Beschreibung der Klimamigration als Teil der Umweltmigration. Das Fall-Beispiel Kiribati wird dabei näher durchleuchtet.
Der Klimawandel ist in den letzten Jahren in aller Munde und es vergeht mittlerweile vermutlich kaum eine Woche ohne eine Schlagzeile über diesen in den Boulevardblättern und Zeitschriften. In Ansätzen taucht er bereits Mitte des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts in der Forschung auf, obwohl er zu dieser Zeit natürlich noch höchst umstritten war. Ein entscheidender Schritt zur Anerkennung des anthropogenen Klimawandels war die erste Weltklimakonferenz 1979 aus der heraus auch das „International Panel on Climate Change“ entstand. Im Schatten des Klimawandels steht momentan noch die Umwelt- bzw. Klimamigration, das sich mit den gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels beschäftigt. Die Migration wird dabei als Anpassung auf die durch den Klimawandel veränderte Umwelt betrachtet. Im Zentrum der Forschung stehen dabei die Fragen, welchen Einfluss der Klimawandel bzw. eine veränderte Umwelt auf Migrationsbewegungen haben und im Zusammenhang mit dieser Frage auch wie viele Menschen weltweit migrieren bzw. vor Umweltkatastrophen flüchten. Dabei finden sich in der Menschheitsgeschichte immer wieder Beispiele für Migrationen ausgelöst durch Veränderungen des Klimas oder der Umwelt. Die Mitte des 20. Jahrhunderts ausgelöste Dust-Bowl-Migration ist ein Beispiel aus der näheren Vergangenheit. Damals zwangen Dürren und Staubstürme die Bauern dazu ihr Land zu verkaufen und in den Westen zu ziehen. Ein weiteres weiter zurückliegendes Beispiel wäre die Besiedelung Amerikas 20.000 bis 25.000 B.C. durch asiatische Migranten, welche über die vergletscherte Beringbrücke den Kontinent betraten. Umweltveränderungen waren also schon immer ein Teil von Migrationsbewegungen und werden es auch immer bleiben. Ein entscheidender Unterschied zur heutigen Situation dürfte wohl sein, dass die Migrationsbewegungen der letzten Jahrtausende meist regional begrenzt waren. Die moderne Umweltmigrationsforschung bzw. Klimamigrationsforschung beschränkt sich jedoch nicht auf eine Region, sondern hat viel mehr einen globalen Kontext, was die Situation brisant, emotional und politisch aufgeladen macht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der anthropogene Klimawandel
- Streitpunkt Klimamigration
- Klimamigration als Teil der Umweltmigration
- Gründe für die Migration oder Flucht
- Das Dilemma der Begriffsfindung
- Probleme der Quantifizierung und der Prognostizierung
- „Migrate with Dignity“: Der Fall Kiribati
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Klimamigration im Kontext der Umweltmigration. Das Ziel ist es, einen Überblick über die Problematik und das Forschungsfeld zu geben, wobei der Fokus auf die Herausforderungen der Begriffsfindung, der Quantifizierung und der Prognostizierung von Klimamigration liegt. Die Arbeit untersucht, wie der anthropogene Klimawandel Umweltveränderungen auslöst, die zu Migrationsbewegungen führen können, und betrachtet das Beispiel der Pazifikinsel Kiribati, die durch den steigenden Meeresspiegel bedroht ist.
- Klimamigration als Teil der Umweltmigration
- Die Herausforderungen der Begriffsfindung bei Klimamigration
- Schwierigkeiten bei der Quantifizierung und Prognostizierung von Klimamigration
- Der Einfluss des Klimawandels auf Umweltveränderungen und Migrationsbewegungen
- Der Fall Kiribati als Beispiel für die Folgen des Klimawandels auf Inselstaaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den anthropogenen Klimawandel als treibende Kraft für Umwelt- und Klimamigration dar. Kapitel 2 erläutert die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Umweltfaktoren, die zur Migration führen können. Kapitel 3 beleuchtet die Problematik der Klimamigration und die Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs "Klimamigrant". Es wird darauf hingewiesen, dass Migration multikausal ist und die Umweltveränderungen nur einen von vielen Gründen für die Migrationsentscheidung darstellen. Kapitel 4 behandelt den Fall der Pazifikinsel Kiribati, die aufgrund des steigenden Meeresspiegels von der Bedrohung durch den Klimawandel betroffen ist.
Schlüsselwörter
Klimamigration, Umweltmigration, anthropogener Klimawandel, Umweltveränderungen, Migrationsgründe, Begriffsfindung, Quantifizierung, Prognostizierung, Fall Kiribati, Pazifikinseln, Meeresspiegelanstieg.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Klimamigration als zukünftige Herausforderung und Teil der Umweltmigration, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1394991