Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Mediation und zwischenmenschliches Verhalten". Es werden verschiedene Konfliktarten, die fünf Ziele (Projekte) der Mediation, das Nachrichtenmodell nach Schulz von Thun und die positiven wie auch negativen Wirkungen von Konflikten beleuchtet.
Konflikte können ihrem Inhalt nach modellhaft in Kategorien unterteilt werden, in der Realität vermengen sie sich oft zu einem Gesamtkonflikt.
Gläßer beschreibt fünf Ziele (Projekte), die mit dem Einsatz von Mediation verfolgt werden können. Dabei wird betont, dass sich in der Praxis eine derart idealtypische Unterscheidung der Projekte in der Regel nicht durchführen lässt, sodass die Mediationsverfahren normalerweise in vielfältigen Mischformen auftreten.
Mit dem quadratischen Modell hat Schulz von Thun ein "psychologisches Modell der zwischenmenschlichen Kommunikation" entwickelt. Dieses Modell kombiniert die Erkenntnisse des Psychologen und Sprachtheoretikers Karl Bühler sowie des Kommunikationswissenschaftlers und Psychotherapeuten Paul Watzlawick. Bühler hat bereits 1934 in seinem Organon-Modell herausgearbeitet, dass die Sprachfunktionen sich in drei Aspekte unterscheiden lassen: Symbol (Darstellungsfunktion), Symptom (Ausdrucksfunktion) und Signal (Appellfunktion). Eines von Watzlawicks bekannten Axiomen besagt, dass jede Nachricht sowohl einen Inhalts- als auch einen Beziehungsaspekt hat, wobei der Letztere nicht ausschließlich eine äußere ("So sehe ich dich"), sondern auch eine innere Ausrichtung ("So sehe ich mich selbst") aufweist.
Nach der Konfliktdefinition von Glasl, ist ein Konflikt dann gegeben, wenn ein Mensch oder eine Gruppe sich bei der Realisierung seines/ihres Denkens, Vorstellens/Wahrnehmens und/oder Fühlens und/oder Wollens durch einen anderen Menschen oder eine andere Gruppe beeinträchtigt fühlt. Nimmt man wie die Konstruktivisten an, dass jeder Mensch sich die eigene Realität konstruiert, was zwangsläufig das Denken, Vorstellen, Wahrnehmen, Fühlen und Wollen beeinflusst, dann muss man schlussfolgern, dass Konflikte die Regel sind, und Konsens die Ausnahme darstellt. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirklichkeitskonstrukte verschiedener Menschen sich unterscheiden, ist viel höher, als dass sie sich entsprechen.
Inhaltsverzeichnis
- a) Erläuterung der verschiedenen Konfliktarten
- Sachverhaltskonflikt
- Konflikt wegen divergierenden Glaubensüberzeugungen.
- Konflikt wegen divergierenden Wertorientierungen.
- Beziehungskonflikt
- b) Warum ist die Unterscheidung von Konfliktarten hilfreich?
- c) Mögliches Risiko bei voreiliger Festlegung auf eine Konfliktart.
- Ziele (Projekte) der Mediation, persönliche Präferenz………………..\n
- Das Service-Delivery-Projekt...
- Das Access-to-Justice-Projekt
- Das Individual-Autonomy-Projekt
- Das Reconciliation-Projekt .........
- Das Social-Transformation-Projekt..
- Persönliche Präferenz
- a) Das quadratische Modell von Schulz von Thun
- b) Beispiel und Inhalt der vier Seiten einer Nachricht
- a) Positive und negative Wirkungen von Konflikten.......
- b) Nachhaltigkeitsgedanke und „,Entwicklungsgewinne“.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Konfliktarten und ihren Auswirkungen. Sie verfolgt das Ziel, die verschiedenen Arten von Konflikten zu erläutern und zu analysieren, wie sie sich auf die Kommunikation und die Beziehungen zwischen Menschen auswirken. Dabei werden die wichtigsten Ziele und Projekte der Mediation sowie das quadratische Modell von Schulz von Thun beleuchtet.
- Erläuterung verschiedener Konfliktarten, wie Sachverhaltskonflikte, Konflikte aufgrund divergierender Glaubensüberzeugungen und Konflikte aufgrund divergierender Wertorientierungen
- Die Bedeutung der Unterscheidung von Konfliktarten für das Verständnis und die Lösung von Konflikten
- Analyse der Auswirkungen von Konflikten auf Kommunikation und Beziehungen
- Vorstellung von Zielen und Projekten der Mediation, z.B. das Service-Delivery-Projekt, das Access-to-Justice-Projekt und das Individual-Autonomy-Projekt
- Einleitung in das quadratische Modell von Schulz von Thun
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Erläuterung verschiedener Konfliktarten. Es werden Sachverhaltskonflikte, Konflikte aufgrund divergierender Glaubensüberzeugungen und Konflikte aufgrund divergierender Wertorientierungen erläutert. Das Kapitel zeigt, wie diese Konfliktarten in der Praxis häufig miteinander verschmelzen.
Das zweite Kapitel behandelt die Frage, warum die Unterscheidung von Konfliktarten hilfreich ist. Es wird die Bedeutung der Konfliktarten für das Verständnis und die Lösung von Konflikten betont.
Das dritte Kapitel thematisiert mögliche Risiken bei der voreiligen Festlegung auf eine Konfliktart. Es werden die Gefahren einer falschen Einstufung von Konflikten aufgezeigt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Zielen und Projekten der Mediation. Es werden verschiedene Projekte wie das Service-Delivery-Projekt, das Access-to-Justice-Projekt und das Individual-Autonomy-Projekt vorgestellt.
Das fünfte Kapitel widmet sich dem quadratischen Modell von Schulz von Thun. Es wird das Modell erläutert und anhand eines Beispiels die vier Seiten einer Nachricht dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Konzepten aus der Konfliktforschung und der Mediation, u.a. Konfliktarten, Kommunikation, Beziehungskonflikte, Sachverhaltskonflikte, Glaubensüberzeugungen, Wertorientierungen, Mediation, Ziele der Mediation, Projekte der Mediation, Service-Delivery, Access-to-Justice, Individual-Autonomy, Reconciliation, Social-Transformation, quadratisches Modell von Schulz von Thun.
- Arbeit zitieren
- Anna Grinberg (Autor:in), 2023, Mediation und das zwischenmenschliche Verhalten. Konfliktarten, Ziele der Mediation, das Nachrichtenquadrat und Auswirkungen von Konflikten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1419652