Diese wissenschaftliche Arbeit widmet sich der anspruchsvollen Aufgabe aller Führungskräfte, die Interessen der Mitarbeitenden mit dem unternehmerischen Ziel der Gewinnmaximierung zu vereinen. Der Fokus liegt auf der ethischen Führung, die sich in der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und dem unternehmerischen Erfolg bewegt. Die Arbeit analysiert auf fundierte Weise die gegenwärtigen Bedingungen und Herausforderungen, mit denen Führungskräfte konfrontiert sind, und bietet praxisorientierte Empfehlungen für die erfolgreiche Umsetzung ethischer Führung in diesem Spannungsfeld.
Unternehmen verfolgen primär das Ziel der Gewinnmaximierung, jedoch rücken auch die Anforderungen an eine unternehmerische Gesellschaftsverantwortung immer stärker in den Fokus. Daraus hervorgehend haben sich gesellschaftlich bestimmte ethische Erwartungshaltungen etabliert, die moderne Unternehmen zu erfüllen haben. Bei der Nicht-Einhaltung von beispielsweise Compliance-Maßnahmen oder gerechten Arbeitsbedingungen drohen der Organisation schwerwiegende Folgen in Form von (inneren) Kündigungen, Image- oder Finanzschäden. Eines der wohl bekannten Beispiele dafür zeigt der Fall Enron: Der einst größte und als hoch erfolgreich angesehene Energiekonzern in den USA riss tausende Mitarbeitende durch seinen Betrug in die Arbeitslosigkeit. Bereits vor dem Bankrott erlitten die Mitarbeitenden schwere psychische Belastungen durch unmoralische Führungspraktiken, in Form einer aggressiven, machtkampfgetriebenen Macho-Kultur – trotz detailliertem Verhaltenskodex. In Verhaltenskodizes wird schriftlich festgehalten, welchen Prinzipien und Richtlinien der innerbetriebliche zwischenmenschliche Umgang folgen soll.
Vor diesem Hintergrund, ethischer Verantwortung von Unternehmen, gerät auch die Frage nach der ethischen Verantwortung von einzelnen Führungskräften in den Blickpunkt. Führende sind gefordert, im anhaltenden Wettbewerb, die strategische Unternehmensziele der Gewinnmaximierung durchzusetzen. Sofern dies erreicht ist, kann nach Machiavelli von einer erfolgreichen Führung gesprochen werden. Nach seinem Ansatz funktioniert erfolgreiche Führung nämlich auch, wenn sie vollständig von ethischen Faktoren befreit ist.