Die Corona-Pandemie hat an den Schulen bestehende Ungleichheitsstrukturen offengelegt. Schon vor der Corona-Krise zeichnete sich das deutsche Bildungssystem dadurch aus, dass Bildungschancen stark von der sozialen Herkunft der Kinder und Jugendlichen abhängig waren. Der Zusammenhang zwischen Bildung und sozialer Herkunft ist in Deutschland so stark wie in kaum einem anderen Land der OECD.
Ungleichheit wird im Folgenden verstanden als eine anhaltende, wenn nicht gleich sogar dauerhafte Ungleichverteilung materieller Ressourcen, aber auch von Respekt im Hinblick auf den gesellschaftlichen Status sowie von Zugangsrechten und Repräsentation, die nicht auf persönliche Leistungsunterschiede zurückzuführen, sondern dem Kapitalismus geschuldet sind.
Im Mittelpunkt bisheriger Diskurse um Bildungsgerechtigkeit steht häufig die soziale Ungleichheit und die mit ihr zusammenhängenden unterschiedlichen Ausgangslagen eines jeden Individuums. Bildungsgerechtigkeit als pädagogisches Handlungsziel und Zielsetzung bildungspolitischer Interventionen zielt auf den Abbau von Diskriminierung, einen chancengerechten Zugang zu (Bildungs-)Ressourcen und der Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe. Bildungsungleichheiten beziehen sich auf eine Reihe sozialstruktureller Merkmale, die zu einer ungleichen Verteilung von Bildung führen können. Dazu gehören Merkmale wie die soziale Herkunft, der soziale Hintergrund oder sozioökonomische Status, Gender oder das Geschlecht sowie die kulturelle Herkunft im Zusammenhang mit Migrationshintergrund und ethnischer Zugehörigkeit und Sprache.
Der bildungspolitische Diskurs zum Thema Bildungsgerechtigkeit wird noch immer zentral von der Post-PISA Debatte geprägt, die den Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg in den Mittelpunkt gerückt hat.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2023, Policy Brief zur Bildungsungleichheit und Demokratieapartheit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1417853