Ziel dieser Arbeit ist es, die Transformation städtischer Semantiken im Kontext der Spätantike am Beispiel von Antiochia und die Rolle von Libanios' "Pro Templis" Rede in diesem Prozess zu untersuchen. Durch eine detaillierte Analyse soll verstanden werden, wie religiöse und soziale Veränderungen die Wahrnehmung und Bedeutung der Stadt beeinflussten und welche spezifischen Ansichten Libanios in Bezug auf diese Veränderungen hatte.
In der Spätantike erlebte die Stadt Antiochia signifikante religiöse und soziale Transformationen, markiert durch den Rückgang paganismus-basierter Praktiken und die Aufnahme des Christentums. Dieses Fallbeispiel beleuchtet, wie diese Veränderungen die städtischen Semantiken, also die Bedeutungszuschreibungen und Wahrnehmungen der Stadt, beeinflussten. Dabei steht die "Pro Templis" Rede des römischen Rhetorikers Libanios im Fokus, die als ein Schlüsseldokument der Zeit gilt. Libanios verteidigt darin die Tempel als zentrale Elemente des städtischen Lebens und kritisiert deren Zerstörung im Zuge der Christianisierung. Durch die Analyse dieser Rede und weiterer historischer Quellen werden die komplexe Beziehung zwischen Religion, Gesellschaft und städtischer Identität in Antiochia sowie die Perspektive von Libanios auf diese Veränderungen untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Libanios
- Antiochia in der Spätantike
- Die Quelle Pro Templis
- Konflikte in der Region von Antiochia
- Systematische Zerstörung der Heiligtümer
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Quelle „Pro Templis“ von Libanios, einem römischen Rhetoriker und Schriftsteller des 4. Jahrhunderts n. Chr., um Einblicke in die damalige religiöse Praxis und den Umgang mit Tempeln zu gewinnen. Die Arbeit untersucht, wie Libanios die Angriffe auf Tempel und religiöse pagane Stätten verteidigt und ihre Bedeutung für die Gesellschaft betont. Sie analysiert auch die rhetorischen Strategien, die Libanios einsetzt, um seinen Rezipienten, Kaiser Theodosius I., von der Wichtigkeit der Tempel zu überzeugen.
- Die Bedeutung von Tempeln in der spätantiken Gesellschaft
- Libanios' Argumentation gegen die Zerstörung von Tempeln
- Die Rolle von Rhetorik in der Auseinandersetzung um religiöse Praktiken
- Die Stadtsemantik von Antiochia im 4. Jahrhundert
- Libanios' Kritik an Christen und Mönchen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Libanios und seine Quelle „Pro Templis“ vor und beleuchtet deren Bedeutung für die Erforschung der spätantiken religiösen Praxis. Die Arbeit beschreibt das Ziel der Analyse und die Relevanz des Stadtbildes von Antiochia für die Interpretation der Quelle.
Das zweite Kapitel analysiert Libanios' Leben und seine Rolle in der spätantiken Gesellschaft. Es beleuchtet seine Aktivitäten als Rhetoriker, seine Beziehungen zu einflussreichen Persönlichkeiten und seine Konflikte mit Christen und römischen Amtsträgern.
Schlüsselwörter
Libanios, Spätantike, Antiochia, Tempel, Religion, Rhetorik, Stadtsemantik, Christen, Mönche, Pro Templis, Kaiser Theodosius I., Kaiser Julian, Valens, Festus, Rhetoriklehrer, Quellenanalyse.
- Quote paper
- Max Walter (Author), 2023, Transformation der Stadtsemantik in der Spätantike. Libanios' Verteidigung der Tempel in Antiochia, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1446286