In der folgenden Auseinandersetzung soll die anschließende Fragestellung geklärt werden: "Inwieweit adaptiert Karl Friedrich Schinkel die Formsprache des antiken Thrasyllos Monuments in seiner Fassade des Schauspielhauses in Berlin, wie setzt er diese Formsprache zeitgemäß ein und was sind die Besonderheiten seiner Adaption?“
Die gesamte Baugeschichte der europäischen (frühen) Neuzeit ist geprägt durch immer wiederkehrende Rückgriffe auf die Antike, dessen Kunst und Formensprache. Besonders im Klassizismus wurde die römisch-palladianische Formsprache in der Architektur, der in der Epoche des Barocks einen hohen architektonischen Stellenwert inne lag, nicht mehr als schön empfunden, weshalb es zu dieser Zeit einen besonders regen Austausch unter Architekten gab, der sich mit der antiken, klassischen, griechischen Architektur befasste.
So war auch der Architekt Karl Friedrich Schinkel in diesen Antikendiskurs verwickelt und ebendiese Beschäftigung mit der klassischen Antike, sowie die Verwendung einiger bestimmter antiker Motive, finden sich in vielen seiner Bauwerke wieder. Besonders das antike Thrasyllos Monument aus Athen, welches durch die Vermessungs- und Rekonstruktionszeichnungen von J. Stuart und N. Revett seit 1753 einen besonders aktuellen Teil des Antikendiskurses ausmachte, scheint Schinkel in seinen Werken inspiriert zu haben. Besonders im Fokus dieser Antiken-Auseinandersetzung steht das Schauspielhaus in Berlin, in dessen Fassadengestaltung Schinkel nachweislich auf die Formsprache des Thrasyllos Monuments zurückgegriffen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Thrasyllos Monument
- Das Schauspielhaus
- Vorgängerbauten und Baugeschichte
- Das Französische Komödienhaus
- Nationaltheater
- Schinkels Schauspielhaus
- Fassaden
- Ostfassade
- Nord- und Südfassade
- Westfassade
- Vorgängerbauten und Baugeschichte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Fassade des Schauspielhauses in Berlin, entworfen von Karl Friedrich Schinkel, und analysiert deren Bezug zum antiken Thrasyllos Monument. Der Fokus liegt auf der Adaption der Formsprache des Monuments durch Schinkel und der Besonderheiten seiner zeitgemäßen Umsetzung.
- Das Thrasyllos Monument als Inspirationsquelle für Schinkels Schauspielhaus
- Analyse der Fassadengestaltung des Schauspielhauses im Vergleich zum Thrasyllos Monument
- Schinkels Anpassung der antiken Formsprache an die Bedürfnisse der modernen Architektur
- Die Rolle des Antikendiskurses in der Architektur des frühen 19. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Bezug der Fassade des Schauspielhauses zum Thrasyllos Monument. Kapitel 2 bietet eine detaillierte Beschreibung des Thrasyllos Monuments und seiner architektonischen Merkmale, um die Grundlage für den Vergleich mit Schinkels Werk zu schaffen. Kapitel 3 behandelt das Schauspielhaus und beleuchtet die Baugeschichte und die Vorgängerbauten, bevor es sich der ausführlichen Analyse der vier Fassaden widmet. Das Kapitel analysiert die Entwürfe und die Gestaltungselemente im Hinblick auf den Einfluss des Thrasyllos Monuments.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie dem Antikendiskurs, der Architektur des Klassizismus, dem Thrasyllos Monument, Karl Friedrich Schinkel, dem Schauspielhaus in Berlin, Fassadengestaltung und Adaption antiker Formsprachen in der modernen Architektur.
- Arbeit zitieren
- Chayenne Liepertz (Autor:in), 2023, Die Fassade von Karl Friedrich Schinkels Schauspielhaus in Berlin als Adaption des antiken "Thrasyllos" Monuments, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1439000