Es dauert exakt 58 Minuten bis die Drehbuchautoren BENIOFF und WEISS den Zuschauer zum ersten, doch sicherlich nicht zum letzten Mal fassungslos in den Abspann entlassen und dabei ein maßgebliches Faszinosum der Serie etablieren, die wie viele Vertreter des High-Quality-Television nicht davor zurückschrecken, gesellschaftlich wie medial Tabuisiertes thematisch in den Vordergrund zu rücken.
Wie in den literarischen Vorlagen von George Martin spielen Sex, Gewalt und Inzest eine tragende Rolle und obgleich sie als plumper und bewusst schockierender media-buzz abgetan werden könnten, zeigt der weitere Verlauf der Serie, welch komplexe, narrative Rolle v.a. dem Inzest-Motiv zukommt. In dieser Arbeit wird das Skandalon aus verschiedenen Blickwinkeln der Missetäter und Entlarvenden sowie den kollidierenden, schließlich eskalierenden Dreh- und Angelpunkten der Handlung aus den ersten sieben Staffeln beleuchtet. Insbesondere ist zu fragen, vor welchem gesellschaftlichen wie auch moralischen Selbstverständnis sich der Gegenstand des Inzest in der Welt von Game of Thrones entwickelt (hat) und welche Rolle er in den Machtspielen um den Thron aus royaler wie religiöser Perspektive einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Inzest und Wahnsinn
- 2.1. Probleme der Analogie von Inzest und Wahnsinn
- 3. Inzest als Politikum
- 3.1 Funktionen und Regeln der Genealogie in Game of Thrones
- 3.2 Inzest als Defekt der Genealogie
- 3.3 Probleme von Inzest als Politikum
- 4. Inzest als Delikt in göttlicher Rechtsprechung
- 4.1 Sünde und Willkür
- 5. Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Geschwisterinzest in der HBO-Serie Game of Thrones. Die Zielsetzung ist es, den Inzest nicht nur als Skandalon oder Tabubruch zu betrachten, sondern seine Funktion als politisches Instrument und Machtinstrument innerhalb der narrativen Struktur der Serie zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen Inzest, Wahnsinn und der genetischen Geschichte der verschiedenen Familien.
- Inzest als narrative Triebkraft in Game of Thrones
- Die Verbindung zwischen Inzest und Wahnsinn in der Serie
- Inzest als Mittel der politischen Macht und Legitimation
- Die Rolle der Religion und göttlichen Rechtsprechung im Umgang mit Inzest
- Die gesellschaftlichen und moralischen Implikationen des Inzests in der Welt von Game of Thrones
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Funktion des Inzests in Game of Thrones vor. Sie hebt die kontroversen Themen der Serie hervor, wie Sex und Gewalt, und betont den Bruch mit den konventionellen Zuschauererwartungen. Der Inzest zwischen Cersei und Jaime Lannister wird als ein zentrales, schockierendes Element der ersten Folge präsentiert, das den Ton der gesamten Serie vorgibt und die komplexen narrativen Möglichkeiten des Themas ankündigt. Die Arbeit skizziert ihren methodischen Ansatz, der auf der Analyse von Szenen und Bonusmaterial basiert, und kündigt die Struktur der folgenden Kapitel an.
2. Inzest und Wahnsinn: Dieses Kapitel untersucht die Verbindung zwischen Inzest und Wahnsinn, wie sie in Game of Thrones dargestellt wird. Die Szene zwischen Cersei und Tyrion, in der sie über Joffreys Grausamkeit diskutieren, wird als Ausgangspunkt verwendet. Cersei verbindet Joffreys Verhalten mit dem Inzest ihrer eigenen Beziehung zu Jaime, und sie argumentiert, dass die lange Tradition der inzestuösen Ehen bei den Targaryens zu einem hohen Anteil an wahnsinnigen Herrschern geführt hat. Das Kapitel analysiert Beispiele wahnsinniger Targaryens, wie Aerys II. (Mad King), und deren Handlungen, um die potenziellen genetischen Auswirkungen des Inzests auf die Charaktere und die Handlung der Serie zu beleuchten.
Game of Thrones: Inzest als Politikum – Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist das zentrale Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Darstellung von Geschwisterinzest in der HBO-Serie Game of Thrones. Sie untersucht nicht nur den Inzest als Skandal oder Tabubruch, sondern fokussiert dessen Funktion als politisches und Machtinstrument innerhalb der narrativen Struktur der Serie und die komplexen Zusammenhänge zwischen Inzest, Wahnsinn und der genetischen Geschichte der Familien.
Welche Aspekte des Inzests werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Facetten des Inzests: seine Funktion als narrative Triebkraft, die Verbindung zu Wahnsinn, seine Nutzung als Mittel der politischen Macht und Legitimation, die Rolle der Religion und göttlichen Rechtsprechung im Umgang damit und die gesellschaftlichen und moralischen Implikationen in der Welt von Game of Thrones.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, die die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz beschreibt. Weitere Kapitel untersuchen die Verbindung von Inzest und Wahnsinn, den Inzest als politisches Instrument, den Inzest im Kontext der göttlichen Rechtsprechung und schließen mit einer Conclusio ab. Die Arbeit enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Auflistung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte.
Welche Beispiele werden in der Analyse verwendet?
Ein zentrales Beispiel ist der Inzest zwischen Cersei und Jaime Lannister. Die Arbeit analysiert auch die Szene zwischen Cersei und Tyrion über Joffreys Grausamkeit und beleuchtet die genetischen Auswirkungen des Inzests an Beispielen wahnsinniger Targaryens wie Aerys II. (Mad King).
Welche Methode wird angewendet?
Der methodische Ansatz basiert auf der Analyse von Szenen und Bonusmaterial der Serie Game of Thrones.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist die nach der Funktion des Inzests in Game of Thrones.
- Arbeit zitieren
- Marvin Schmidt (Autor:in), 2018, Untersuchungen zum Geschwister-Inzest als Skandalon, Politikum und Machtinstrument in der Welt von HBO's "Game of Thrones", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1399198