Mayer postuliert im Rahmen seines wissenschaftlichen Beitrages eine These, die trotz seiner Argumentation etwas aus der Luft gegriffen erscheint: Nämlich, dass die Kanons eins bis drei des Rates von Nablus die Beilegung des Investiturstreits im Königreich Jerusalem darstellen sollen. Demnach sei es gerechtfertigt, die Beschlüsse des Rates von Nablus als Konkordat zu bezeichnen.
Diese These kritisch zu bewerten, soll Gegenstand der vorliegenden Hausarbeit sein.
Um dies zu bewerkstelligen, sind zwei einleitende Betrachtungen vonnöten. Im Rahmen des Hauptteils erfolgt zunächst die quellenanalytische Einordnung der 25 Kanons sowie ihrer Einleitung und die zusammenfassende Darstellung des Investiturstreits in seinen wesentlichen Punkten, zudem insbesondere auch die sinnvolle Anwendungsbreite dieses Begriffs. Im zweiten Abschnitt des Hauptteils werden daraufhin die gewonnenen Erkenntnisse im Detail auf die genannte Fragestellung angewandt beziehungsweise der Argumentation von H. E. Mayer entgegengehalten. Das Augenmerk soll hierbei insbesondere auf den ersten drei Kanons, deren Wortlaut und Ausdrucksweise liegen. Abschließend erfolgen eine zusammenfassende Bewertung und ein Ausblick auf die zukünftige Forschung, beziehungsweise offen verbliebene Fragestellungen in diesem Bereich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Quellenanalytische Einordnung der Beschlüsse von Nablus
- Der Investiturstreit: ein geistig-politischer Wandlungsprozess
- Mayers Argumentation
- Kritik an Mayers Hypothese, alternative Ansätze
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Beschlüsse des Rates von Nablus aus dem Jahr 1120 im Kontext des Investiturstreits im Königreich Jerusalem. Ziel ist es, die These von Hans Eberhard Mayer zu überprüfen, der argumentiert, dass die ersten drei Kanons des Rates eine Beilegung des Investiturstreits darstellen.
- Die quellenanalytische Einordnung der Beschlüsse von Nablus
- Der Investiturstreit als ein geistig-politischer Wandlungsprozess
- Die Analyse der Argumentation von Hans Eberhard Mayer
- Die Kritik an Mayers Hypothese und die Präsentation alternativer Ansätze
- Die Relevanz der Beschlüsse von Nablus für die Rechtsgeschichte des Königreichs Jerusalem
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beleuchtet die Bedeutung der Beschlüsse von Nablus als Quelle für das Verständnis der Werte und Regeln des Königreichs Jerusalem. Die Beschlüsse, die 25 Kanons umfassen, stellen den einzigen Quellenkörper der Legislative der lateinchristlichen Kirche im ersten Königreich Jerusalem dar. Die Einleitung stellt zudem die Forschungslage zum Thema vor und führt die These von Hans Eberhard Mayer ein, die im weiteren Verlauf der Arbeit kritisch betrachtet werden soll.
Hauptteil
Quellenanalytische Einordnung der Beschlüsse von Nablus
Dieser Abschnitt analysiert die Beschlüsse von Nablus als rechtsgeschichtliche Primärquelle. Er beleuchtet die Entstehung und Überlieferung des Manuskripts, untersucht seine sprachliche Besonderheiten und setzt die Beschlüsse in den Kontext der Zeit. Der Abschnitt zeigt zudem die Bedeutung der Beschlüsse für die Rechtsgeschichte des Königreichs Jerusalem auf.
Der Investiturstreit: ein geistig-politischer Wandlungsprozess
Dieser Abschnitt beleuchtet den Investiturstreit in seinen wesentlichen Punkten. Er erklärt die historischen und religiösen Hintergründe des Streits und beleuchtet seine Bedeutung für die Machtverhältnisse zwischen Kirche und Staat. Der Abschnitt soll die sinnvolle Anwendungsbreite des Begriffs "Investiturstreit" im Kontext des Königreichs Jerusalem herausarbeiten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Arbeit sind: Beschlüsse von Nablus, Investiturstreit, Königreich Jerusalem, Rechtsgeschichte, Kanons, König Balduin II., Patriarch Warmund, Quellenkritik, Quellenanalyse, Hans Eberhard Mayer, Benjamin Zeev Kedar.
- Arbeit zitieren
- Yuriy Serebrennikov (Autor:in), 2022, Der Rat von Nablus. Die Beilegung des Investiturstreits im Königreich Jerusalem?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1397552