Der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist, die Einflüsse und Entwicklungen, welche durch die Nutzung von Online-Dating entstehen, aufzuzeigen, als auch die Auswirkungen auf die Nutzer am Beispiel der Dating-App Tinder zu untersuchen. Zwecks Sicherstellung eines grundlegenden Verständnisses der Thematik, gibt das zweite Kapitel einen Einblick in die verschiedenen Arten von Online-Dating Plattformen. Außerdem werden die Funktionsweise des Partner-Matchings, wie Tinder den Nutzern passende Partner vorschlägt, und das spielerische Nutzererlebnis der App, auch bezeichnet als Gamification, weiter ausgeführt. Das darauffolgende Kapitel 3 behandelt, inwiefern sich Online-Dating psychologisch und gesellschaftlich auswirkt und welche weiteren Risiken sich durch Apps wie Tinder ergeben, bevor im letzten Abschnitt, dem Fazit, eine zusammenfassende Einordnung der Inhalte stattfindet.
Die Partnersuche über das Internet ist heute ein Massenphänomen und ist für viele Menschen weltweit ein integrierter Bestandteil des Alltags. Umfragen aus dem Jahr 2019 zeigen, dass knapp ein Viertel der User von Dating-Apps den aktuellen Partner durch Online-Dating kennenlernten und 44 Prozent gaben an, bereits jemanden dadurch kennengelernt zu haben. Aber nicht bloß die fortschreitende Technologisierung trug zu dieser Entwicklung bei. Die zunehmend knapperen Zeitressourcen und veränderte Lebensformen innerhalb der Gesellschaften sowie die schnelle Zugänglichkeit der Dating-Services via Website- und App-Format sind relevant. Die Nutzer von Apps wie Tinder sind weder zeitlich noch örtlich gebunden. Dies gibt viel Freiraum. Zum Stand des Jahres 2023 nutzen 77 Prozent der 16- bis 29-Jährigen und 66 Prozent der 30- bis 49-Jährigen in Deutschland Dating-Apps oder Online-Partnervermittlungen. Vor allem bei dem jüngeren Anteil der Bevölkerung zählt digitales Dating demnach zur Norm. Den Erfolg der digitalen Partnersuche zeigen ebenfalls die Umsatzzahlen. In Deutschland, einem der weltweit größten Märkte, erwirtschaftet Online-Dating schätzungsweise 109 Millionen Euro und in den USA rund 1,3 Milliarden Euro (Stand 2022). Innerhalb der Gesellschaft entsteht das Gefühl, neue Menschen kennenzulernen, könne nur noch über Plattformen geschehen. Die romantische Liebe hat es möglich gemacht, den Partner frei zu wählen und ihn als eine einzigartige Person zu wählen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen des Online-Dating
- 2.1 Arten von Online-Dating-Plattformen
- 2.2 Funktionsweise des Matching-Algorithmus
- 2.3 Die Tinder-Gamification
- 3 Risiken des Online-Dating
- 3.1 Negative Beziehung und Negative Wahl
- 3.2 Liebesmarkt und Objektifizierung
- 3.3 Psychische und körperliche Auswirkungen
- 3.4 Täuschung und Datenmissbrauch
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Online-Dating auf die Suche nach Partnerschaft und die damit verbundenen gesellschaftlichen und individuellen Entwicklungen. Insbesondere wird die Dating-App Tinder als Beispiel herangezogen, um die Funktionsweise des Matching-Algorithmus, das spielerische Nutzererlebnis und die potenziellen Risiken im Kontext von Online-Dating zu analysieren.
- Die zunehmende Verbreitung und Bedeutung von Online-Dating Plattformen im 21. Jahrhundert
- Die Funktionsweise von Matching-Algorithmen und deren Einfluss auf die Partnerwahl
- Die gamifizierte Nutzung von Dating-Apps und die damit verbundenen Verhaltensmuster
- Die Risiken und Herausforderungen, die sich aus dem Online-Dating ergeben, wie z.B. Objektifizierung und Täuschung
- Die Auswirkungen von Online-Dating auf die individuelle und gesellschaftliche Wahrnehmung von Partnerschaft und Liebe
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die verschiedenen Arten von Online-Dating-Plattformen, die Funktionsweise des Matching-Algorithmus und die gamifizierte Nutzung von Dating-Apps wie Tinder. Im dritten Kapitel werden die psychologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Online-Dating untersucht, insbesondere die Risiken, die sich aus der Nutzung von Apps wie Tinder ergeben, wie beispielsweise negative Beziehungserfahrungen, Objektifizierung und Datenmissbrauch.
Schlüsselwörter
Online-Dating, Matching-Algorithmus, Tinder, Gamification, Objektifizierung, Datenmissbrauch, negative Beziehungserfahrungen, Liebesmarkt, digitale Partnersuche, gesellschaftliche Auswirkungen, psychische Auswirkungen.
- Arbeit zitieren
- Vincent Herkert (Autor:in), 2023, Wie Algorithmen unseren Marktwert bestimmen. Eine kritische Betrachtung der Auswirkungen von Online-Dating, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1449347