In den Wirtschaftswissenschaften ist die Vergütung schon lange Zeit ein wichtiges Thema. Angefangen mit der Industrialisierung, dem Unterschied zwischen Eigentümer und Arbeiter, entwickelte sich das Interesse bis hin zur Unternehmensspitze, so dass der Bezahlung der Top-Manager mittlerweile eine eigene Forschungssparte zuteil wurde. Aber auch andere Wissenschaften, wie die der Geistes- und Sozialwissenschaften, beschäftigen sich in wachsendem Maße mit der Wirtschaftselite. Die Soziologie weiß nicht erst seit Luhmanns Systemtheorie, wie Organisationen funktionieren können. Bereits Marx differenzierte in seinem Hauptwerk „das Kapital“ zwischen Besitzer und Nichtbesitzer von Produktionsmitteln. Die Arbeiter wurden ausgenutzt, waren arme und verausgabte Menschen, während sich die Besitzer immer weiter bereicherten. Dank Max Webers Bürokratietheorie erlangte die Organisationssoziologie ihren Durchbruch. Unternehmen bestehen aus handelnden Akteuren, die mit ihrer Umwelt in Beziehung stehen. Aus einer der Akteursgruppen entwickelte sich schließlich die Managementsoziologie. Welchen Einfluss üben Top-Manager als ökonomische Elite aus, wie nutzen sie Macht, Legitimation und Einflüsse in der Organisation und wie wirken sich diese Handlungsmöglichkeiten auf die Höhe ihrer Vergütung aus? Vor allem die letzte Überlegung gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Brisanz.Geben die Top-Manager mit ihrer Top-Vergütung auch Top-Leistung ab? Dabei konzentirere ich mich auf die am DAX notierten Unternehmen. Gerade der Leistungsaspekt erscheint mit am fragwürdigsten. Ist die Höhe der Einkommen angemessen? Erbringen Top-Manager solch eine enorme Leistung, dass der Grad der Bezahlung gerechtfertigt ist? Diese Überlegungen führen mich zu der Fragestellung: Werden die Topmanager der DAX-Unternehmen leistungsbezogen vergütet? Dieser Problematik möchte ich in meiner Bachelorarbeit nachgehen und sie soziologisch reflektieren.
Zu bearbeiten sind hierbei vier Theorien: Die Prinzipal-Agenten-Theorie, die Manageralismustheorie, die Tournament-Theorie und die Work-Life-Balance Studie. Diese werden erläutert und zur Beantwortung der Fragestellung verwendet. Zudem kläre ich, welchen Aufgaben sich Top-Manager zuwenden und welche Manager-Ebenen es gibt, welchen Verordnungen die Vergütung der Top-Manager unterliegt und wer sie festlegt. Lohngerechtigkeit gilt es, in diesem Zusammenhang ebenso zu definieren, denn schließlich soll eine angemessene Entlohnung gewährleistet sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stand der Forschung
- Prinzipal-Agenten-Theorie
- Work-Life-Balance Studie
- Tournament-Theorie
- Manageralismustheorie
- Theoretischer Hintergrund
- Top-Manager
- Vergütung der Topmanager in DAX-Unternehmen
- Lohngerechtigkeit
- Leistungsbezogene Vergütung?
- Anwendung der Theorien
- Anwendung der Prinzipal-Agenten-Theorie
- Anwendung der Work-Life-Balance Studie
- Anwendung der Tournament-Theorie
- Anwendung der Manageralismustheorie
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Frage, ob Top-Manager von DAX-Unternehmen leistungsbezogen vergütet werden. Die Arbeit analysiert die bestehenden Diskrepanzen zwischen exorbitanten Managergehältern und der Leistung der Unternehmen, insbesondere während Wirtschaftskrisen. Die soziologische Perspektive steht im Vordergrund.
- Analyse der Vergütung von Top-Managern im Kontext der Wirtschaftskrise
- Anwendung verschiedener sozioökonomischer Theorien auf die Managervergütung
- Bewertung der Leistungsbezogenheit der Vergütung
- Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Vergütung, Leistung und gesellschaftlicher Wahrnehmung
- Diskussion der Rolle von Top-Managern als ökonomische Elite
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um Managergehälter, insbesondere im Kontext der Wirtschaftskrise. Sie stellt die Diskrepanz zwischen hohen Vergütungen und Unternehmensverlusten heraus und führt in die Fragestellung der Arbeit ein: Werden Top-Manager der DAX-Unternehmen leistungsbezogen vergütet? Die Einleitung verortet die Thematik in wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Kontexten, unter Bezugnahme auf klassische soziologische Theorien und die Rolle der Top-Manager als ökonomische Elite. Der Fokus liegt auf der Schwierigkeit, die Leistung von Top-Managern messbar zu machen im Vergleich zur messbaren Leistung von Produktionsarbeitern. Die Arbeit kündigt die Anwendung verschiedener Theorien an, um die Forschungsfrage zu beantworten.
