Trotz des unmoralischen Verhaltens von Walter White in der Serie "Breaking Bad" kann sich der Zuschauer gut mit ihm identifizieren. Diese Arbeit untersucht filmpsychologisch diesen Widerspruch mit Hilfe der Thesen Freuds in "Das Unbehagen in der Kultur".
Viele Kritiker und Kulturtheoretiker sprechen von einem neuen "Golden Age of Television" in den Jahren um die Jahrtausendwende. Ausgelöst wurde dieses Phänomen von überaus erfolgreichen Fernsehserien wie "Sopranos", "The Wire" oder "Breaking Bad". Diese, auch unter den Begriffen "Quality TV", "Complex TV" oder "Autorenserie" eingeordneten Werke schufen in der damaligen US-Fernsehlandschaft etwas "grundlegend Neues". Schmetkamp stellt in ihrem Aufsatz "Bis hierhin und nicht Whiter!?" einige Punkte dieses neuen, revolutionären Konzepts heraus: Die Serien hätten eine hohe "ästhetische Qualität" und eine herausragende "narrative Komplexität" – Eigenschaften, die nun wichtiger waren, als die Quoten. Dieses Umdenken beim Produzieren von Serien wurde maßgeblich durch die Entwicklung neuer Technologien ermöglicht, insbesondere der DVD und dem damals in den USA aufkommenden Internetstreaming. Die bis zu dem Zeitpunkt unbekannte größere Unabhängigkeit von linearen Sendeplätzen und die dadurch ermöglichte horizontale Erzählweise schuf, wie Lang und Dreher in ihrem Buch "Breaking Down Breaking Bad" beschreiben, eine neue "ernst zu nehmende, eigenständige Kunstform".
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer Schöpfung dieser Ära: "Breaking Bad" - Eine Serie, die zu den "am komplexesten erzählten und ästhetisch am aufwendigsten realisierten Serien" dieser Zeit gehört. Dabei widersprach das dramaturgische Konzept, die Geschichte eines krebskranken Chemielehrers, der beginnt Crystal-Meth zu kochen, eigentlich jeder bisherigen Erfolgsformel des US-amerikanischen TV-Senders AMC.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sigmund Freud und „Das Unbehagen in der Kultur“
- Das Glücksstreben des Walter White
- Die Beziehungen des Walter White
- Die Droge des Walter White
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der „Breaking Bad“-Serie und analysiert, wie das Konzept von „Das Unbehagen in der Kultur“ von Sigmund Freud auf die Hauptfigur Walter White angewandt werden kann.
- Das Streben nach Glück und Freiheit als Triebfeder von Walters Handlungen
- Die Auswirkungen von Walter Whites Entscheidungen auf seine Beziehungen zu seiner Familie und Freunden
- Die Rolle der Droge Crystal Meth in der Serie und ihre Verbindung zum Unbehagen in der Kultur
- Die Identifizierung des Zuschauers mit Walter White und die Moralverschiebung durch die Serie
- Die narrative Komplexität und ästhetische Qualität von „Breaking Bad“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema „Breaking Bad“ und die Bedeutung der Serie als „Quality TV“-Beispiel ein. Das zweite Kapitel untersucht Freuds Konzept des „Unbehagens in der Kultur“ und seine Relevanz für die Analyse der Serie. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf Walter Whites Streben nach Glück und Freiheit als Triebfeder seiner Handlungen. Das vierte Kapitel beleuchtet die komplexen Beziehungen des Protagonisten und deren Veränderungen im Laufe der Serie. Das fünfte Kapitel analysiert die Rolle der Droge Crystal Meth in der Serie und untersucht ihre Verbindung zum Konzept des „Unbehagens in der Kultur“.
Schlüsselwörter
Breaking Bad, Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur, Quality TV, Narrative Komplexität, Ästhetische Qualität, Walter White, Glück, Freiheit, Beziehungen, Droge, Crystal Meth, Identifikation, Moralverschiebung.
- Arbeit zitieren
- Franz Ufer (Autor:in), 2023, Sigmund Freuds "Das Unbehagen in der Kultur" angewandt auf Breaking Bad, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1442836