Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit folgender Frage: Welche transnationalen Übergänge der Ülkücü-Organisationen in die Türkei sind vorhanden?
Anfang November 2020 erbot die französische Regierung die Aktivitäten türkischer „Ülkücüs“ (Idealisten) in Frankreich. Begründet wurde die Entscheidung mit der Aussage, Hass und Diskriminierung hätten keinen Platz innerhalb französischer Grenzen. Kurz davor wurde in Lyon das Denkmal zum Völkermord an den Armeniern mit protürkischen Parolen beschmiert. Zu lesen waren neben „RTE“ (Abkürzung für Recep Tayyip Erdogan) auch „Loup Gris“ (Graue Wölfe) an dem Gebäude. Nach dem Verbot in Frankreich wollen auch die im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien die „Grauen Wölfe“ in Deutschland verbieten.
Seit den 1970er Jahren sind die "Grauen Wölfe", organisierte Gruppen der türkischen Ultranationalisten, auch unter den türkischen Migrantinnen und Migranten in Europa, insbesondere in Deutschland, stark organisiert. Sie haben starke Verbindungen zu ihrer nationalen Identität und spielen für das Interesse der türkischen Bevölkerung in Deutschland eine wichtige Rolle. Die türkischen Ultranationalisten in Deutschland besitzen zwar weder in der Türkei noch in Deutschland eine entscheidende politische Macht, allerdings bestimmen sie den Nationalismus eines Nationalstaates, in dem sie nicht leben und mehrheitlich auch künftig nicht leben wollen. Bisherige Forschungen belegen, dass manche Migrantenorganisationen von bstimmten sozialen und/ oder politischen Bewegungen und Parteien in der Türkei gegründet wurden und diese weiterhin in mehreren Dimensionen unterstützen. Eine solche Organisation, in der es in der vorliegenden Arbeit geht, ist die „Föderation der türkisch-demokratischen Idealistenvereine in Europa (ADÜTDF), die als die Auslandsorganisation der türkischen Partei der nationalistischen Bewegung (MHP) gilt. Daher erscheint bei der Beschäftigung mit den Grauen Wölfen in Deutschland vor allem ihre transnationale Beziehung zwischen der Türkei und Deutschland besonders wichtig, denn obwohl die Mitgliederinnen und Mitglieder der Ülkücü-Bewegung in Deutschland leben, ist Deutschland nicht das erste Ziel.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung Transnationalität, Diaspora und transnationale Migrantenorganisationen
- 2.1 Transnationalisierung
- 2.2 Diaspora
- 2.3 Transnationale Migrantenorganisationen
- 3. Die MHP und ihre Ülkücü-Bewegung in Deutschland
- 4. Methodisches Vorgehen
- 5. Kategorien transnationaler Übergänge
- 5.1 Finanzielle Übergänge
- 5.2 Personale Übergänge
- 5.3 Organisatorische Übergänge
- 5.4 Ideologische Übergänge
- 6. Ergebnis
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die transnationalen Übergänge von Ülkücü-Organisationen in die Türkei. Sie betrachtet das Phänomen aus transnationaler Perspektive, fokussiert auf die grenzüberschreitenden Beziehungen der Ülkücü-Bewegung zwischen Deutschland und der Türkei. Die Studie analysiert die Rolle der MHP und ihrer Auslandsorganisation ADÜTDF in diesem Kontext.
- Transnationalisierung der Ülkücü-Bewegung
- Beziehungen zwischen der Ülkücü-Bewegung in Deutschland und der Türkei
- Rolle der MHP und ADÜTDF
- Kategorien transnationaler Übergänge (finanziell, personal, organisatorisch, ideologisch)
- Theoretische Konzepte von Transnationalität und Diaspora
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die aktuellen Ereignisse um die Verbote von Aktivitäten türkischer „Ülkücüs“ (Idealisten) in Frankreich und die anschließenden Diskussionen um ein mögliches Verbot in Deutschland. Sie führt in die Thematik der Grauen Wölfe als organisierte Gruppen türkischer Ultranationalisten in Deutschland ein und hebt deren starke Verbindungen zur nationalen Identität in der Türkei hervor. Die Einleitung formuliert die zentrale Forschungsfrage: Welche transnationalen Übergänge der Ülkücü-Organisationen in die Türkei sind vorhanden? Sie betont die Bedeutung der transnationalen Perspektive und skizziert den methodischen Ansatz sowie die relevanten Forschungsarbeiten. Die Einleitung legt den Fokus auf die transnationale Beziehung zwischen der Türkei und Deutschland im Kontext der Ülkücü-Bewegung, da Deutschland nicht deren primäres politisches Handlungsfeld darstellt.
2. Begriffsbestimmung Transnationalität, Diaspora und transnationale Migrantenorganisationen: Dieses Kapitel stellt die theoretischen Konzepte vor, die der Arbeit zugrunde liegen. Es beleuchtet den Begriff der Transnationalisierung nach Pries (2013), der soziale Entwicklungsprozesse beschreibt, die nationale Grenzen überschreiten. Der Fokus liegt auf grenzüberschreitenden sozialen Beziehungen und Räumen nicht-staatlicher Akteure. Das Kapitel diskutiert die Bedeutung des Begriffs „Transnationalisierung“ für die Analyse der Situation türkischer Migranten und betont die zwischenräumlichen Beziehungen. Der Begriff Diaspora wird im Kontext der türkischen Migranten in Deutschland eingeführt und die Notwendigkeit seiner Abgrenzung zu Transnationalität wird erläutert. Das Kapitel schafft die Grundlage für die Einordnung der Ülkücü-Bewegung in einen transnationalen Rahmen.