Stand der Forschung: Dieses Kapitel präsentiert vier relevante Theorien zur Erklärung von Managervergütungen: die Prinzipal-Agenten-Theorie, die Work-Life-Balance Studie, die Tournament-Theorie und die Manageralismustheorie. Jede Theorie bietet einen unterschiedlichen Ansatz zur Erklärung der Höhe der Managergehälter und deren Zusammenhang mit Leistung. Das Kapitel dient als Grundlage für die Anwendung dieser Theorien in der Analyse der Vergütungsstrukturen von Top-Managern in DAX-Unternehmen. Die Zusammenfassung der einzelnen Theorien liefert ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Perspektiven auf das Thema Managervergütung und dient als methodische Grundlage für den weiteren Verlauf der Arbeit.
Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen für die Analyse. Es definiert den Begriff "Top-Manager", beschreibt deren Aufgaben und die verschiedenen Management-Ebenen. Ausführlich wird die Vergütungssystematik von Top-Managern in DAX-Unternehmen behandelt, inklusive der rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen. Der Begriff "Lohngerechtigkeit" wird definiert und in Beziehung zur leistungsbezogenen Vergütung gesetzt. Dieses Kapitel stellt somit den notwendigen Kontext für die Anwendung der im vorherigen Kapitel vorgestellten Theorien zur Beantwortung der Forschungsfrage bereit.
Anwendung der Theorien: In diesem Kapitel werden die im zweiten Kapitel vorgestellten Theorien auf die Vergütung von Top-Managern in DAX-Unternehmen angewendet. Die Arbeit analysiert, wie jede Theorie die Höhe der Vergütungen erklärt und ob sie eine leistungsbezogene Vergütung unterstützt oder widerlegt. Durch die Gegenüberstellung der verschiedenen theoretischen Ansätze wird ein umfassendes Bild der komplexen Zusammenhänge zwischen Vergütung, Leistung und den spezifischen Bedingungen in DAX-Unternehmen erstellt. Die Ergebnisse dieser Anwendung bilden die Basis für das abschließende Fazit.
Schlüsselwörter
Top-Manager, Vergütung, DAX-Unternehmen, Leistungsbezogenheit, Prinzipal-Agenten-Theorie, Tournament-Theorie, Manageralismustheorie, Work-Life-Balance, Lohngerechtigkeit, Wirtschaftskrise, ökonomische Elite, soziologische Analyse.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Vergütung von Top-Managern in DAX-Unternehmen
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht, ob Top-Manager von DAX-Unternehmen leistungsbezogen vergütet werden. Sie analysiert die Diskrepanz zwischen hohen Managergehältern und der Unternehmensleistung, insbesondere während Wirtschaftskrisen, aus soziologischer Perspektive.
Welche Theorien werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet vier sozioökonomische Theorien: die Prinzipal-Agenten-Theorie, die Work-Life-Balance Studie (deren genauer Bezugspunkt im Text fehlt und weitere Informationen benötigen würde), die Tournament-Theorie und die Manageralismustheorie. Diese Theorien werden angewendet, um die Vergütungsstrukturen von Top-Managern zu erklären und die Leistungsbezogenheit der Vergütung zu bewerten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel zum Stand der Forschung (mit den vier oben genannten Theorien), einem Kapitel zum theoretischen Hintergrund (Definition von Top-Managern, Vergütungssysteme in DAX-Unternehmen, Lohngerechtigkeit), einem Kapitel zur Anwendung der Theorien auf DAX-Unternehmen und einem Fazit mit Ausblick. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Leistungsbezogenheit der Vergütung von Top-Managern in DAX-Unternehmen zu analysieren. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen Vergütung, Leistung und gesellschaftlicher Wahrnehmung und diskutiert die Rolle von Top-Managern als ökonomische Elite.
Welche Aspekte der Managervergütung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Vergütung von Top-Managern im Kontext der Wirtschaftskrise, bewertet die Leistungsbezogenheit der Vergütung und untersucht den Zusammenhang zwischen Vergütung, Leistung und gesellschaftlicher Wahrnehmung. Die Rolle der Top-Manager als ökonomische Elite wird ebenfalls diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Top-Manager, Vergütung, DAX-Unternehmen, Leistungsbezogenheit, Prinzipal-Agenten-Theorie, Tournament-Theorie, Manageralismustheorie, Work-Life-Balance, Lohngerechtigkeit, Wirtschaftskrise, ökonomische Elite, soziologische Analyse.
Wie wird die Leistung von Top-Managern in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit hebt die Schwierigkeit hervor, die Leistung von Top-Managern messbar zu machen, im Gegensatz zur messbaren Leistung von Produktionsarbeitern. Die Anwendung verschiedener Theorien soll helfen, diese Schwierigkeit zu umgehen und die Forschungsfrage zu beantworten.
Welche Rolle spielt die soziologische Perspektive?
Die soziologische Perspektive steht im Vordergrund der Arbeit. Sie betrachtet die Vergütung von Top-Managern im Kontext der gesellschaftlichen Wahrnehmung und der Rolle der Top-Manager als ökonomische Elite.
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- Viviane Bressem (Author), 2009, Top-Manager, Top-Vergütung - Top-Leistung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/143277