In dieser Arbeit gilt es zu untersuchen, inwiefern Rassismus durch den Ich-Erzähler Ishmael und dessen Begegnung mit der Figur des ‚Wilden‘ Queequeg reflektiert wird, welche impliziten Rassismen eventuell vorhanden sind und welchen Einfluss der Handlungsraum des Schiffes auf die Dynamik der Figurenentwicklung nimmt. Um diese Fragestellung zu untersuchen, wird zunächst im ersten Kapitel der Begriff ‚Rassismus‘ definiert, dieser anschließend historisch eingeordnet und zuletzt die zeitgenössischen rassistischen Darstellungsweisen in der Literatur dargelegt. Im darauffolgenden Kapitel wird der Ich-Erzähler Ishmael, der Handlungsraum der Pequod sowie die Figur Queequeg einer Analyse unterzogen, um Transparenz hinsichtlich der Fragestellung zu schaffen.
Zu Beginn wird der Leser durch den Ich-Erzähler Ishmael in die Geschichte eingeführt, welcher zur See fahren möchte, da er sich zu dieser Zeit auf dem Land nicht mehr wohlfühlt. Als er daraufhin in einem Gasthaus übernachten möchte, ist dies nur möglich, wenn er sich mit dem polynesischen Harpunier Queequeg ein Bett teilt. Während Ishmael anfänglich noch große Angst vor dem Harpunier hat, u.a aufgrund seiner dunklen Hautfarbe, freunden sich die beiden Figuren letztendlich an. In den folgenden Kapiteln nimmt die Beziehung zwischen Ishmael und Queequeg einen zentralen Bestandteil der Handlung ein, verblasst allerdings sobald diese mit der Pequod in See stechen.
Die Figuren Ishmael und Queequeg sowie der Handlungsraum des Schiffes scheinen also in einem Verhältnis zueinander zu stehen. Zudem macht es zunächst den Anschein, als ob Ishmael rassistische Vorurteile gegenüber Queequeg besitzt, welche sich nach der Begegnung aber wieder relativieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rassismus
- Begriffsdefinition
- Rassismus im historischen Kontext des 17., 18. und 19. Jahrhundert.
- Rassistische Darstellungsformen in der Literatur
- Analyse
- Ishmael
- Pequod – Die Rolle des Schiffs als Handlungsraum
- Queequeg
- Schlussfolgerungen.
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Darstellung von Rassismus in Herman Melvilles Roman Moby-Dick. Es wird analysiert, inwiefern der Ich-Erzähler Ishmael rassistische Vorurteile gegenüber dem polynesischen Harpunier Queequeg besitzt und wie sich die Dynamik der Figurenentwicklung durch den Handlungsraum des Schiffes, der Pequod, beeinflusst.
- Die Definition des Begriffs "Rassismus" und seine historische Einordnung im Kontext des 17., 18. und 19. Jahrhunderts
- Die Rolle von Ishmael als Ich-Erzähler und dessen Begegnung mit Queequeg
- Die Bedeutung des Schiffes Pequod als Handlungsraum und dessen Einfluss auf die Figuren
- Die Analyse rassistischer Darstellungsformen in der Literatur
- Die Frage nach impliziten Rassismen in Melvilles Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman Moby-Dick als eine vielschichtige Sinnsuche vor und führt in die zentrale Fragestellung der Arbeit ein: Inwiefern reflektiert der Ich-Erzähler Ishmael in seiner Begegnung mit Queequeg rassistische Vorurteile und welche Rolle spielt der Handlungsraum des Schiffes in der Figurenentwicklung?
Im Kapitel "Rassismus" wird zunächst der Begriff "Rassismus" definiert und seine historische Entwicklung im Kontext des 17., 18. und 19. Jahrhunderts beleuchtet. Es wird deutlich, dass die Kategorisierung von Menschen in "Rassen" im 18. Jahrhundert begann und zur Legitimation kolonialer Expansion und Sklaverei im 19. Jahrhundert beitrug.
Schlüsselwörter
Rassismus, Moby-Dick, Herman Melville, Ishmael, Queequeg, Pequod, Handlungsraum, historische Einordnung, rassistische Darstellungsformen, implizite Rassismen, Sklaverei, Kolonialismus, Figurenentwicklung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Dekonstruktion von Rassismen in Melvilles "Moby-Dick oder Der Wal", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1449036