Das Flexion-Derivation-Problem ist eine Forschungsaufgabe, der sich schon viele Linguisten angenommen haben. Für die Bildung von Wortformen eines bestimmten Paradigmas auf der einen Seite und für die Ableitung neuer Lexeme auf der anderen Seite werden die gleichen morphologischen Prozesse angewendet, diese sind im Allgemeinen Affigierung und Modifikation. Dadurch entsteht oft die Frage, ob die traditionelle systematische Trennung zwischen Flexion und Derivation gerechtfertigt ist und ob die Affixe eindeutig als Flexionsaffixe oder als Derivationsaffixe identifiziert werden können.
Dazu gibt es zahlreiche verschiedene Positionen in der morphologischen Forschung. Bis heute gibt es unter den Linguisten keine wirkliche Übereinstimmung, ob Flexion und Derivation als ähnlich oder unterschiedlich betrachtet werden sollen. Dadurch, dass den semantischen Aspekten der Morphologie auch immer eine größere Bedeutung zugeschrieben wird, entstehen verschiedene kognitive Theorien, die das Problem aus einem anderen Blickwinkel angehen. Im Folgenden werden unterschiedliche Ansätze erläutert, die versuchen das Problem zu erklären.
Nach den klassischen Definitionen, folgen die unterschiedlichen Abgrenzungskriterien zwischen Flexion und Derivation. Es werden dann die verschiedenen traditionellen und kognitiven Ansätze dargestellt. Darüber hinaus steht die Gegenüberstellung der verschiedenen Theorien im Mittelpunkt. In den Schlussbemerkungen werden die Kernpunkte nochmals aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klassische Definitionen
- Abgrenzungskriterien zwischen Flexion und Derivation
- Traditionelle Kriterien
- Nach Scalise
- Nach Bybee
- Nach Haspelmath
- Traditionelle Sichtweise
- Strukturalistische Dichotomie
- „Split Morphology“
- Kognitive Ansätze
- Der Kontinuum-Ansatz
- Der Dreiteilungsansatz
- Gegenüberstellung der verschiedenen Theorien
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Abgrenzung von Flexion und Derivation in der Morphologie. Sie analysiert verschiedene Ansätze, die das Problem aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
- Klassische Definitionen von Flexion und Derivation
- Traditionelle Kriterien zur Unterscheidung zwischen Flexions- und Derivationsaffixen
- Kognitive Theorien zum Flexion-Derivation-Problem
- Gegenüberstellung der verschiedenen Ansätze
- Schlussfolgerungen und Kernpunkte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Flexion-Derivation-Problem vor und erläutert die unterschiedlichen Positionen in der morphologischen Forschung.
Kapitel 2 behandelt die klassischen Definitionen von Flexion und Derivation, die sich auf die Formenlehre und die Wortbildungslehre konzentrieren.
Kapitel 3 untersucht verschiedene Abgrenzungskriterien zwischen Flexion und Derivation, darunter traditionelle Kriterien und Ansätze von Scalise, Bybee und Haspelmath.
Kapitel 4 analysiert die traditionelle Sichtweise auf Flexion und Derivation, die sich auf die strukturalistische Dichotomie und die „Split Morphology“ konzentriert.
Kapitel 5 widmet sich kognitiven Ansätzen zum Flexion-Derivation-Problem, insbesondere dem Kontinuum-Ansatz und dem Dreiteilungsansatz.
Kapitel 6 stellt die verschiedenen Theorien zum Flexion-Derivation-Problem einander gegenüber.
Schlüsselwörter
Flexion, Derivation, Morphologie, Affixe, Wortbildung, Wortformen, grammatische Kategorien, kognitive Ansätze, Kontinuum-Ansatz, Dreiteilungsansatz, strukturalistische Dichotomie, „Split Morphology“
- Arbeit zitieren
- Anastasia Deibert (Autor:in), 2008, Die Abgrenzung von Flexion und Derivation in der Morphologie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/144678