Außenpolitik, Medien und Öffentlichkeit und zeigt die Interaktion zwischen diesen drei Bereichen auf.
- Medialisierung der Außenpolitik: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der Medienlogik auf die Außenpolitik und beleuchtet anhand des Beispiels des Irak-Krieges die Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung und der politischen Entscheidungsfindung.
- Der Einfluss der Medien auf die auswärtige Politik Deutschlands: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss der Medien auf die deutsche Außenpolitik und zeigt, wie Medienberichterstattung das Deutschlandbild im Ausland prägt.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Medialisierung, Framing, Außenpolitik, Medien, Öffentlichkeit, politische Kommunikation und Meinungsbildung. Im Zentrum stehen die Auswirkungen der medialen Berichterstattung auf die auswärtige Politik Deutschlands und die USA.
- Arbeit zitieren
- Lena Knecht (Autor:in), 2017, Die Medialisierung der deutschen und amerikanischen Außenpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1449573