Das Thema und die Fragestellung des Studienprojekts entwickelten sich aus der Beobachtung eines Erstklässlers, der im Mathematikunterricht ein enorm leistungsauffälliges Potenzial aufwies. In meinem Interesse stand es, die mathematisch vorhandene Kompetenz des Schülers herauszufinden. Für die Umsetzung entschied ich mich für das Elementar Mathematische Basis Interview (EMBI) und entwickelte für mein Forschungsinteresse die Fragestellung: „Inwiefern ermöglicht das EMBI-Verfahren die diagnostische Erfassung von mathematischer Begabung, und welche spezifischen Fördermöglichkeiten stehen im Anschluss zur Verfügung?“ und lässt sich somit im mathematikdidaktischen Schwerpunkt der Diagnose und der Fördermöglichkeiten einbetten.
Die gegenwärtigen Herausforderungen im mathematischen Grundschulunterricht sind facettenreich und komplex. Besonders die mathematische Förderdiagnostik erhält angesichts der vielfältigen Ausgangsniveaus der Schülerinnen und Schüler eine zunehmende Relevanz. Die wachsende Diversität unter den Lernenden, insbesondere zu Beginn des Mathematikunterrichts, erfordert eine präzise und differenzierte Erfassung der individuellen Lernvoraussetzungen. Grundschulkinder sind bezogen auf ihre Interessen, Begabungen, Verhaltensweisen und ihrer sozialen Herkunft sehr heterogen. Aufgrund dessen haben Lehrkräfte die Aufgabe, diese Unterschiede zu diagnostizieren und lernschwache sowie leistungsstarke Schülerinnen und Schüler angemessen individuell zu fördern. In den 1980er/90er Jahren rückten die Individualität jedes Kindes sowie differenzierte Konzepte im Mathematikunterricht vermehrt in den Fokus mathematikdidaktischer Überlegungen. Dies ging einher mit dem Bestreben, nicht nur die besonderen Merkmale und Bedürfnisse von leistungsschwachen, sondern auch von leistungsstarken Kindern zu verstehen und angemessen zu berücksichtigen. Das Thema des Studienprojekts ist von hoher Relevanz, da in der aktuellen Diskussion um Inklusion ein thematischer Schwerpunkt auf der Förderdiagnostik liegt. Die im Praxissemester besuchte Regelklasse war ebenso äußerst heterogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen
- Frühe mathematische Bildung
- Definition mathematische Begabung
- Möglichkeiten und Probleme der Diagnostik mathematischer Begabungen im Grundschulalter
- Mathematikspezifische Begabungsmerkmale nach Käpnick
- Methodischer Rahmen
- Fördermöglichkeiten
- Ausblick und Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Studienprojekt befasst sich mit der Erfassung und Förderung von mathematischer Begabung bei einem Erstklässler. Die Arbeit untersucht, inwieweit das ElementarMathematische BasisInterview (EMBI) die diagnostische Erfassung mathematischer Begabung ermöglicht und welche spezifischen Fördermöglichkeiten sich daraus ergeben.
- Frühe mathematische Bildung und ihre Bedeutung für die Entwicklung von mathematischen Kompetenzen.
- Definition von mathematischer Begabung und die relevanten Begabungsmerkmale.
- Möglichkeiten und Herausforderungen der Diagnostik mathematischer Begabung im Grundschulalter.
- Anwendung des EMBI-Verfahrens zur Erfassung der mathematischen Kompetenz des Erstklässlers.
- Identifikation von individuellen Fördermöglichkeiten für mathematisch begabte Schülerinnen und Schüler.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von mathematischer Förderdiagnostik im Grundschulunterricht heraus und beschreibt den Kontext des Studienprojekts. Sie präsentiert die Fragestellung, die im Rahmen der Untersuchung des Erstklässlers untersucht wird.
- Theoretischer Rahmen: Dieser Abschnitt beleuchtet den Begriff der frühen mathematischen Bildung und definiert mathematische Begabung. Er analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen der Diagnostik mathematischer Begabung im Grundschulalter und erläutert die mathematikspezifischen Begabungsmerkmale nach Käpnick.
- Methodischer Rahmen: Hier wird das ElementarMathematische BasisInterview (EMBI) als Erhebungsmethode vorgestellt. Die Durchführung, Auswertung und Interpretation der Ergebnisse werden detailliert beschrieben.
- Fördermöglichkeiten: Dieser Abschnitt fokussiert auf die Identifizierung von individuellen Fördermöglichkeiten für mathematisch begabte Schülerinnen und Schüler, die auf den Ergebnissen der Untersuchung basieren.
Schlüsselwörter
Mathematische Begabung, Förderdiagnostik, ElementarMathematisches BasisInterview (EMBI), frühe mathematische Bildung, Begabungsmerkmale, Grundschulalter, Fördermöglichkeiten, individuelle Förderung.
- Arbeit zitieren
- Angelika Gerweg (Autor:in), 2023, Diagnose und Förderung bei einem mathematisch begabten Erstklässler. Eine Einzelfallanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1421339