Der Untersuchungsgegenstand, der ein wichtiger Teil in der Nationalsozialistischen Kulturpolitik war, sind die Reichstheaterfestwochen. Diese sind im deutschen Theaterleben in der Zeit des Nationalsozialismus die repräsentativste Veranstaltung aus der theaterpolitischen Führung heraus gewesen. Der Sinn und die Aufgabe dieser Wochen war es dem eigenen Volk und auch dem Ausland zu verdeutlichen, dass es ein deutsches Nationaltheater gibt. Im Weiteren wird kurz auf die Geschichte der Reichstheaterfestwochen und die erste Festwoche in Wien eingegangen. Vorher wird aber kurz die NS-Theaterpolitik skizziert, um den Kontext der Festwochen dalagen zu können.
In der Zeit des Nationalsozialismus konnte das Theater einen Aufschwung verzeichnen. Diesen hat es vor allem der theater- und filmbegeisterten Regierung zu verdanken, die es zudem als Propagandainstrument verwendeten. Der Unterhaltungs- und Repräsentationswert, den das Theater zu bieten hat, wurde demnach sehr geschätzt und mit diesem hat man sich vor und im Ausland geschmückt. Im gesellschaftlichen System hat das Theater seit jeher seinen Platz, sei es in seiner frühesten Vorform religiöser und mythischer Riten, als pompöses Theater der Antike oder eben in seiner heutigen Form. Daher sind die Förderung und Bemühungen um seinen kulturellen Auftrag auch immer eine öffentliche Aufgabe. Das Theater kann nie frei von äußeren Einflüssen sein, da es ist immer abhängig von Subventionen, und damit von Staat und Regierung, ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grundzüge der NS-Theaterpolitik
- Die Ziele der NS-Theaterpolitik
- Die Theaterpolitik in Österreich nach dem "Anschluss" 1938
- Die Reichstheaterfestwochen
- Die erste Kulturwoche in Wien 1938
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Reichstheaterfestwochen in Wien während der NS-Zeit. Ziel ist es, die Bedeutung dieser Veranstaltungen im Kontext der NS-Kulturpolitik aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht die Ziele der NS-Theaterpolitik, die Rolle des Theaters als Propagandainstrument und die Inszenierung eines „deutschen Nationaltheaters“ durch die Reichstheaterfestwochen.
- Die NS-Theaterpolitik als Mittel zur Propagierung und zur Kontrolle der Kultur
- Die Reichstheaterfestwochen als Schaufenster der NS-Kulturpolitik und als Instrument zur Stärkung des „deutschen Nationaltheaters“
- Die Rolle des Theaters als Propagandainstrument und seine Verwendung zur „Formung“ der „Volksgemeinschaft“
- Die Instrumentalisierung von Kultur für politische Zwecke und die „Arianisierung“ des Theaters
- Die Reichstheaterfestwochen in Wien als Beispiel für die Durchsetzung der NS-Kulturpolitik in Österreich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Bedeutung des Theaters im Nationalsozialismus und stellt die Reichstheaterfestwochen als zentralen Bestandteil der NS-Kulturpolitik vor. Das Kapitel „Die Grundzüge der NS-Theaterpolitik“ beschreibt die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die im deutschen Theater nach 1933 einsetzten. Die Rolle des Theaters als Propagandainstrument und das Ziel der NS-Kulturpolitik, eine „deutsche bzw. arische Kultur“ zu schaffen, werden beleuchtet.
Das Kapitel „Die Ziele der NS-Theaterpolitik“ beschäftigt sich mit der vagen Definition des Begriffs „deutsch bzw. arisch“ und mit dem ambivalenten Verhältnis der NS-Kulturpolitik zu Tradition und Moderne. Die Instrumentalisierung berühmter Künstler und ihrer Werke für die NS-Propaganda wird anhand von Beispielen wie Mozart und Johann Strauss erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der NS-Kulturpolitik, der Rolle des Theaters als Propagandainstrument und der Bedeutung der Reichstheaterfestwochen als Schaufenster der NS-Kulturpolitik. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: NS-Kulturpolitik, Theaterpolitik, Reichstheaterfestwochen, Propaganda, „deutsche bzw. arische Kultur“, „Volksgemeinschaft“, „Arianisierung“ und „Kulturkampf“.
- Arbeit zitieren
- Sofie Rübig (Autor:in), 2023, Die Reichstheaterfestwochen in Wien. Zwischen Propaganda, Zensur und Kultur, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1449151