»Es ist ein Junge!«, ruft die Hebamme aus, als das Kind das Licht der Welt erblickt. Erfreut über die geglückte Geburt, teilt sie den erschöpften Eltern das Geschlecht des Neugeborenen mit, das sie durch einen raschen Blick festgestellt hat. Doch der Ausruf ist mehr als eine Feststellung. Denn er ordnet das neugeborene Kind einer bestimmten Gruppe von Menschen zu, und er ist zugleich eine Anweisung: »Sei ein Junge!«, erfülle die entsprechenden Bedingungen und Erwartungen in größtmöglicher Vollkommenheit. (Martschukat & Stieglitz, 2005, S.7)
Das Zitat aus dem Buch „Es ist ein Junge!“ von Jürgen Martschukat und Olaf Stieglitz verdeutlicht die auch heute noch große Relevanz des Geschlechtes in unserer Gesellschaft. Mit dem Begriff der „Frauenforschung“ können die meisten etwas anfangen, ganz im Gegensatz zur „Männerforschung“. Daher versucht diese Arbeit die Frage zu beantworten, wie viel und was eigentlich wissenschaftliche Quellen über Männlichkeit herausgefunden haben und mit welchen Themen sich diese Wissenschaften momentan befassen.
Daher wird im ersten Teil dieser Arbeit erläutert was der Begriff „Männlichkeitsforschung“ beschreibt, welche weiteren Formen es von „Männlichkeitsforschung“ gibt und was deren Unterschiede sind.
Im späteren Teil dieser Arbeit wird die Entstehungsgeschichte der Männlichkeitsforschung beleuchtet und zwei interessante Konzepte aus ihrem Forschungsbereich vorgestellt.
Im letzten Teil wird, bevor ein Fazit gezogen wird, die Erkenntnisse der Männlichkeitsforschung mit der empirischen Realität verglichen, um herauszufinden, ob sich diese widersprechen oder zusammenpassen und es wird ein Blick darauf geworfen, welche Sicht die Frauenforschung auf die Männlichkeit und die Männlichkeitsforschung hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen von Männlichkeitsforschung
- Die Männlichkeitsforschung
- Die feministische Männlichkeitsforschung
- Die kritische Männerforschung
- Die maskulinische Männerforschung
- Geschichte der Männlichkeitsforschung
- Der Gewaltbegriff nach Bourdieu
- Das Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Connell
- Männlichkeit und Männlichkeitsforschung im Blick der Frauenforschung
- Männlichkeitsforschung in der empirischen Realität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Männlichkeitsforschung und untersucht, wie diese den Begriff der Männlichkeit definiert, welche historischen Entwicklungen sie durchlaufen hat und wie sie sich in der heutigen Gesellschaft manifestiert. Ziel ist es, die verschiedenen Strömungen und Konzepte der Männlichkeitsforschung zu beleuchten und ihre Relevanz für das Verständnis von Geschlechterrollen zu verdeutlichen.
- Definitionen von Männlichkeitsforschung und ihre unterschiedlichen Perspektiven
- Die historische Entwicklung der Männlichkeitsforschung
- Bedeutende Konzepte der Männlichkeitsforschung, wie z.B. die hegemoniale Männlichkeit
- Der Einfluss der Männlichkeitsforschung auf die Frauenforschung
- Die Relevanz der Männlichkeitsforschung in der empirischen Realität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Geschlechts in der Gesellschaft dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, sich mit dem Themenbereich der Männlichkeitsforschung auseinanderzusetzen, da dieser im Vergleich zur Frauenforschung bisher weniger Aufmerksamkeit erhalten hat.
Definitionen von Männlichkeitsforschung
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Strömungen der Männlichkeitsforschung, darunter die allgemeine Männlichkeitsforschung, die feministische Männlichkeitsforschung, die kritische Männerforschung und die maskulinische Männerforschung. Es werden die jeweiligen Definitionsmerkmale und Unterschiede zwischen diesen Strömungen dargestellt.
Geschichte der Männlichkeitsforschung
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Männlichkeitsforschung, die in den 1970er und 80er Jahren in Nordamerika ihren Ursprung hatte. Es wird die Kritik der heterosexuellen Männerbewegung und der Schwulenbewegung an den dominierenden Männlichkeitsbildern sowie die frühen Forschungsarbeiten zur männlichen Subjektivität und Identität beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen Männlichkeitsforschung, Gender Studies, Männlichkeit, Geschlechterrollen, Hegemoniale Männlichkeit, Frauenforschung, Feministische Männlichkeitsforschung, Kritische Männerforschung, Maskulinische Männerforschung, Soziale Konstruktion von Geschlecht, Identität, Machtstrukturen, Empirische Realität.
- Arbeit zitieren
- Philipp Zimmermann (Autor:in), 2022, Männlichkeitsforschung. Gewaltbegriff nach Bourdieu, Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Connell, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1406217