Diese Arbeit widmet sich eingehend der Figur der Gyburg in Wolframs von Eschenbachs "Willehalm". Ziel dieser Untersuchung ist es, die vielfältigen Facetten der Frauenfigur Gyburg herauszuarbeiten und ihre Rolle im Werk sowie ihre Bedeutung im historischen, religiösen und sozialen Kontext zu verstehen. Hierbei wird nicht nur auf Eschenbachs Stil und Schreibweise eingegangen, sondern auch eine Verbindung zur höfischen Gesellschaft, zum religiösen Erbe des Christentums und zum höfischen Ideal der Minne hergestellt.
Durch die Analyse von Textausschnitten, konkreten Handlungen sowie Beschreibungen und Bewertungen durch den Erzähler und andere Figuren des Werkes wird ein umfassendes Verständnis für die Figur der Gyburg angestrebt. Die Interpretation ihrer Rolle im Machtgefüge und ihre Auswirkungen auf den Handlungsverlauf sollen nicht nur Wolframs literarische Kunstfertigkeit aufzeigen, sondern auch Einblicke in seine Vorstellungen von Weiblichkeit, Kultur und weiblicher Interaktion ermöglichen. Dabei stellt sich die zentrale Frage, ob Gyburg als Kriegerin, höfisches Ideal, Minnedame oder Heilige betrachtet werden kann.
Als Grundlage für diese Arbeit dienen Lachmanns Version des "Willehalm" von 1891 und Heinzles Version von 2009. Zusätzlich werden Bumkes Werk zu Wolfram von Eschenbach und ein wissenschaftlicher Aufsatz von Bulang und Kellner zu poetischen Verfahren als Reflexion des Heidenkriegs als Literaturgrundlage herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wolfram von Eschenbach
- Der Willehalm
- Figur der Gyburg in Wolframs von Eschenbachs Willehalm
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Figur der Gyburg in Wolframs von Eschenbachs Willehalm. Sie zielt darauf ab, die verschiedenen Facetten dieser komplexen Frauenfigur herauszuarbeiten und ihre Rolle im Kontext der höfischen Gesellschaft, des christlichen Glaubens und der kulturellen Begegnungen zu analysieren.
- Die vielschichtigen Charaktereigenschaften und Handlungsmöglichkeiten der Gyburg
- Die literarische Darstellung der Figur im Vergleich zum historischen, religiösen und sozialen Kontext
- Die Auswirkungen von Gyburgs Rolle auf den Handlungsverlauf des Willehalms
- Wolframs literarische Kunstfertigkeit und seine Vorstellungen von Weiblichkeit, Kultur und Interaktion
- Die Frage, ob Gyburg als Kriegerin, höfisches Ideal, Minnedame oder Heilige dargestellt wird
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt Wolframs von Eschenbachs Werke und die Bedeutung der Frauenfiguren in seinem Werk vor. Sie beleuchtet das Spannungsfeld zwischen traditioneller Rollenerwartung und individueller Gestaltungsmöglichkeit im Mittelalter und führt die Figur der Gyburg als Beispiel für eine komplexe Frauengestalt ein.
- Kapitel 2 gibt einen Überblick über Wolfram von Eschenbachs Leben und Werk, besonders über seine einzigartige Interpretation der höfischen Epik und des Minnesangs. Es wird auf seinen Bildungsstand und seine Stilmittel eingegangen.
- Kapitel 3 widmet sich der Analyse der Figur der Gyburg. Es werden ihre besonderen Eigenschaften und Rollen, ihre Beziehung zu den Heiden und Christen sowie ihr Einfluss auf den Handlungsverlauf des Willehalms untersucht.
Schlüsselwörter
Wolfram von Eschenbach, Willehalm, Gyburg, Frauenfigur, höfische Epik, mittelalterlicher Minnesang, höfische Gesellschaft, christlicher Glaube, Heiden, Kultur, Weiblichkeit, Interaktion, Kriegerin, Minnedame, Heilige
- Arbeit zitieren
- Amelie Wietstock (Autor:in), 2023, Die Rolle der Gyburc in Wolframs von Eschenbachs "Willehalm", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1420333