In dieser Arbeit steht die Frage im Zentrum, warum Anna von Preußen die Herrschaft über das über sie beanspruchte Erbe nicht verfügte. Dafür sollen zuerst einige Faktoren der weiblichen Herrschaftsausübung in Erbmonarchien betrachtet werden. Anschließend werden sowohl die Vorgeschichte der Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg als auch die Annas vor 1609 betrachtet, um eine bessere Perspektive auf die Umstände zur Zeit des Erbfolgestreits zu bekommen.
Schließlich soll noch der Erbfolgestreit samt dem Involvement Annas kurz betrachtet werden sowie eine Quelle, in der für die Rechtmäßigkeit von Annas Erbansprüchen argumentiert wird, um zu sehen, wie sowohl ihre Gegner als auch ihre Befürworter zwischen 1609 und 1614 mit ihren Ansprüchen umgingen.
Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 ist nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg der wohl größte und zerstörerischste Krieg der europäischen Geschichte und der Höhepunkt der konfessionellen Spaltung Europas. Jedoch kam es bereits mehrere
Jahre vor dem Prager Fenstersturz zu einer politischen Krise, die ebenso einen Krieg ähnlicher Ausmaße hätte verursachen können: Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit von 1609 bis 1614.
In diesem Konflikt, in dem es um die Nachfolge des kinderlosen Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg ging, zeichneten sich bereits ähnliche Machtblöcke ab, wie es sie später im Dreißigjährigen Krieg geben sollte, und ein Krieg wurde wohl nur verhindert, weil der französische König Heinrich IV. 1610 ermordet wurde, kurz nachdem er seinen Truppen den Marschbefehl gegeben hatte. Zudem ist es der erste Konflikt von gesamteuropäischem Ausmaß der nahezu lückenlos dokumentiert ist, was einen Überblick jedoch auch erschwert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Faktoren der weiblichen Herrschaftsausübung.
- Anna von Preußen und das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg
- Die Erbfolgeprobleme in Jülich, Kleve und Berg...
- Die Erbtochter Anna von Preußen.
- ,,Warum Herr Johann Sigismund menniglich zu präferieren sei“. Annas Erbansprüche im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit........
- Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit.........
- Der „Gruendtliche Diẞcurs\"..
- Fazit.
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quellen...
- Literatur.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle von Anna von Preußen im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit und untersucht, warum sie trotz ihrer Erbrechte auf die Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg nicht selbst die Herrschaft beanspruchte. Ziel ist es, die Faktoren, die die Machtausübung von Frauen in Erbmonarchien beeinflussten, zu analysieren und den Kontext der Erbfolgeprobleme in Jülich-Kleve-Berg und die Rolle Annas im Erbfolgestreit zu beleuchten.
- Faktoren der weiblichen Herrschaftsausübung in Erbmonarchien
- Die Erbfolgeprobleme in den Herzogtümern Jülich, Kleve und Berg
- Annas Rolle im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit
- Die rechtlichen und politischen Aspekte der Erbfolge
- Die Quellen und historische Rezeption des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits ein und stellt den Kontext des Konflikts im Spannungsfeld des Dreißigjährigen Krieges dar. Das zweite Kapitel behandelt die allgemeinen Faktoren, die die Machtausübung von Frauen in Erbmonarchien im frühen Neuzeit beeinflussten, wie z.B. das Alter der Frau, die Ehe und die Interessen der benachbarten Adligen. Das dritte Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte des Erbfolgestreits in Jülich-Kleve-Berg und die Rolle von Anna von Preußen. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Erbfolgestreit selbst und den Ansprüchen von Anna von Preußen. Das fünfte Kapitel beinhaltet ein Fazit zur Frage, warum Anna die Herrschaft über das beanspruchte Erbe nicht beanspruchte.
Schlüsselwörter
Jülich-Klevischer Erbfolgestreit, Anna von Preußen, weibliche Herrschaftsausübung, Erbmonarchie, Erbfolge, Konfessionelle Spaltung Europas, Dreißigjähriger Krieg, Quellenanalyse, historische Rezeption.
- Quote paper
- Lennart Mühlhaus (Author), 2022, Die Erbansprüche Annas von Preußen im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1414973