Über die Problematisierung von Übersetzung respektive Transformation wird versucht zu veranschaulichen, welchen Stellenwert Übersetzung und Transformation in den Positionen von Meder, Jörissen/Marotzki und Bettinger einnehmen, um anschließend ein Verständnis hinsichtlich des Zusammenhangs von Übersetzung und Transformation generieren zu können.
Medien und damit auch Sprache agieren als Vermittler zwischen Ich und Welt. Ein Verstehen respektive Nicht-Verstehen ist an Übersetzungsleistungen geknüpft. Es scheint, dass es der Übersetzungsleistung als das essenzielle auslösende Momentum bedarf, damit Transformationsprozesse stattfinden können. Der vorliegende Artikel ist als eine Zusammenfassung der Masterthesis Bildung – Medien – Transformation. Auf den Spuren des Transformations- und Übersetzungsbegriffs in der Medienbildung zu verstehen.
Transformation in der Medienbildung: Wo soll eine Spurensuche hinsichtlich des Begriffs Transformation in der Bildungswissenschaft beginnen? Die Spurensuche mit Humboldt (1792) zu beginnen erweist sich als fruchtbar, da seiner Sichtweise von Bildung als Veränderung von Welt- und Selbstverhältnissen die Möglichkeit der Transformation des Subjekts durch Bildungsprozesse innewohnt. Humboldt sieht eine Entfaltung der menschlichen Potenziale und Anlagen in dessen Bestimmung liegend. Bildung setzt damit beim Zu-Erziehenden an. Humboldt definiert Bildung als ein Bilden von Kräften, eine grenzenlose und ausgewogene Entfaltung dieser Kräfte, die schlussendlich als Ganzes gefasst werden sollen. Jedes Individuum soll das Höchstmaß seiner Potenzialentfaltung verwirklichen, dennoch ist Bildung ein gesellschaftlicher Prozess, in dem alle Charaktere zusammen das höchste Maß an Bildung erzielen, das ein Einzelner niemals zu erreichen vermag. Die universale Entfaltung der Kräfte des einzelnen Menschen ist auf die möglichst umfassende Wechselwirkung dieses Individuums mit der Welt angewiesen. Das Subjekt braucht daher zum Entfalten seiner inneren Kräfte etwas, das außerhalb des Subjekts liegt, um sich zu bilden: Der Mensch bildet sich in der Auseinandersetzung mit Welt. Im Sich-Bilden impliziert sich der eigene subjektive Antrieb, der zur Auseinandersetzung mit Welt führt. Sprache vermittelt nach Humboldt zwischen Subjekt und Welt. Sprache zeigt vermittelnd verschiedene Ansichten von Welt auf und bereichert beziehungsweise erweitert damit die Weltansicht des Einzelnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methode und Vorgehensweise
- 1) Grundsätzliches zum Begriff der Transformation
- 2) Strukturale Medienbildung: Jörissen/ Marotzki
- Strukturale Medienbildung und der Stellenwert von Transformation
- 3) Praxeologische Medienbildung: Bettinger
- Praxeologische Medienbildung und der Stellenwert von Transformation
- 4) Die Problematik der Übersetzung dargelegt mit der relationalen Medienpädagogik und dem Sprachspieler: Meder
- Die Aspekte von Übersetzung in der relationalen Medienpädagogik und dem Sprachspieler
- Meders Sprachspieltheorie
- 5) Problematisierung von Übersetzung respektive Transformation
- Wann und wie ist von Übersetzung im Umgang mit Medien die Rede?
- Wie hängen Übersetzung und Transformation zusammen?
- Das Sprachspiel der Vernunft
- Conclusio
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Artikel analysiert den Stellenwert von Übersetzung und Transformation im Bereich der Medienbildung. Er beleuchtet verschiedene Bildungstheorien, insbesondere die strukturale und die praxeologische Medienbildung, sowie die relationale Medienpädagogik und die Sprachspieltheorie von Meder. Der Artikel beleuchtet, wie diese Theorien den Zusammenhang zwischen Übersetzung und Transformation begreifen und welchen Stellenwert sie diesen Begriffen in der Medienbildung zusprechen.
- Die Relevanz des Transformations- und Übersetzungsbegriffs in der Medienbildung
- Die Analyse verschiedener Bildungstheorien hinsichtlich ihrer Positionierung zur Transformation und Übersetzung
- Die Herausarbeitung des Zusammenhangs zwischen Übersetzung und Transformation im Kontext der Medienbildung
- Die Bedeutung von Sprache und Medien als Vermittler zwischen Ich und Welt
- Die Rolle von Übersetzungsprozessen im Zusammenhang mit Transformationsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Transformation in der Medienbildung ein und stellt die Relevanz des Transformationsbegriffs im Kontext von Bildungsprozessen dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Sprache als Vermittler zwischen Subjekt und Welt und stellt den Zusammenhang zwischen Sprache und Bildung heraus.
- Methode und Vorgehensweise: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise, die für die Analyse der Bedeutung von Übersetzung und Transformation in der Medienbildung angewendet wird.
- 1) Grundsätzliches zum Begriff der Transformation: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Definition des Transformationsbegriffs im Kontext der Bildungstheorie und untersucht, wie Bildung als Transformationsprozess verstanden werden kann.
- 2) Strukturale Medienbildung: Jörissen/ Marotzki: Dieses Kapitel analysiert die strukturale Medienbildungstheorie von Jörissen/Marotzki und beleuchtet, wie sie den Begriff der Transformation in ihrer Theorie integriert.
- 3) Praxeologische Medienbildung: Bettinger: Dieser Abschnitt befasst sich mit der praxeologischen Medienbildungstheorie von Bettinger und untersucht, wie der Begriff der Transformation in diesem Kontext verstanden wird.
- 4) Die Problematik der Übersetzung dargelegt mit der relationalen Medienpädagogik und dem Sprachspieler: Meder: Dieses Kapitel widmet sich der relationalen Medienpädagogik und der Sprachspieltheorie von Meder und untersucht, wie diese Ansätze den Begriff der Übersetzung in den Vordergrund stellen.
- 5) Problematisierung von Übersetzung respektive Transformation: Dieser Abschnitt diskutiert die Problematik der Unterscheidung zwischen Übersetzung und Transformation im Kontext der Medienbildung. Er beleuchtet die Frage, wann und wie von Übersetzung im Umgang mit Medien gesprochen werden kann und wie die Begriffe Übersetzung und Transformation zusammenhängen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Artikels sind: Medienbildung, Transformation, Übersetzung, Sprache, Kommunikation, Bildungstheorie, Strukturale Medienbildung, Praxeologische Medienbildung, Relationale Medienpädagogik, Sprachspieltheorie, Selbst- und Weltverhältnis.
- Arbeit zitieren
- Sabine Oberneder (Autor:in), 2022, Der Transformations- und Übersetzungsbegriff in der Medienbildung. Bildung, Medien, Transformation und Übersetzung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1414806