3. Die MHP und ihre Ülkücü-Bewegung in Deutschland: Dieses Kapitel ordnet die MHP und ihre Ülkücü-Bewegung in den deutschen Kontext ein. Es beschreibt die „Föderation der türkisch-demokratischen Idealistenvereine in Europa (ADÜTDF)“ als Auslandsorganisation der MHP und untersucht deren Rolle und Aktivitäten in Deutschland. Der Fokus liegt auf der Einbettung der Gruppe in den größeren Kontext des türkischen Nationalismus und der transnationalen Vernetzung. Das Kapitel liefert Informationen über die Organisation, ihre Strukturen und ihre Verbindungen zur Türkei.
4. Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Studie. Es konzentriert sich auf den Literaturreview und skizziert die verwendeten wissenschaftlichen Quellen, einschließlich der relevanten Fachliteratur zu transnationalen Studien und Organisationen. Es hebt insbesondere die Bedeutung der Arbeiten von Ludger Pries (2013) und Emre Arslan (2009) für die Untersuchung der transnationalen Verflechtungen der Ülkücü-Vereine hervor und beschreibt die Auswahlkriterien für die verwendeten Quellen. Es unterstreicht den wissenschaftlichen Ansatz der Studie.
5. Kategorien transnationaler Übergänge: Dieses Kapitel präsentiert die Kategorien für die Analyse transnationaler Übergänge der Ülkücü-Organisationen. Es untersucht finanzielle, personelle, organisatorische und ideologische Übergänge zwischen der Ülkücü-Bewegung in Deutschland und der Türkei. Jeder Übergangstyp wird detailliert beschrieben und analysiert. Das Kapitel bietet ein strukturiertes System zur Kategorisierung und Analyse der grenzüberschreitenden Interaktionen.
Schlüsselwörter
Transnationalität, Diaspora, Ülkücü-Bewegung, MHP, ADÜTDF, Graue Wölfe, Türkische Migrantenorganisationen, Deutschland, Türkei, Transnationale Übergänge, Nationalismus, Ideologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Transnationale Übergänge der Ülkücü-Bewegung zwischen Deutschland und der Türkei
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die transnationalen Übergänge von Ülkücü-Organisationen in die Türkei. Der Fokus liegt auf den grenzüberschreitenden Beziehungen der Ülkücü-Bewegung zwischen Deutschland und der Türkei, insbesondere der Rolle der MHP (Milliyetçi Hareket Partisi) und ihrer Auslandsorganisation ADÜTDF (Föderation der türkisch-demokratischen Idealistenvereine in Europa).
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Konzepte der Transnationalisierung (nach Pries 2013) und Diaspora. Sie analysiert die grenzüberschreitenden sozialen Beziehungen und Räume nicht-staatlicher Akteure und beleuchtet die Unterschiede zwischen Transnationalität und Diaspora im Kontext türkischer Migranten in Deutschland.
Welche Kategorien transnationaler Übergänge werden untersucht?
Die Arbeit analysiert finanzielle, personelle, organisatorische und ideologische Übergänge zwischen der Ülkücü-Bewegung in Deutschland und der Türkei. Jeder Übergangstyp wird detailliert beschrieben und analysiert, um ein strukturiertes System zur Kategorisierung und Analyse der grenzüberschreitenden Interaktionen zu bieten.
Welche Rolle spielen die MHP und die ADÜTDF?
Die Arbeit untersucht die Rolle der MHP und ihrer Auslandsorganisation ADÜTDF in Deutschland. Sie analysiert deren Aktivitäten, Strukturen und Verbindungen zur Türkei im Kontext des türkischen Nationalismus und der transnationalen Vernetzung der Ülkücü-Bewegung.
Welche Methode wird angewendet?
Die Studie basiert auf einem Literaturreview relevanter Fachliteratur zu transnationalen Studien und Organisationen. Die Arbeiten von Ludger Pries (2013) und Emre Arslan (2009) spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Auswahlkriterien für die verwendeten Quellen werden ebenfalls beschrieben.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche transnationalen Übergänge der Ülkücü-Organisationen in die Türkei sind vorhanden?
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Transnationalität, Diaspora, Ülkücü-Bewegung, MHP, ADÜTDF, Graue Wölfe, Türkische Migrantenorganisationen, Deutschland, Türkei, Transnationale Übergänge, Nationalismus, Ideologie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffsbestimmung, ein Kapitel zur MHP und ihrer Ülkücü-Bewegung in Deutschland, ein Kapitel zur Methodik, ein Kapitel zu den Kategorien transnationaler Übergänge, ein Ergebniskapitel und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen erleichtern die Navigation.
Welche Ereignisse werden in der Einleitung erwähnt?
Die Einleitung erwähnt aktuelle Ereignisse um Verbote von Aktivitäten türkischer „Ülkücüs“ in Frankreich und die anschließenden Diskussionen um ein mögliches Verbot in Deutschland. Sie führt in die Thematik der Grauen Wölfe ein und hebt deren starke Verbindungen zur nationalen Identität in der Türkei hervor.
Welche geografische Perspektive wird eingenommen?
Die Arbeit nimmt eine transnationale Perspektive ein und konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei im Kontext der Ülkücü-Bewegung, wobei anerkannt wird, dass Deutschland nicht das primäre politische Handlungsfeld darstellt.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Transnationale Übergänge zwischen den "Grauen Wölfen" in Deutschland und der türkischen Partei "Partei der Nationalistischen Bewegung" (MHP), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1408188