In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob die Kinder-„Euthanasie“ in Heidelberg ein den damaligen wissenschaftlichen Standards entsprechendes Ziel verfolgte oder ob das Töten sogenannter „Ballastexistenzen“ mit einer pseudowissenschaftlichen Rechtfertigung versehen wurde und daher aus der Sicht der Täter legitim war. Untersuchungsobjekt wird die psychiatrische Abteilung der Heidelberger Klinik mit ihrem Leiter Carl Schneider sein. Hier wurden zwar keine direkten Tötungen vorgenommen, jedoch wurde die Begleitforschung, welche die Tötung der Patienten von Anfang an einschloss, durchgeführt. Daher war die Klinik Heidelberg ein wichtiger Standort der „Euthanasie“.
Im zweiten Teil dieser Arbeit soll darauf eingegangen werden, ob die Meinung über die Wissenschaftlichkeit der Kinder-„Euthanasie“, die von der scientific community vertreten wird, mit der öffentlichen Einschätzung übereinstimmt. Wenn dem nicht so ist, wird ebenfalls untersucht werden, weshalb hier Differenzen auffindbar sind. Die Erforschung der Medizinverbrechen, die während der Zeit des Nationalsozialismus begangen wurden, erfolgte im Vergleich zu anderen Bereichen des Nationalsozialismus spät. Veröffentlichungen in großem Umfang kamen erst in den 1980er Jahren. Seitdem leisteten beispielsweise Aly, Rotzoll und Roelcke wegweisende Forschung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kinder-„Euthanasie“ in Heidelberg
- Das Wirken Carl Schneiders
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Kinder-„Euthanasie“ in Heidelberg und analysiert, ob sie den damaligen wissenschaftlichen Standards entsprach oder ob das Töten sogenannter „Ballastexistenzen“ mit einer pseudowissenschaftlichen Rechtfertigung versehen wurde. Im Fokus steht die Psychiatrische Abteilung der Heidelberger Klinik unter der Leitung von Carl Schneider, die zwar keine direkten Tötungen vornahm, aber an der Begleitforschung zur „Euthanasie“ beteiligt war.
- Die Rolle der wissenschaftlichen Standards in der Kinder-„Euthanasie“
- Die Rechtfertigung des Tötens von „Ballastexistenzen“
- Die Bedeutung der Psychiatrischen Abteilung der Heidelberger Klinik
- Die wissenschaftliche und öffentliche Meinung zur Kinder-„Euthanasie“
- Der Einfluss der Eugenik auf die Kinder-„Euthanasie“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Kontext der Kinder-„Euthanasie“ im Kontext der damaligen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen dar. Sie beleuchtet die Rolle der Eugenik und die Bedeutung des „Volkskörpers“ im nationalsozialistischen Denken.
- Die Kinder-„Euthanasie“ in Heidelberg: Dieses Kapitel beschreibt die Untersuchungen, die an 52 Kindern und jungen Erwachsenen in der Heidelberger Klinik durchgeführt wurden. Es werden die Methoden der Untersuchungen, die Ergebnisse und das Schicksal der Probanden dargestellt.
- Das Wirken Carl Schneiders: Dieser Abschnitt porträtiert Carl Schneider, den Leiter der Heidelberger Klinik, und beleuchtet seine Rolle in der Forschung zur „Euthanasie“. Seine wissenschaftlichen Leistungen werden gewürdigt, aber auch sein Engagement für das NS-Regime wird thematisiert.
Schlüsselwörter
Kinder-„Euthanasie“, Heidelberg, Carl Schneider, Psychiatrie, Eugenik, „Volkskörper“, wissenschaftliche Standards, Begleitforschung, NS-Regime, T4-Aktion, wissenschaftliche und öffentliche Meinung.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2019, Die Kinder-"Euthanasie" in Heidelberg. Dienst für die Wissenschaft?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1449228