In dieser Arbeit wird untersucht, wie die bolivianische Bevölkerung im Laufe von Morales‘ Regierungszeit seine Politik wahrnimmt. Bei der Analyse werden die Bolivianer in "Elite" und indígenas unterteilt, um auf die vielschichtigen politischen und sozialen Entwicklungen eingehen zu können. Ferner werden auch die Reaktionen des Auslandes analysiert, indem eine Unterscheidung zwischen Gegnern seiner Politik und Morales- Unterstützern stattfindet.
In den letzten Jahren hat die Medienpräsenz von Populisten stark zugenommen. Spätestens seit Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt wurde, ist Populismus den meisten ein Begriff. Obwohl in aller Munde, ist es schwer, die Bezeichnung eindeutig und griffig zu definieren.
Populismus kann in den verschiedensten Formen auftreten, da er ein Relationsbegriff ist. Im Gegensatz zum Substanzbegriff nach Aristoteles kann Populismus nicht ohne andere Dinge existieren. Er hat kein eigenes Wertesystem. Die daraus resultierende Flexibilität ist Schwäche und Anpassungsfähigkeit zugleich. Allen Populisten gemein ist die Unterscheidung zwischen "Elite" und "Volk". Die Elite wird im populistischen Kontext oft auch Establishment genannt und steht im Zentrum der Kritik. Das Volk, dem sich der Populist zugehörig fühlt, ist eine benachteiligte Gruppe der Bevölkerung, die laut eigenem Verständnis unter der Herrschaft der Elite leidet. Dabei können die Definitionen von Establishment und Volk jederzeit nach Belieben des Populisten angepasst werden. Die Unterteilung in "Wir" und "Sie" ermöglicht es populistischen Politikern einfache Lösungen anzubieten. Populisten beanspruchen für sich die Rolle der Volksvertreter. Doch statt urdemokratisch zu sein, sind sie im Kern ihres Handelns antidemokratisch.
Bolivien hat aufgrund seiner sozial-demografischen Zusammensetzung stark mit inländischen Konflikten zwischen den Bevölkerungsgruppen zu kämpfen, weshalb auch die Politik des Indio-Präsidenten stark nach innen ausgerichtet ist. Daher erfolgt auch die Analyse schwerpunktmäßig in Bezug auf die Reaktionen der Bolivianer.
Inhaltsverzeichnis
- Evo Morales als Paradebeispiel lateinamerikanischen Populismus“ – eine Einleitung
- Methode
- Evo Morales und sein populistisches Wirken
- Die „Tradition“ des lateinamerikanischen Populismus‘
- Der Politiker Evo Morales
- Der Populist Evo Morales
- Populistische Mittel zur Macht
- Soziale Bewegung: Die Gewerkschaft FETCTC.
- Politische Partei: Die MAS
- Charismatische Führungspersönlichkeit: Die Inszenierung der Person Evo Morales.......
- Wählerschaft: Überzeugung der Massen…..\n
- Populistische Mittel zur Macht
- Evo Morales' Politik: Reaktionen und Auswirkungen
- Die bolivianische „Elite“ und die indígenas
- Internationale Reaktionen
- Schlussbetrachtung: Evo Morales – kein populistischer Einzelfall
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem populistischen Wirken von Evo Morales in Bolivien und analysiert, wie die bolivianische Bevölkerung und das Ausland seine Politik wahrnehmen. Die Analyse fokussiert sich auf die Reaktionen der bolivianischen Bevölkerung, insbesondere auf die „Elite“ und die indígenas, um die vielschichtigen politischen und sozialen Entwicklungen während Morales' Regierungszeit zu beleuchten.
- Die Tradition des lateinamerikanischen Populismus
- Die politische Karriere von Evo Morales und seine Rolle als Führer der Kokabauern-Gewerkschaft FETCTC
- Die populistischen Mittel zur Macht von Evo Morales, einschließlich der Inszenierung seiner Person und der Mobilisierung der Massen
- Die Reaktionen auf Evo Morales' Politik innerhalb Boliviens, insbesondere der Konflikt zwischen der „Elite“ und den indígenas
- Die internationalen Reaktionen auf Evo Morales' Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert den Begriff des Populismus und seine Präsenz in Lateinamerika, wobei die soziale Ungleichheit und Armut als wichtige Faktoren hervorgehoben werden. Das zweite Kapitel beleuchtet Evo Morales' politische Karriere und seine Rolle als Führer der Kokabauern-Gewerkschaft FETCTC. Es wird zudem beschrieben, wie Morales durch den Einsatz populistischer Mittel, wie der Inszenierung seiner Person und der Mobilisierung der Massen, Wahlerfolge erzielte. Das dritte Kapitel untersucht die Reaktionen auf Evo Morales' Politik innerhalb Boliviens und setzt die konkreten Handlungen des ehemaligen Staatsoberhauptes in Kontext. Insbesondere werden die Reaktionen der „Elite“ und der indígenas sowie die internationalen Reaktionen auf seine Politik analysiert.
Schlüsselwörter
Lateinamerikanischer Populismus, Evo Morales, Bolivien, indígenas, „Elite“, Kokabauern, FETCTC, MAS, politische Karriere, populistische Mittel, Macht, Wählerschaft, Reaktionen, Politik, internationale Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Evo Morales als Beispiel lateinamerikanischen Populismus', München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1430401