Die Rolle der Frau in der Antike je nach Zeit und gesellschaftlichen Normen mit unterschiedlichen Schwerpunkten untersucht worden. Bis in die späten 80er Jahren erörterten die meisten Publikationen Probleme und Aspekte der Frau in der Antike pauschal. Erst später wurden – gleichzeitig zum Entstehen einer institutionalisierten Gender-Forschung - umfassende Aufsatzsammlungen und Spezialstudien zu Einzelaspekten dieser Thematik veröffentlicht. Weil eine generelle Betrachtung zu kurz greift, ist diese Differenzierung sinnvoll und notwendig, e.g. bestand ein grosser Unterschied zwischen griechischen und römischen Frauen. Es muss auch davon ausgegangen werden, dass sich die Rolle und Lebensführung einer römischen Bürgerin im Laufe der Zeit verändert hat. Des Weiteren ist eine schichtspezifische Differenzierung notwendig. Eine Patrizierin führte ein ganz anderes Leben als eine Frau der Unterschicht, e.g. einer Arbeiterin oder einer Freigelassenen. Zudem ist zu beachten, dass jeder Autor, jede Autorin die eigenen Wertvorstellungen einbringt und nur eine subjektive Betrachtung möglich ist. Selbst heute ist in vielen Gesellschaften umstritten, welche Rechte einer Frau zugestanden werden (sollen).
Diese Arbeit untersucht - ausgehend von der laudatio Turiae - zunächst das Idealbild einer Römerin in der späten Republik, nämlich das der matrona. Weil die Ehe ein zentraler Bestandteil im Leben einer Römerin war und grossen Einfluss auf deren rechtliche Situation hatte, wird aufgezeigt, welche Formen der Heirat existierten bzw. in der späten Republik noch praktiziert wurden. Damit eng verbunden ist die rechtliche Situation, die u.a. mit Fokus auf die Erweiterung der Rechte im Laufe der Zeit analysiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die laudatio Turiae
- Ausgewählte Textstellen
- Sachliche Erläuterungen zu den ausgewählten Textstellen
- Beobachtungen zur Sprache der laudatio Turiae
- Idealbild und Realität
- Das Ideal der matrona
- Die Rechte einer Römerin
- Die Ehe
- Mehr Rechte in der späten Republik?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Rolle der Frau in der späten römischen Republik. Sie untersucht die Rechte und Pflichten einer Römerin in dieser Zeit, insbesondere im Kontext der Ehe, und setzt diese in Relation zum Idealbild der matrona, das in verschiedenen Quellen dargestellt wird.
- Das Idealbild der matrona in der römischen Gesellschaft
- Die Rechte und Pflichten einer Römerin in der Ehe
- Der Einfluss politischer und sozialer Veränderungen auf die Rolle der Frau in der späten Republik
- Die Bedeutung der laudatio Turiae als Quelle für die Analyse des weiblichen Ideals und der Rechte der Frauen
- Die Analyse von ausgewählten Textstellen der laudatio Turiae in Bezug auf Sprache und Inhalt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit vor und erläutert die Relevanz der Themenstellung. Kapitel 2 analysiert die laudatio Turiae, eine Rede, die die Frau des römischen Politikers Marcus Tullius Cicero, Terentia, nach dem Tod ihres Sohnes gehalten haben soll. Hierbei werden ausgewählte Textstellen untersucht und in ihrem sachlichen Kontext erläutert. Kapitel 3 widmet sich dem Idealbild der römischen Frau, der matrona, und betrachtet, wie dieses Ideal in verschiedenen Quellen und literarischen Texten dargestellt wird. Kapitel 4 beleuchtet die Rechte einer Römerin, insbesondere in Bezug auf die Ehe. Es wird untersucht, ob Frauen in der späten Republik mehr Rechte erlangten, und welche gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen ihre Rolle beeinflussten.
Schlüsselwörter
Römische Republik, Frau, matrona, laudatio Turiae, Idealbild, Rechte, Ehe, Familie, Sprache, politische Veränderungen, soziale Entwicklung.
- Quote paper
- Alexandra Zaugg (Author), 2003, Weibliches Ideal und Rechte einer Römerin in der späten Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/14259