Diese Hausarbeit behandelt die wichtigsten Delikte aus dem Strafrecht AT II Kurs. Hierzu gehören die Fahrlässige Tötung nach § 222 StGB, Gefährliche Körperverletzung nach §§ 223, 224 StGB, Fahrlässige Körperverletzung nach § 229 StGB und Beleidigung nach § 185 StGB und dessen Verhältnis zueinander. Die Hausarbeit wurde mit sorgfältiger Recherche und ausreichend Literatur bearbeitet.
Möglicherweise haben sich A1-3 wegen einer fahrlässigen Tötung nach § 222 StGB strafbar gemacht. Der tatbestandliche Erfolg des § 222 StGB ist mit dem Tod des O eingetreten. Das Sich Hinsetzen auf der Stadtautobahn durch A1-3 müsste für den Tod des O kausal gewesen sein. Nach der conditio-sine-qua-non-Formel ist eine Handlung für den Erfolg dann kausal, wenn sie nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele. Zwar ist O aufgrund eigener Unachtsamkeit von seinem Fahrrad gestürzt und hat sich somit schwer am Kopf verletzt. Doch hätten sich A1-3 nicht auf die Straße vor die fahrenden Autos gesetzt, so käme es zu keinem Stau und der gerufene Krankenwagen wäre möglicherweise noch rechtzeitig zum schwer verletzten O gekommen. Fraglich ist, ob A1-3 hiermit den rettenden Kausalverlauf, den zur Hilfe eilenden Rettungswagen, durch die Sitzblockade abgebrochen haben. Grundsätzlich dürfen hypothetische Kausalverläufe nicht beachtet werden.
Wird jedoch ein rettender Kausalverlauf abgebrochen, so darf in diesem Falle die weitere Entwicklung bei der Beurteilung der Kausalität berücksichtigt werden, vorausgesetzt, die Rettung wäre mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" eingetreten. Infolgedessen müsste der Rettungswagen ohne den durch die Sitzblockade des A1-3 verursachten Staus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch rechtzeitig zum schwer verletzten O gekommen sein, wodurch dessen Rettung zu erwarten wäre. Allerdings wäre laut Sachverhalt der Notarzt nur "wahrscheinlich" rechtzeitig zu O gekommen, was für die Annahme einer Verursachung des Erfolgs nicht ausreicht. Das Sich Hinsitzen auf die Straße durch A1-3 war somit nicht kausal für den Erfolg.
Inhaltsverzeichnis
- I.
- 1. Tatbestand
- 2. Ergebnis
- II.
- 1. Tatbestand
- 2. Ergebnis
- A. Tod des O
- Strafbarkeit von A1-3 zu Lasten des O, § 222 StGB
- Strafbarkeit von F, §§ 222, 13 I StGB
- B. Körperverletzung an B
- I. Strafbarkeit von M, § 229 StGB
- 1. Tatbestand
- 2. Rechtswidrigkeit
- 3. Schuld
- 4. Ergebnis
- II. Strafbarkeit von A1-3 zu Lasten des B, § 229 StGB
- III. Eigenverantwortliches Dazwischentreten der B
- I. Strafbarkeit von M, § 229 StGB
- C. Körperverletzung an Al
- I. Strafbarkeit von V, § 223 I StGB
- 1. Objektiver Tatbestand
- 2. Subjektiver Tatbestand
- 3. Rechtswidrigkeit
- 4. Schuld
- 5. Ergebnis
- II. Strafbarkeit von V, §§ 223 I, 224 I Nr. 5 StGB
- 1. Grunddelikt: § 223 I StGB
- 2. Qualifikation: § 224 I Nr. 5 StGB
- 3. Ergebnis
- I. Strafbarkeit von V, § 223 I StGB
- D. Beleidigung an Al
- I. Strafbarkeit von V, § 185 StGB
- 1. Objektiver Tatbestand
- 2. Subjektiver Tatbestand
- 3. Rechtswidrigkeit und Schuld
- IVII. Ergebnis
- I. Strafbarkeit von V, § 185 StGB
- E. Nötigung durch A1-3
- I. Strafbarkeit der V
- II. Strafbarkeit der A1-3
- 1. Objektiver Tatbestand
- 2. Subjektiver Tatbestand
- 3. Rechtswidrigkeit
- III. Ergebnis
- A. Tod des O
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der strafrechtlichen Beurteilung verschiedener Sachverhalte, die sich aus einem konkreten Fall ergeben. Die Arbeit analysiert die relevanten Strafnormen und deren Anwendung auf die einzelnen Handlungen der Beteiligten. Dabei werden die zentralen Elemente des Strafrechts, wie Tatbestand, Rechtswidrigkeit und Schuld, untersucht und auf den jeweiligen Sachverhalt angewendet.
- Strafbarkeit von fahrlässiger Tötung
- Anwendbarkeit des § 222 StGB
- Kausalität und Abbruch rettender Kausalverläufe
- Strafbarkeit von Körperverletzung
- Anwendung des § 229 StGB
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit der möglichen Strafbarkeit von A1-3 wegen einer fahrlässigen Tötung des O. Dabei wird untersucht, ob die Handlung der A1-3, sich auf die Stadtautobahn zu setzen, kausal für den Tod des O war. Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Strafbarkeit von M und A1-3 wegen Körperverletzung an B. Dabei wird auf die objektiven und subjektiven Tatbestandsmerkmale des § 229 StGB eingegangen. Im dritten Teil der Arbeit wird die Strafbarkeit von V wegen Körperverletzung an Al untersucht. Hier werden die objektiven und subjektiven Tatbestandsmerkmale des § 223 I StGB sowie der Qualifikation des § 224 I Nr. 5 StGB analysiert.
Schlüsselwörter
Strafrecht, fahrlässige Tötung, § 222 StGB, Körperverletzung, § 229 StGB, Kausalität, Abbruch rettender Kausalverläufe, Rechtswidrigkeit, Schuld.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Strafrecht AT II. Gefährliche und fahrlässige Körperverletzung, Beleidung und Nötigung im Straßenverkehr durch Klimakleber, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1400213