Überall auf der Welt verstecken sich Daten, die kaum, auch für Kinder, zu übersehen sind. In der Zeitung finden sich grafische Darstellungen über das Wetter, Wahlergebnisse oder ein statistischer Vergleich über das Lieblingsschulfach auf der Kinderseite. Auch bei einem Spiel wie Quartett oder Angaben auf Lebensmittelverpackungen wird man mit einer Vielzahl an Daten im Alltag konfrontiert.
Kinder begegnen demnach auch schon vor ihrem Schuleingang einer Menge an Daten und sammeln Erfahrungen mit statistischen Darstellungen. Die frühe Auseinandersetzung mit Daten kann jedoch auch bei manchen Kindern zu Fehlkonzepten führen, welche dann in der Schule überarbeitet werden sollten. Nicht selten hört man, dass Schüler:innen selbst noch in der weiterführenden Schule Probleme mit grafischen Darstellungen haben.
Im schulischen Kontext finden sich zudem auch außerhalb des Mathematikunterrichts statistische Darstellungen wieder, die Daten repräsentieren. Besonders im Sachunterricht werden grafische Darstellungen verwendet, um bestimmte Themen zu vermitteln und Vergleiche sichtbar zu machen. Anhand der zuvor angeführten Aufzählungen wird erkennbar, was für eine relevante Bedeutung es hat, grafische Darstellungen auch verstehen und deuten zu können, damit man sich sowohl im alltäglichen als auch im schulischen Leben zurechtfinden kann.
Da uns die Fähigkeiten im Hinblick auf den Umgang mit Statistiken nicht einfach in die Wiege gelegt wurde, sollten sich Mathematiklehrer:innen zum Ziel nehmen, allen Schüler:innen bereits in der Primarstufe ein Verständnis für Statistiken und deren grafischer Umsetzung zu vermitteln. Dazu gehört sowohl das Erfassen von Daten sowie deren Auswertung und Darstellung als auch der damit einhergehend benötigte kritische Umgang damit.
Herr Doktor Bernd Neubert hat ein 5-Stufen-Modell entwickelt, welches Lernende in der Grundschule durchlaufen können, um ein Verständnis für grafische Darstellungen zu erlangen. Die Fragestellung dieser wissenschaftlichen Arbeit leitet sich aus jenem Modell ab. Es wird untersucht, ob alle fünf Stufen des Modells von Neubert im Lehrwerk „Das Zahlenbuch“ angesprochen werden und wenn ja, auf welche Weise.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Mathematische Grundlagen
- 2.1 Stochastik - Statistik
- 2.2 Arten grafischer Darstellungen
- 3. Das EIS-Prinzip nach Bruner
- 4. 5-Stufen-Modell nach Neubert
- 5. Curriculare Einordnung in die Bildungsstandards und den Lehrplan
- 6. Analyse des Lehrwerks "Das Zahlenbuch"
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Anwendung des 5-Stufen-Modells nach Neubert im Lehrwerk „Das Zahlenbuch“. Dabei wird die Frage geklärt, ob alle fünf Stufen des Modells im Lehrwerk angesprochen werden und wie dies geschieht.
- Die Bedeutung von Statistiken und grafischen Darstellungen im Alltag und in der Schule
- Das 5-Stufen-Modell von Neubert für das Verstehen von grafischen Darstellungen
- Die Analyse des Lehrwerks „Das Zahlenbuch“ im Hinblick auf die fünf Stufen des Modells
- Die Einordnung des Modells in die Bildungsstandards und den Lehrplan
- Die Entwicklung von Fähigkeiten im Umgang mit Statistiken in der Primarstufe
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Mathematische Grundlagen
- Kapitel 3: Das EIS-Prinzip nach Bruner
- Kapitel 4: 5-Stufen-Modell nach Neubert
- Kapitel 5: Curriculare Einordnung in die Bildungsstandards und den Lehrplan
- Kapitel 6: Analyse des Lehrwerks "Das Zahlenbuch"
Dieses Kapitel beleuchtet die Relevanz von Statistiken und grafischen Darstellungen im alltäglichen und schulischen Kontext. Es werden Herausforderungen und die Notwendigkeit einer frühen Auseinandersetzung mit diesen Themen sowie die Rolle des 5-Stufen-Modells von Neubert in diesem Kontext hervorgehoben.
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Stochastik, insbesondere der Statistik. Er definiert die Statistik als Disziplin, die sich mit der Erhebung, Darstellung und Auswertung von Daten befasst. Zudem werden verschiedene Arten von grafischen Darstellungen, insbesondere Säulendiagramme, vorgestellt.
Dieses Kapitel stellt die drei Repräsentationsebenen nach Bruner (enaktive, ikonische und symbolische) vor, auf denen mathematische Bildung stattfinden sollte. Es zeigt, wie mathematische Vorstellungen auf diesen Ebenen erfahrbar gemacht werden können, wobei das Beispiel der Statistik verwendet wird.
Dieses Kapitel beschreibt das 5-Stufen-Modell von Neubert, das Lernenden in der Grundschule helfen soll, ein Verständnis für grafische Darstellungen zu entwickeln. Das Modell baut auf den drei Repräsentationsebenen nach Bruner auf und wird anhand von Beispielen für die einzelnen Stufen veranschaulicht.
Dieser Abschnitt ordnet das 5-Stufen-Modell in die Bildungsstandards und den Lehrplan des Landes Nordrhein-Westfalens ein.
Dieses Kapitel analysiert das Lehrwerk „Das Zahlenbuch“ hinsichtlich der fünf Stufen des Modells. Es untersucht, ob und wie alle Stufen im Lehrwerk angesprochen werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Stochastik, Statistik, grafische Darstellungen, insbesondere Säulendiagramme, das 5-Stufen-Modell nach Neubert, das EIS-Prinzip nach Bruner, Bildungsstandards, Lehrplan, „Das Zahlenbuch“ und der Entwicklung von Fähigkeiten im Umgang mit Statistiken in der Primarstufe.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Analyse des Lehrwerks „Das Zahlenbuch“ hinsichtlich des 5-Stufen-Modells nach Bernd Neuber, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1402302