Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit jüdischen Exilanten, welche aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Japan flohen. Unter den vielen Menschen, die Zuflucht in Japan fanden, ragt Karl Löwith hervor. Löwiths Situation wird in dieser Arbeit mit der von anderen jüdischen Flüchtlingen in Japan verglichen. Dabei wird auf die Unterschiede bei den Wohnverhältnissen, bei dem Aufenthaltsstatus, bei den sozialen Kontakten, bei der Erwerbstätigkeit eingegangen und daran wird aufgezeigt, ob und warum das Schicksal Löwiths einen Sonderfall darstellt.
Als Quelle für diese Arbeit dient Löwiths autobiographischer Bericht „Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933“, welchen er im Rahmen eines Preisausschreibens der Harvard University im Jahr 1940 verfasst hatte.
Den Beginn der betrachteten Zeitspanne markiert das Jahr 1936, da Löwith in diesem Jahr von Rom nach Japan emigrierte. Es wird dabei auch auf die Situation der Juden in Japan vor 1936 eingegangen. Der Betrachtungszeitraum endet im Jahr 1941 mit der Einreise Löwiths in die USA und mit dem Beginn des Pazifischen Krieges, welcher die japanische Judenpolitik stark veränderte. Das geographische betrachtete Gebiet umfasst Japan und der von Japan besetzte Teil Chinas.
Von zur Mühlen beschrieb 1998 den Forschungsstand zu dem Thema Japan als Exilland als ein Desiderat der Exilforschung. Seitdem wurden über das Thema zahlreiche Arbeiten veröffentlicht. Wegweisende Publikationen über das jüdische Exil in Japan sind „Flucht und Rettung. Exil im japanischen Herrschaftsbereich (1933-1945)“ und „Die Judenpolitik der japanischen Kriegsregierung“. 2011 stellt Pekar fest, dass Japan kein Desiderat mehr sei, aber es gäbe dennoch sehr viele Forschungslücken. Ursachen hierfür sieht er in der Sprachbarriere und auch in den Besonderheiten Japans als Exilland, da es ein Bündnispartner Deutschlands war. Trotz des Bündnisses mit Deutschland emigrierten ca. 7000 Europäer nach Japan, wobei die meisten Migranten es als Transitland nutzten. Im Kontext mit der Funktion Japans als Transitland wird besonders häufig die Person Sugihara erwähnt. Sugihara war Konsul im litauischen Kaunas und vergab circa 2000 Transitvisa für Japan an polnische Juden, welche die visafreie Insel Curaçao (Niederländische Antillen) als Ziel hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Karl Löwith (1897–1973)
- Kurzbiographie
- Einordnung der Quelle
- Juden in Japan
- Karl Löwiths Exil in Japan - ein Sonderfall?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Exil jüdischer Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Japan, mit besonderem Fokus auf Karl Löwiths Situation. Der Vergleich mit anderen jüdischen Flüchtlingen in Japan beleuchtet Unterschiede in Wohnverhältnissen, Aufenthaltsstatus, sozialen Kontakten, Erwerbstätigkeit etc. und untersucht, ob und warum Löwiths Schicksal einen Sonderfall darstellt.
- Jüdisches Exil in Japan im Kontext der nationalsozialistischen Verfolgung
- Vergleichende Analyse von Löwiths Exilerfahrungen mit anderen jüdischen Flüchtlingen
- Faktoren, die Löwiths Exilsituation zu einem Sonderfall machen könnten
- Die Rolle Japans als Exilland im Zweiten Weltkrieg
- Das Leben und Werk von Karl Löwith
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und beschreibt den Fokus auf jüdische Exilanten in Japan. Karl Löwiths Situation wird als zentrale Fallstudie vorgestellt, die im Vergleich zu anderen Flüchtlingen untersucht wird.
Karl Löwith (1897-1973)
Dieses Kapitel beleuchtet die Biographie von Karl Löwith, seinen akademischen Werdegang und seine Erfahrungen vor und nach 1933. Es wird auf seine jüdischen Wurzeln, seinen Militärdienst im Ersten Weltkrieg und seine Flucht aus Deutschland eingegangen.
Juden in Japan
Dieses Kapitel wird die Situation der Juden in Japan vor 1936 beleuchten und damit den historischen Kontext für Löwiths Emigration nach Japan schaffen.
Karl Löwiths Exil in Japan - ein Sonderfall?
Dieses Kapitel analysiert Löwiths Exilerfahrung in Japan und vergleicht sie mit den Erfahrungen anderer jüdischer Flüchtlinge. Die Unterschiede in den Lebensbedingungen, dem Aufenthaltsstatus und den sozialen Kontakten werden untersucht, um festzustellen, ob und warum Löwiths Schicksal einen Sonderfall darstellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen jüdisches Exil, nationalsozialistische Verfolgung, Japan, Karl Löwith, Vergleichende Analyse, Sonderfall, Lebensbedingungen, Aufenthaltsstatus, Soziale Kontakte, Erwerbstätigkeit, Exilforschung, Flucht und Rettung, Judenpolitik, Transitland.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Karl Löwiths Exil in Japan. Ein Sonderfall?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1420644