Diese Arbeit beschäftigt sich im Kern mit Bildern von Männlichkeit, wobei das Konzept der Hegemonialen Männlichkeit nach der australischen Soziologin Connell im Zentrum der Erörterung steht. Männlichkeitsbilder und -ideale haben eine lange Geschichte und sind in verschiedenen Kulturen und Zeiten unterschiedlich konstruiert worden. Dass eine bestimmte dieser Männlichkeitsformen, nämlich die Hegemoniale Männlichkeit, noch immer präsent ist und sich problematisch auswirkt auf Frauen, Kinder und in einigen Aspekten auf Männer selbst, soll durch diese wissenschaftliche Arbeit aufgezeigt werden.
Anhand der Vorstellung von zwei Studien wird verdeutlicht, wie sich Typen von Männlichkeit performativ im kindheitspädagogischen Bereich zeigen, und andererseits, dass sich hegemoniale Tendenzen nicht allein durch das Ausführen von pädagogisch konnotierten Tätigkeiten abkehren lassen.
Um Männlichkeit in unserer zweigeschlechtlich gedachten Gesellschaft zu betrachten, wird sie oft in einen Gegensatz zu Weiblichkeit gebracht. Dies stellt eine fundamentale Dimension sozialer Ordnung dar und beginnt bereits in früher Kindheit, wenn Kindern aufgrund ihres biologischen Geschlechts bestimmte Rollen und Erwartungen zugewiesen werden. Eine solche binäre Sichtweise auf Geschlecht kann jedoch zu Ungleichheit, Diskriminierung und der Einschränkung der individuellen Freiheit führen.
Wissenschaftliche Strömungen, etwa die Gender Studies und die Queer Studies, diskutieren eine mögliche Dekonstruierung von Geschlecht, worauf in dieser Arbeit ebenfalls Bezug genommen wird. Die vorherrschenden gesellschaftlichen Stereotype werden innerhalb sämtlicher sozialer Institutionen (Familie, Kindertageseinrichtung, Schule, Beruf, Politik und Medien) verfestigt. Dabei wird oftmals eine hegemonische Männlichkeit als Idealbild propagiert, während Weiblichkeit häufig mit Schwäche assoziiert wird. Ob und inwiefern sich diese Dichotomie im Wandel zeigt, wird im Folgenden ebenfalls diskutiert.
Um Geschlecht, und im Verlauf der Arbeit, den Begriff der Männlichkeit sowie Connells Konzept der Hegemonialen Männlichkeit besprechen zu können, bedarf es einer theoretischen Herangehensweise. Diese geschieht durch die Unterscheidung zwischen Sex und Gender.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Zugang zu Geschlecht
- Sex/Gender
- (Un-)Doing Gender und Degendering
- Männlichkeitsforschung
- Definitionsansätze von Männlichkeit
- Hegemoniale Männlichkeit
- Connells Konzept der Hegemonialen Männlichkeit
- Toxische Männlichkeit
- Männlichkeit in der Pädagogik
- Männlichkeitstypen in der Kita
- Männlichkeit, Feminisierung und Punitivität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konzepte von Männlichkeit, insbesondere die hegemoniale Männlichkeit nach Connell. Ziel ist es, die Präsenz und die problematischen Auswirkungen dieser Männlichkeitsform auf Frauen, Kinder und Männer selbst aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet, wie sich Männlichkeitstypen im kindheitspädagogischen Bereich manifestieren und wie hegemoniale Tendenzen sich nicht allein durch pädagogisches Handeln überwinden lassen.
- Hegemoniale Männlichkeit nach Connell
- Performativität von Männlichkeit im kindheitspädagogischen Kontext
- Sex und Gender als soziologische Kategorien
- Das Konzept von (Un-)Doing Gender
- Auswirkungen hegemonialer Männlichkeit auf soziale Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Männlichkeitsbilder ein und betont die zentrale Rolle des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit nach Connell. Es wird die Problematik dieser Männlichkeitsform und ihre Auswirkungen auf verschiedene soziale Gruppen hervorgehoben. Die Arbeit kündigt die Vorstellung von Studien an, die die performative Natur von Männlichkeit im kindheitspädagogischen Bereich beleuchten und die Herausforderungen bei der Überwindung hegemonialer Tendenzen aufzeigen. Der Gegensatz zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit als fundamentale Dimension sozialer Ordnung wird erwähnt, ebenso wie die Notwendigkeit, über eine binäre Sichtweise auf Geschlecht hinauszugehen.
Theoretischer Zugang zu Geschlecht: Dieses Kapitel differenziert zwischen Sex (biologischem Geschlecht) und Gender (sozialem Geschlecht) nach Simone de Beauvoir. Es erläutert Connells dreistufiges Modell des sozialen Geschlechts, welches Machtbeziehungen, Produktionsbeziehungen und emotionale Bindungsstrukturen umfasst. Aktuelle Statistiken zum Gender Pay Gap und zur ungleichen Verteilung von Hausarbeit werden angeführt, um die anhaltenden Ungleichheiten zu veranschaulichen. Der Einfluss von Geschlechterstereotypen auf das Verständnis von Sexualität wird ebenfalls behandelt, ebenso wie die soziale Konstruktion von Männlichkeit in Abhängigkeit von anderen sozialen Faktoren wie Herkunft und sozioökonomischem Status.
