In der Hausarbeit geht es um Kleists Werk "Die Marquise von O..." und wie jenes ein Abbild der Entstehungsgeschichte Jesu darstellt. Die Figuren werden mit denen der heiligen Familie verglichen und der Turning-Point des Werks diesbezüglich passend eingeordnet. Dabei stehen folgende Forschungsfragen im Zentrum: Worin bestehen die Ähnlichkeiten der Novelle zu der biblischen Entstehungsgeschichte und welche Rollen nehmen die Charaktere in dieser ein? Inwiefern ist die Darstellung der
Entstehungsgeschichte in der Novelle außerhalb des religiösen Kontextes zu betrachten? Wie wird der Ursprung dargestellt?
Ziel ist die Ergründung, inwiefern die Novelle als Spiegelbild der Glaubensansichten Kleists bezüglich der Schöpfung zu verstehen ist und wie die Widersprüchlichkeit des Charakters des Grafen von F… seine innere Verwirrung repräsentieren könnte. Zu Beginn werden zum Zweck des Verständnisses zwei wichtige Einflüsse in Heinrich von Kleists Leben dargelegt. Schließlich wird dieser Wissensstand für die Analyse der Zusammenhänge verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Ein himmlischer Hintergrund - Einleitung
- Prägnante Einflüsse in Kleists Leben
- Kleists „eigne [sic] Religion“
- „Kant-Krise“ und dessen Wirkung auf den Glauben Kleists
- Die Charaktere in ihren Rollen der Heiligen Familie
- Die unwissentliche Empfängnis - Ein inzestuöser Akt
- Verkörperung der bürgerlichen Kleinfamilie
- Glück, Bewusstsein und Moral
- Engel und Teufel - Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Heinrich von Kleists Novelle „Die Marquise von O...“ im Hinblick auf deren Ähnlichkeiten zur biblischen Ursprungsgeschichte Jesu. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der unwissentlichen Empfängnis innerhalb der bürgerlichen Kleinfamilie des 18. Jahrhunderts.
- Die Parallelen zwischen Kleists Novelle und der biblischen Geschichte Jesu
- Die Rolle der Charaktere in Bezug auf die Heilige Familie
- Die Darstellung der bürgerlichen Kleinfamilie und ihre Bedeutung in der Novelle
- Die Frage nach dem Ursprung und der Verantwortung in der unwissentlichen Empfängnis
- Die Beziehung zwischen Religion und Moral in Kleists Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die zentrale These der Arbeit vor: Kleists Novelle „Die Marquise von O...“ lässt sich als Spiegelbild der biblischen Entstehungsgeschichte Jesu im Kontext der bürgerlichen Kleinfamilie verstehen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die prägenden Einflüsse auf Kleists Leben, insbesondere seine „eigne [sic] Religion“ und die sogenannte „Kant-Krise“. Diese Aspekte geben Einblicke in Kleists Gedankenwelt und seine Auseinandersetzung mit Religion und Vernunft.
Die Kapitel 3 bis 6 befassen sich mit der Analyse der Charaktere und ihrer Beziehungen, wobei die unwissentliche Empfängnis der Marquise von O... im Zentrum steht. Dabei werden Themen wie die Rolle der bürgerlichen Kleinfamilie, die Frage nach dem Ursprung und die moralischen Implikationen der Schwangerschaft behandelt.
Schlüsselwörter
Heinrich von Kleist, „Die Marquise von O...“, biblische Ursprungsgeschichte, Jesus Christus, unwissentliche Empfängnis, bürgerliche Kleinfamilie, Religion, Moral, Vernunft, Kant-Krise, Introspektion, Schöpfung.
- Arbeit zitieren
- Luca Greta Engelking (Autor:in), 2021, Kleists "Die Marquise von O..." als Abbild der biblischen Ursprungsgeschichte Jesu innerhalb der bürgerlichen Kleinfamilie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1408286