Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über mögliche Potentiale und Risiken der Selbstvermessung zu gewinnen, um darauf aufbauend Handlungsoptionen für Schule und Unterricht abzuleiten.
„Scito te ipsum“ oder auch „Erkenne dich selbst!“ – Dieser Imperativ war bereits über dem Orakel von Delphi im antiken Griechenland zu finden. Er zeigt, dass das Phänomen der Selbstbeobachtung, also das freiwillige Protokollieren, Auswerten und Visualisieren verschiedener Aspekte des Lebens durch verschiedene Anwendungen, keineswegs neu ist. So war das Schreiben von Tagebüchern häufig mit dem Ziel verbunden, anschließend auf objektivierbare Daten zurückgreifen zu können. Bekannte Vertreter sind hierfür Cicero und Marc Aurel, die durch den Akt des Schreibens ihre Stimmungen sowie ihre messbaren Körper- und Gesundheitsdaten erfassten.
Allerdings erlangt die Erfassung von gesundheitsbezogenen Daten im Zeitalter der Digitalisierung eine immer größere Bedeutung. Der Unterschied zum modernen Self-Tracking liegt dabei darin, dass die Daten durch ein Programm analysiert werden müssen. Es können Aktivitäten im biologischen, psychischen, physischen, als auch in umwelt- und verhaltensbezogenen Bereichen gemessen werden. Dazu zählen u.a. die Aufzeichnung der gegangenen Schritte, der Blutdruck, Schlaf- und Arbeitszeiten sowie die Ortung des eigenen Standorts. Gadgets können beispielsweise Armbänder bis hin zu Personenwaagen sein. Die Aufzeichnung der Daten findet entweder direkt auf dem jeweiligen Gerät oder mithilfe einer Synchronisierung auf dem Computer statt. Klassischerweise erfolgt die Auswertung der Daten als Diagramme oder Graphen. Viele Apps sind zudem darauf angelegt, dem Nutzenden Feedback über messbare Entwicklungen zu geben. Dieses dient dem:der Nutzenden, den Status quo zu registrieren und etwaige Verhaltensänderungen herbeizuführen.
- Arbeit zitieren
- Anna Keyn (Autor:in), 2023, Self-Tracking. Eine Herausforderung für die Pädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1416795