Für (sonder-)pädagogische Fachkräfte treten im Arbeitsalltag immer wieder Habitusstrukturkonflikte auf, besonders in der Elternarbeit, wenn beide Seiten einen unterschiedlichen Herkunftshabitus vorweisen. Dies kann zu großen Konflikten führen, die es sensibel zu bearbeiten gilt. Anhand eines Fallbeispiels werden in dieser Arbeit mögliche Umgangsweisen mit Habitusstrukturonflikten aufgezeigt.
Der Förderschwerpunkt Lernen konstituiert sich zu großen Teilen aus Kindern aus sozial benachteiligten Milieus. Diese Haushalte sind häufig geprägt von Armut, Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung, Krankheit und anderen großen Belastungen. Bei der Förderung dieser Kinder und besonders in der Elternberatung zur Unterstützung der Einzelförderung kommt es dadurch immer wieder zu Konflikten zwischen Eltern und Pädagog*innen, die aus oftmals gegensätzlichen Verhältnissen stammen, woraus Probleme beim gegenseitigen Verständnis entstehen können. Schmitt (2014) spricht dabei von "Habitus-Struktur-Konflikten", also dem Aufeinanderprallen unterschiedlicher Ansichten und Wertvorstellungen, der Nichtpassung des Habitus mit einer bestimmten Struktur. Diese Konflikte können die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachpersonen erheblich erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen. Es gilt also als Pädagog*in, immer wieder neu die eigene Position, den eigenen Habitus zu reflektieren und sensibel auf unterschiedliche Herkunftsmilieus und ihre Habitusstrukturen einzugehen.
Dass dies in der Praxis jedoch zeitweise sehr schwierig sein kann, zeigt sich in dem Fallbeispiel, das dieser Arbeit zugrunde liegt. Nach der genauen Beschreibung der Situation soll, nachdem Habitus und Habitus-Struktur-Konflikte definiert werden, anhand des Falls aufgezeigt werden, wo sich Habitus-Struktur-Konflikte in der Elternarbeit zeigen können, bevor mögliche Umgangsweisen mit diesen erörtert werden. So sollen Lösungswege aufgezeigt werden, um Habitus-Struktur-Konflikten im professionellen pädagogischen Arbeitsalltag wirksam begegnen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung des Fallbeispiels
- Habitus-Struktur-Konflikte in der Arbeit von Pädagog*innen
- Habitus
- Habitus-Struktur-Konflikte
- Habitus-Struktur-Konflikte in der Elternberatung anhand des Fallbeispiels
- Mögliche Lösungsansätze
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Problematik von Habitus-Struktur-Konflikten in der Elternberatung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Ziel ist es, das Phänomen anhand eines konkreten Fallbeispiels zu veranschaulichen und mögliche Lösungsansätze zu erörtern.
- Habitus-Struktur-Konflikte als Herausforderung in der pädagogischen Arbeit
- Die Bedeutung des Herkunftsmilieus und des individuellen Habitus
- Konflikte zwischen Eltern und Pädagog*innen aus unterschiedlichen Milieus
- Mögliche Umgangsweisen mit Habitus-Struktur-Konflikten in der Elternberatung
- Die Relevanz von Verständnis und Empathie für eine gelingende Zusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit thematisiert Habitus-Struktur-Konflikte in der Elternberatung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen und stellt ein Fallbeispiel vor, das die Problematik verdeutlicht.
- Beschreibung des Fallbeispiels: Die Autorin schildert eine Konfliktsituation aus einem Praktikum in einem Autismus-Förderzentrum, die deutlich macht, wie unterschiedliche Ansichten und Wertvorstellungen zwischen Eltern und Pädagoginnen zu einer schwierigen Zusammenarbeit führen können.
- Habitus-Struktur-Konflikte in der Arbeit von Pädagog*innen: Es wird erläutert, wie der Habitus eine prägende Instanz für das Denken und Handeln einer Person ist. Weiterhin wird der Begriff Habitus-Struktur-Konflikt definiert und dessen Bedeutung für die Arbeit von Pädagog*innen im Kontext des Fallbeispiels verdeutlicht.
- Habitus: In diesem Kapitel wird die Habitustheorie von Pierre Bourdieu vorgestellt. Es wird erklärt, wie der Habitus durch Erfahrungen und Einflüsse im Laufe des Lebens geformt wird und Entscheidungen und Ansichten prägt.
- Habitus-Struktur-Konflikte: Das Kapitel beschreibt die Entstehung von Konflikten aufgrund von fehlender Passung zwischen Habitus und Struktur. Es wird betont, dass Habitus-Struktur-Konflikte nicht als individuelles Versagen interpretiert werden sollten, sondern als Ausdruck von sozialen Ungleichheiten und Machtkonflikten.
- Habitus-Struktur-Konflikte in der Elternberatung anhand des Fallbeispiels: Hier wird anhand des Fallbeispiels gezeigt, wie sich Habitus-Struktur-Konflikte in der Elternberatung manifestieren können. Es wird deutlich, wie die unterschiedlichen Habitus von Eltern und Pädagoginnen zu Missverständnissen und Konflikten führen können.
- Mögliche Lösungsansätze: Dieses Kapitel erörtert verschiedene Lösungsansätze, um Habitus-Struktur-Konflikten in der Arbeit von Pädagog*innen wirksam begegnen zu können. Es werden verschiedene Strategien und Handlungsempfehlungen vorgestellt, die auf Verständnis, Empathie und respektvolle Kommunikation setzen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Habitus-Struktur-Konflikte, Elternberatung, Förderschwerpunkt Lernen, sozial benachteiligte Milieus, Autismus, Kommunikation, Empathie, Verständnis und Lösungsansätze in der pädagogischen Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2023, Habitusstrukturkonflikte im pädagogischen Arbeitsalltag in der Elternarbeit anhand eines Fallbeispiels, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1388895