Männlichkeitsforschung: Dieser Abschnitt definiert verschiedene Ansätze zur Beschreibung von Männlichkeit und widmet sich ausführlich Connells Konzept der hegemonialen Männlichkeit. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Aspekte und Ausprägungen hegemonialer Männlichkeit, inklusive ihrer toxischen Varianten. Es wird untersucht, wie sich dieses Konzept auf die gesellschaftlichen Verhältnisse auswirkt und welche Folgen es hat.
Männlichkeit in der Pädagogik: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Männlichkeitstypen in der Kita und analysiert den Zusammenhang zwischen Männlichkeit, Feminisierung und Punitivität im pädagogischen Kontext. Es werden konkrete Beispiele und Fallstudien vorgestellt, die zeigen, wie sich Männlichkeit performativ im Alltag von Kindertagesstätten zeigt und welche Herausforderungen sich daraus ergeben.
Schlüsselwörter
Hegemoniale Männlichkeit, Connell, Gender, Sex, Doing Gender, Männlichkeitsforschung, Kindheitspädagogik, Geschlechterrollen, soziale Konstruktion, Ungleichheit, Performativität, Toxische Männlichkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: [Titel des Textes einfügen]
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Konzepte von Männlichkeit, insbesondere die hegemoniale Männlichkeit nach Connell. Der Fokus liegt auf der Präsenz und den problematischen Auswirkungen dieser Männlichkeitsform auf Frauen, Kinder und Männer selbst, sowie auf ihrer Manifestation im kindheitspädagogischen Bereich und den Herausforderungen bei ihrer Überwindung.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: hegemoniale Männlichkeit nach Connell, Performativität von Männlichkeit im kindheitspädagogischen Kontext, Sex und Gender als soziologische Kategorien, (Un-)Doing Gender, Auswirkungen hegemonialer Männlichkeit auf soziale Beziehungen, verschiedene Definitionsansätze von Männlichkeit, toxische Männlichkeit und Männlichkeitstypen in der Kita.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum theoretischen Zugang zu Geschlecht (inkl. Sex/Gender und (Un-)Doing Gender), ein Kapitel zur Männlichkeitsforschung (mit Schwerpunkt auf Connells Konzept der hegemonialen Männlichkeit und toxischen Männlichkeit), ein Kapitel zur Männlichkeit in der Pädagogik (inkl. Männlichkeitstypen in der Kita und dem Zusammenhang von Männlichkeit, Feminisierung und Punitivität) und ein Fazit.
Was versteht die Arbeit unter hegemonialer Männlichkeit?
Die Arbeit bezieht sich auf Connells Konzept der hegemonialen Männlichkeit, welches die dominante, idealisierte Form von Männlichkeit beschreibt. Es werden die verschiedenen Aspekte und Ausprägungen dieser Form von Männlichkeit beleuchtet, inklusive ihrer toxischen Varianten und deren Auswirkungen auf gesellschaftliche Verhältnisse.
Welche Rolle spielt der kindheitspädagogische Kontext?
Die Arbeit untersucht, wie sich Männlichkeitstypen im kindheitspädagogischen Bereich manifestieren und wie hegemoniale Tendenzen sich dort zeigen. Konkrete Beispiele und Fallstudien aus dem Kita-Alltag sollen dies veranschaulichen.
Wie wird der Begriff Gender in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit differenziert klar zwischen Sex (biologischem Geschlecht) und Gender (sozialem Geschlecht) nach Simone de Beauvoir. Sie erläutert Connells Modell des sozialen Geschlechts und den Einfluss von Geschlechterstereotypen auf das Verständnis von Sexualität und sozialen Beziehungen.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Hegemoniale Männlichkeit, Connell, Gender, Sex, Doing Gender, Männlichkeitsforschung, Kindheitspädagogik, Geschlechterrollen, soziale Konstruktion, Ungleichheit, Performativität und Toxische Männlichkeit.
Welche Forschungsfragen werden in der Arbeit adressiert?
Die Arbeit adressiert implizit Forschungsfragen zur Präsenz und den Auswirkungen hegemonialer Männlichkeit, zur Performativität von Männlichkeit im pädagogischen Kontext und zu den Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Überwindung hegemonialer Tendenzen in der Erziehung.
Welche Methodik wird verwendet?
Die genaue Methodik wird im Text nicht explizit genannt. Es wird aber auf Studien und Fallstudien verwiesen, die die Ausführungen unterstützen. Die Arbeit scheint primär auf theoretischen Konzepten und der Analyse bestehender Literatur zu basieren.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit den Themen Männlichkeit, Gender, Pädagogik, Sozialwissenschaften und Geschlechterforschung beschäftigen, insbesondere für Lehrende und Studierende in diesen Bereichen.
- Arbeit zitieren
- Charlotte Brändle (Autor:in), 2023, Männlichkeitsbilder mit dem Schwerpunkt "Hegemoniale Männlichkeit" nach Connell, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1391006