Wie Immobilien zum Zwecke der Erbschafts- und Schenkungssteuer bewertet werden, und wie eine Übertragung vor allem im familiären Umfeld mit dem Ziel einer niedrigeren Steuerlast optimiert werden kann, wird in dieser Arbeit nach einem Einblick in das Erbschaftssteuergesetz erläutert.
Um eine sachgerechte Entscheidung bezüglich des Kaufs, der Nutzung und des Verkaufs von Immobilien zu treffen, ist es notwendig, die potenzielle Auswirkung der daraus resultierenden steuerlichen Verpflichtungen zu analysieren. Diese Analyse gestaltet sich jedoch aufgrund des deutschen Vielsteuersystems häufig als herausfordernd und kompliziert. Zu betrachten sind verschiedene Steuerarten, die je nach Handlung anfallen können. Hier gibt es die Grunderwerbsteuer beim Erwerb, die Ertragsteuern und die Umsatzsteuer beim entgeltlichen Erwerb, die Erbschaft- oder Schenkungsteuer beim unentgeltlichen Erwerb, sowie die Grundsteuer als laufende Belastung beim Halten einer Immobilie.
Laut des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2022 Vermögensübertragungen in Höhe von 101,4 Milliarden Euro durch die Finanzverwaltungen veranlagt. Die festgesetzte Erbschafts- und Schenkungssteuer lag bei 11,4 Milliarden Euro, welche sich aufteilt in 8,1 Milliarden Euro Erbschaftssteuer und 3,3 Milliarden Euro Schenkungssteuer.
Immer noch liegen die Bewertungen von Immobilien, für Zwecke der Erbschafts- und Schenkungssteuer, laut Bewertungsgesetz in den meisten Fällen unter den Verkehrswerten. Ziel des Gesetzgebers ist es, immer näher an die Verkehrswerte zu kommen. Durch Änderungen im Jahressteuergesetz 2022 wurden einige Punkte angepasst. Wie etwa eine Anpassung der gesetzlichen Liegenschaftszinssätze an das Marktniveau sowie eine Erhöhung der Nutzungsdauer von Ein- und Zweifamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Mietwohngrundstücken von 70 auf 80 Jahre. Um diesen Wert noch näher an den Verkehrswert anzupassen, wurde außerdem zum 01.01.2023 ein Regionalfaktor eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz
- Steuerpflicht
- Auslöser der Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer
- Erwerb von Todes wegen
- Schenkung unter Lebenden
- Übertragung von Immobilien
- Allgemeines zur Bewertung
- Vergleichswertverfahren
- Sachwertverfahren
- Ertragswertverfahren
- Sachliche Steuerbefreiungen
- Steuerbefreiung für selbst genutztes Wohneigentum (Familienheim)
- Lebzeitige Schenkung unter Ehegatten
- Erwerb von Todes wegen unter Ehegatten
- Erwerb von Todes wegen durch Kinder
- Zu Wohnzwecken vermietete Grundstücke
- Steuerbefreiung für selbst genutztes Wohneigentum (Familienheim)
- Steuergestaltungsmöglichkeiten vor dem Erbfall bzw. Schenkung
- Vorweggenommene Erbfolge
- Nießbrauch
- Vorbehaltsnießbrauch
- Zuwendungsnießbrauch
- Wohnungsrecht
- Vermögensverwaltungsstrukturen
- Vorteile/Positive Aspekte
- Rechtsformwahl
- Steuerersparnis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Erbschafts- und Schenkungssteueroptimierung bei der Übertragung von Immobilien im familiären Umfeld. Sie analysiert die relevanten gesetzlichen Regelungen und stellt verschiedene Steuergestaltungsmöglichkeiten vor, um die Steuerlast bei solchen Übertragungen zu minimieren.
- Grundlagen der Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer
- Bewertung von Immobilien im Erbschaftssteuerrecht
- Sachliche Steuerbefreiungen für Immobilien
- Steuergestaltungsmöglichkeiten vor dem Erbfall
- Optimierung der Steuerlast bei Immobilienübertragungen im familiären Umfeld
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Erbschaftssteuer bei Immobilienübertragungen dar und erläutert die verschiedenen Steuerarten, die bei Immobilientransaktionen relevant sein können. Sie beleuchtet die Entwicklung der Erbschafts- und Schenkungssteuer in den letzten Jahren und hebt die Bedeutung der Immobilienbewertung im Erbschaftsteuerrecht hervor.
- Einführung in das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Regelungen des Erbschaftssteuergesetzes, insbesondere die Steuerpflicht und die Auslöser der Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer. Es befasst sich mit der Bewertung von Immobilien im Erbschaftsteuerrecht und den verschiedenen Bewertungsmöglichkeiten.
- Sachliche Steuerbefreiungen: Hier werden die wichtigsten sachlichen Steuerbefreiungen für Immobilien im Erbschaftssteuerrecht erläutert, insbesondere die Steuerbefreiung für selbst genutztes Wohneigentum und für zu Wohnzwecken vermietete Grundstücke.
- Steuergestaltungsmöglichkeiten vor dem Erbfall bzw. Schenkung: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, um die Steuerlast bei der Übertragung von Immobilien zu reduzieren. Es werden beispielsweise die Vorweggenommene Erbfolge, der Nießbrauch und die Vermögensverwaltungsstrukturen erläutert.
Schlüsselwörter
Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer, Immobilien, Steueroptimierung, Familienheim, Nießbrauch, Vermögensverwaltungsstrukturen, Bewertung, Vergleichswertverfahren, Sachwertverfahren, Ertragswertverfahren.
- Arbeit zitieren
- Jana Virnich (Autor:in), 2023, Erbschaftssteuer- und Schenkungssteueroptimierung bei Übertragung von Immobilien im familiären Umfeld, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1395543