Die vorliegende Arbeit setzt es sich zum Ziel überblicksartig die einzelnen Schritte in der Entwicklung der christologischen Reflexion, die schließlich zur Sohn-Gottes-Christologie des Konzils von Nizäa führten, nachzuzeichnen. Ausgehend von der Logos-Theologie, ihrer Rezeption und ihren jüdischen Denkvoraussetzungen, wird in einem weiteren Kapitel näher auf den sogenannten arianischen Disput eingegangen, sowie unter Rekurs auf ausgewählte Theologen, seine theologischen und christologischen Verstehenshintergründe näher beleuchtet.
Ferner soll ein Überblick über das Konzil von Nizäa sowie seine Vorgeschichte gegeben werden, bevor sich das dritte Kapitel der auf diesem Konzil festgelegten Christologie widmet. Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse rekapituliert und der Versuch einer kritischen Würdigung des Konzils von Nizäa sowie seiner Christologie unternommen werden.
In den ersten drei Jahrhunderten beschäftigten sich Theologen der Urkirche intensiv mit der Frage, wie die Rede vom Sohn Gottes mit dem Glauben an einen einzigen Gott vereinbar ist. Dies führte zur Entstehung verschiedener christologischer Modelle, die diese Fragestellung näher untersuchten. Schließlich wurde im Mehrheitschristentum die Logos-Christologie übernommen, die eine klare Trennung zwischen Jesus Christus als dem Sohn Gottes und Gott dem Vater vorsah, wobei das Verhältnis zwischen beiden subordinatianisch betrachtet wurde.
Der Bezug auf Philosophen wie Philo von Alexandrien und andere Denker sowie auf pagane und jüdische Vorstellungen von göttlichen Instanzen und unterschiedlichen philosophischen Konzepten des Logos ermöglichte jedoch gleichzeitig die Annahme einer engen Verbindung zwischen Gott dem Vater und dem göttlichen Logos, der explizit mit Jesus Christus identifiziert wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Logos-Christologie: Denkvoraussetzungen und Rezeption einer frühen christologischen Konzeption
- 1.1. jüdische Auffassungen des Logos-Gedankens
- 1.1.1. Die Hypostase der Weisheit und der Logos
- 1.1.2. Philo von Alexandrien und seine Logoslehre
- 1.2. Frühchristliche Rezeption anhand ausgewählter christlicher Autoren
- 1.2.1. Justin der Märtyrer
- 1.2.2. Tertullian
- 1.2.3. Christologie und Soteriologie bei Origenes
- 2. Der arianische Streit und seine Verstehensvoraussetzungen
- 2.1. Theologie und Christologie bei Arius
- 2.2. Vom arianischen Streit zum Konzil von Nizäa
- 3. Nizänische Christologie
- 4. Von der Logos-Christologie zur nizänischen Sohn-Gottes-Christologie - ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der christologischen Reflexion in der frühen Kirche zu untersuchen und insbesondere die Entstehung der Sohn-Gottes-Christologie des Konzils von Nizäa zu beleuchten. Hierfür werden die Denkvoraussetzungen der Logos-Theologie sowie die Rezeption ihrer jüdischen Wurzeln analysiert. Weiterhin wird der sogenannte arianische Streit und seine Bedeutung für die Entwicklung der Christologie erörtert. Der Fokus liegt darauf, die theologischen und christologischen Verstehenshintergründe des arianischen Streits zu beleuchten, sowie das Konzil von Nizäa und seine Vorgeschichte zu betrachten. Das dritte Kapitel widmet sich der auf diesem Konzil festgelegten Christologie. Abschließend werden die Erkenntnisse zusammengefasst und eine kritische Würdigung des Konzils von Nizäa und seiner Christologie vorgenommen.
- Entwicklung der christologischen Reflexion in der frühen Kirche
- Die Entstehung der Sohn-Gottes-Christologie
- Die Denkvoraussetzungen der Logos-Theologie
- Der arianische Streit und seine Bedeutung für die Entwicklung der Christologie
- Das Konzil von Nizäa und seine Christologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet eine Einführung in die Thematik der christlichen Christologie im Kontext der frühen Kirche, wobei die Entwicklung unterschiedlicher christologischer Modelle im Vordergrund steht. Kapitel 1 beleuchtet die Logos-Christologie und ihre Denkvoraussetzungen. Hier werden die jüdischen Wurzeln des Logos-Gedankens und die Rezeption durch frühchristliche Autoren wie Justin der Märtyrer, Tertullian und Origenes untersucht. Kapitel 2 widmet sich dem arianischen Streit und seinen Verstehensvoraussetzungen. Die Theologie und Christologie des Arius werden analysiert, sowie der Prozess, der zum Konzil von Nizäa führte.
Schlüsselwörter
Logos-Christologie, Sohn-Gottes-Christologie, Konzil von Nizäa, arianischer Streit, frühchristliche Theologie, jüdische Denkvoraussetzungen, Philo von Alexandrien, Weisheit, Tora, Christologie, Soteriologie.
- Arbeit zitieren
- Martinus de Germareskauuensis (Autor:in), 2022, Entwicklung der Logos-Christologie zur Sohn-Gottes-Christologie von Nizäa. Eine Überblickanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1446846