In diesem Essay soll der Frage nachgegangen werden, worauf das Herausbilden der Nationen laut Ranke gründet. Gibt es individuelle Entwicklungen, die jede einzelne Nation auf ihre eigene Weise hervorbrachten oder liegt diesem Prozess doch eine allgemeine, alle Nationen betreffende Kraft zugrunde?
Um diese Untersuchung anzustellen, werden nach einer kurzen biographischen Einordnung Rankes und seines Werkes die allgemeinen Annahmen hinsichtlich der politischen Staatenwelt Europas vorgestellt. Danach werden zuerst die einzelnen Vorgänge der Nationenbildung vor der Französischen Revolution mit Fokus auf ihre jeweiligen Charakteristika dargelegt. Ergänzend werden die Auswirkungen der Französischen Revolution und der Herrschaft Napoleon Bonapartes auf diese Prozesse vorgestellt. Abschließend werden die Ursachen der Nationenbildungsprozesse nach Ranke tiefgehender analysiert, miteinander verglichen und in Verbindung gesetzt. Dabei soll auch Rankes Auffassung des Kulturbegriffs betrachtet werden und der Frage nachgegangen werden, wo er seinen Stellenwert in Bezug auf das „Werden“ einer Nation sieht. Die gelieferten Erkenntnisse als auch Rankes Argumentation werden im Anschluss unter Verwendung der Forschungsliteratur kritisch hinterfragt sowie hinsichtlich der Prägung durch Rankes Persönlichkeit eingeordnet. In einem letzten Absatz werden die Ergebnisse zusammenfassend präsentiert. Als Arbeitsgrundlage dient die von Ulrich Muhlack 1995 herausgegebene und kommentierte Ausgabe der von Ranke verfassten „Die großen Mächte“. Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit beschränkt sich der Aspekt der Quellenkritik nur auf die genauere Betrachtung des Autors und des Kontexts.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Produkt aus Prinzipien und Kultur?
- Die „schlummernden Geister der Nationen“
- Rankes Werk und seine Annahmen
- Die Französische Revolution und die Herrschaft Napoleons
- Die „Leben hervorbringenden, schöpferischen Kräfte“
- Nationale Prinzipien und kulturelle Entwicklungen
- Die großen Mächte
- Russland
- Österreich
- England
- Preußen
- Frankreich
- Kritik und Einordnung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Frage, wie Leopold von Ranke die Entstehung von Nationen in seinem Werk „Die großen Mächte“ beschreibt. Es soll untersucht werden, ob es individuelle Entwicklungen sind, die jede Nation einzigartig machen, oder ob es eine gemeinsame Kraft gibt, die die Nationenbildung beeinflusst.
- Rankes allgemeine Annahmen über die politische Staatenwelt Europas
- Die Prozesse der Nationenbildung vor der Französischen Revolution
- Die Auswirkungen der Französischen Revolution und Napoleons auf die Nationenbildung
- Die „Leben hervorbringenden, schöpferischen Kräfte“ als Treiber der Nationenbildung
- Die Rolle der Kultur im „Werden“ einer Nation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine kurze biographische Einordnung von Leopold von Ranke und seinem Werk. Es werden seine grundlegenden Annahmen über Staat und Nation sowie seine Definition von „Leben hervorbringenden, schöpferischen Kräften“ vorgestellt. Das zweite Kapitel beleuchtet die Prozesse der Nationenbildung vor der Französischen Revolution anhand der Beispiele Russland, Österreich, England und Preußen. Es wird analysiert, wie sich diese Nationen entwickelten und welche Kräfte sie prägten.
Das dritte Kapitel betrachtet die Auswirkungen der Französischen Revolution und Napoleons Herrschaft auf die Prozesse der Nationenbildung. Es wird untersucht, wie die Ereignisse dieser Zeit die Entwicklung der europäischen Staaten beeinflussten. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Kultur und ihrer Bedeutung für das „Werden“ einer Nation.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in diesem Essay sind: Nationenbildung, Leopold von Ranke, „Die großen Mächte“, „Leben hervorbringende, schöpferische Kräfte“, Kultur, Prinzipien, Staat, Nation, Französische Revolution, Napoleon Bonaparte, Russland, Österreich, England, Preußen, Frankreich.
- Arbeit zitieren
- Ruben Schapke (Autor:in), 2023, Ein Produkt aus Prinzipien und Kultur? Analyse zur Nation in Rankes "Die großen Mächte", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1442428