Das Ziel dieser Arbeit ist, das Phänomen der Geschlechterperspektive als für die Prägung der europäischen Musikgeschichte sozialgeschichtlich relevant darzustellen. Anhand von einigen ausgesuchten Quellen als Beispiel wird abgeleitet, wie und warum Frauen und Männer einen so unterschiedlichen Beitrag zur Gestaltung der Musik im öffentlichen und privaten Raum beitrugen.
Grundlegend ist in diesem Zusammenhang der Begriff des Geschlechtscharakters. Die Sozialgeschichte der Musik des neunzehnten Jahrhunderts wurde durch die verschiedensten gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen und kulturellen Faktoren in ihrer Unverwechselbarkeit geprägt. Um ganz bestimmte Phänomene in Bezug auf die Musik und Musikpraxis dieser Zeit zu verstehen und ansatzweise zu erklären, ist es erforderlich, die ihnen zugrundeliegenden sozialen Verhältnisse zu erforschen und durch Quellen zu belegen. Einer dieser sozialen Faktoren war die Geschlechterperspektive. Es gibt viele Möglichkeiten, diesen sozialen Faktor darzustellen, diese Arbeit erlaubt dem Leser, einige Beispiele zu erforschen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschlechterperspektive
- Das Bürgertum und sein Selbstverständnis
- Der Geschlechtscharakter
- Das Genie
- Musikinstrument und Geschlecht
- ,,Savoyards of Fashion" eine Karikatur
- „Vom Kostüm des Frauenzimmer Spielens“
- Musikausbildung, Professionalisierung und Geschlecht
- Raumkonzepte und Geschlecht
- Kein starres System - Bruch und Wandel
- Veränderungen von Normen und Wahrnehmungen
- Aufbrechen geschlechtsspezifischer „Raumgestaltung“
- Veränderungen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen
- Die Konzertagentur Wolff, Berlin
- Außergewöhnliche Frauen
- Clara Schumann-Wieck
- Lise Cristiani
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die prägende Rolle der Geschlechterperspektive in der europäischen Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts. Anhand ausgewählter Quellen beleuchtet die Arbeit, wie Frauen und Männer aufgrund von Geschlechterrollen unterschiedliche Beiträge zur Musik im öffentlichen und privaten Raum leisteten.
- Der Einfluss des Geschlechtscharakters auf die musikalische Praxis
- Die Spannung zwischen gesellschaftlichen Konventionen und individueller künstlerischer Praxis
- Die Herausforderungen und Veränderungen von Geschlechterrollen im Musikleben des 19. Jahrhunderts
- Beispiele für außergewöhnliche Frauen in der Musik
- Der Wandel von Normen und Wahrnehmungen im Kontext der bürgerlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Geschlechterperspektive in der Musik des 19. Jahrhunderts ein und erläutert die Bedeutung des Geschlechtscharakters als Grundbaustein der bürgerlichen Moral.
Das Kapitel "Das Bürgertum und sein Selbstverständnis" beleuchtet die sozialen Normen und Werte des städtischen Bürgertums, das sich durch Bildung und Besitz definierte.
Das Kapitel "Musikinstrument und Geschlecht" analysiert die Zuschreibung von Geschlechterrollen im Kontext von Musikinstrumenten und zeigt auf, wie diese in Karikaturen und literarischen Texten dargestellt werden.
Das Kapitel "Musikausbildung, Professionalisierung und Geschlecht" untersucht die Auswirkungen der Geschlechterrollen auf die musikalische Ausbildung und die Professionalisierung von Musikern.
Das Kapitel "Raumkonzepte und Geschlecht" betrachtet die Rolle der Geschlechterperspektive in der Gestaltung von Räumen des Musizierens, wie Konzertsäle und private Haushalte.
Das Kapitel "Kein starres System - Bruch und Wandel" analysiert die Veränderungen von Normen und Wahrnehmungen im Laufe des 19. Jahrhunderts, die zu einer Aufweichung von geschlechtsspezifischen Rollen führten.
Das Kapitel "Außergewöhnliche Frauen" stellt Beispiele für Frauen vor, die die traditionellen Geschlechterrollen in der Musik durchbrachen, wie Clara Schumann-Wieck und Lise Cristiani.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen die Geschlechterperspektive, das Bürgertum des 19. Jahrhunderts, Geschlechtscharakter, Musik und Geschlecht, Musikinstrumente, Musikausbildung, Professionalisierung, Raumkonzepte, außergewöhnliche Frauen, Normenwandel, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und die Musikgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Christiane Fendler (Autor:in), 2023, Die bürgerliche Musikszene des 19. Jahrhunderts aus der Geschlechterperspektive, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1431412