Berlin ist der Dreh- und Angelpunkt des wohl bedeutendsten deutschen Großstadtromans. Gemeint ist „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin, der sich in die Weltliteratur der Großstadtromane wie „Manhattan Transfer“ von Dos Passos, „Ulysses“ von James Joyce und „Tauben im Gras“ von Wolfgang Koeppen einreiht.
In dieser Hausarbeit geht es weniger um die Thematisierung von Kriegsthemen. Im Fokus steht hier vielmehr um Döblins Meisterwerk vor dem Hintergrund seiner Theorie über den ‚Bau des epischen Werks‘ und Benjamins Theorien des epischen Erzählens.
In Kapitel 1.1 wird zunächst der wichtigste Schauplatz des Romans, Berlin, als Symbolraum und Bedeutung für den deutschen Großstadtroman hervorgehoben. Des Weiteren wird die Montagetechnik in Bezug zum exemplarischen Erzählen gesetzt.
Kapitel 1.2 analysiert die Frage, inwiefern Döblin mit seinem Stil als Leitfigur einer modernen Epik verstanden werden kann.
In Kapitel 1.3 wird Döblin in Zusammenhang mit Walter Benjamin gebracht. Benjamin, als einer der bedeutendsten Literaturkritiker des 20.Jahrhunderts bekannt, schrieb in seinem Essay ‚Krisis des Romans‘ über die Eröffnung von neuen epischen Möglichkeiten durch den Alexanderplatz-Roman.
In Kapitel 2.1 wird das Bauprinzip des Romans vorgestellt. Anschließend werden in den Kapiteln 2.2 und 2.3 die Metaphern des Netzes und des Meeres als stilistische und strukturelle Prinzipien des Romans analysiert, die episch inspiriert sind und als Vorbild für Döblin dienen.
In Kapitel 3.1 wird die Großstadt als Aktionsort und Krisenerfahrung des Einzelnen demonstriert. Zuletzt wird diese Krisenerfahrung in Kapitel 3.2 als Dissoziation des Einzelnen im Ganzen beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1
- Die Großstadt und die Montage im Strom der Erzählung
- Döblin als Leitfigur einer modernen Epik
- Döblin und Walter Benjamin – Zur Krisis des Romans
- Kapitel 2
- Anlagerung statt Handlung: die erzählende Montagetechnik
- Die Metapher des,Netzes' als epische Inspiration
- Die Metapher des, Meeres' als epische Inspiration
- Kapitel 3
- Die Großstadt als Aktionsort der epischen Welt
- Dissoziation des Einzelnen im Ganzen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ im Kontext seiner Theorie des epischen Erzählens und der Theorien von Walter Benjamin. Sie untersucht, wie Döblin durch die Verwendung von Montagetechnik, Metaphern und der Darstellung der Großstadt als Aktionsort und Krisenerfahrung, eine neue Form des epischen Erzählens erforscht.
- Döblins „Berlin Alexanderplatz“ als Beispiel für den modernen Großstadtroman
- Montagetechnik und die Darstellung der Großstadt als Symbolraum
- Döblin als Leitfigur einer modernen Epik
- Die Metaphern des Netzes und des Meeres als stilistische und strukturelle Prinzipien
- Die Großstadt als Aktionsort und Krisenerfahrung des Einzelnen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1.1: Die Großstadt und die Montage im Strom der Erzählung
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Großstadt Berlin für den deutschen Großstadtroman und die Rolle der Montagetechnik in Döblins Werk. Durch die Einmontierung von Beobachtungen, Details und Geschichten in den Fluss der Erzählung, wird die Großstadt als „Symbolraum“ für das moderne Leben dargestellt. Die Montagetechnik wird im Zusammenhang mit der exemplarischen Darstellung von Biberkopfs Schicksal in Bezug auf die Lebensordnung der Großstadt analysiert.
Kapitel 1.2: Döblin als Leitfigur einer modernen Epik
Dieses Kapitel untersucht Döblins Einfluss auf den Futurismus, Frühexpressionismus und Naturalismus. Es analysiert seine Kritik am traditionellen Roman und seine Theorie einer „entseelten Realität“, die eine Depersonation des Autor-Ichs und eine Verselbstständigung der Romanfiguren und der Handlung anstrebt.
Kapitel 1.3: Döblin und Walter Benjamin – Zur Krisis des Romans
Dieses Kapitel analysiert Döblins Werk im Kontext von Benjamins Essay „Krisis des Romans“. Es beleuchtet, wie Döblin durch „Berlin Alexanderplatz“ neue epische Möglichkeiten eröffnet und die Veränderung der Wirklichkeitserfahrung in der modernen Großstadt widerspiegelt.
Kapitel 2.1: Anlagerung statt Handlung: die erzählende Montagetechnik
Dieses Kapitel stellt das Bauprinzip des Romans vor, welches Döblin als „episch“ bezeichnet. Es analysiert die Montagetechnik als „Schichtens, Häufens, Wälzens und Schiebens“ und hebt Döblins Abgrenzung zu den konventionellen Schreibweisen der Romanschriftsteller hervor.
Kapitel 2.2: Die Metapher des,Netzes' als epische Inspiration
Dieses Kapitel analysiert die Metapher des Netzes als stilistisches und strukturelles Prinzip des Romans, welches durch Döblins Montagetechnik und die Vernetzung der Figuren und Handlungsstränge zum Ausdruck kommt.
Kapitel 2.3: Die Metapher des, Meeres' als epische Inspiration
Dieses Kapitel untersucht die Metapher des Meeres, die die Unübersichtlichkeit und Dynamik der Großstadt widerspiegelt. Es zeigt, wie Döblin die Metapher des Meeres zur Gestaltung des epischen Romans nutzt.
Kapitel 3.1: Die Großstadt als Aktionsort der epischen Welt
Dieses Kapitel analysiert die Großstadt als Aktionsort und Krisenerfahrung des Einzelnen in Döblins Werk. Es beschreibt die Dissoziation des Einzelnen in der Großstadt und die Herausforderungen, die der Mensch in dieser Umgebung erfährt.
Kapitel 3.2: Dissoziation des Einzelnen im Ganzen
Dieses Kapitel vertieft die Analyse der Dissoziation des Einzelnen im Ganzen und betrachtet die Auswirkungen der Großstadt auf die Identität des Menschen. Es zeigt, wie Döblin die Krisenerfahrung des Einzelnen in der Großstadt mithilfe von expressionistischen Motiven und der Montagetechnik darstellt.
Schlüsselwörter
Moderner Großstadtroman, „Berlin Alexanderplatz“, Alfred Döblin, Walter Benjamin, Montagetechnik, episches Erzählen, Großstadt als Symbolraum, Krisenerfahrung des Einzelnen, Metapher des Netzes, Metapher des Meeres, Dissoziation, Expressionismus, Futurismus, Frühexpressionismus, Naturalismus, Entseelte Realität.
- Arbeit zitieren
- Jasper Langner (Autor:in), 2023, "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin. Der Großstadtroman als Aktionsort der epischen Welt und der episch realisierten Montage, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1416878