Den Schmerz eines Patienten zu heilen oder zu mildern sollte die Verpflichtung eines jeden sein, der eine medizinische Aufgabe durchführt. Aber was passiert, wenn ein Arzt ideologisch vereinnahmt ist oder die Vorstellung von Heilung pervertiert beziehungsweise verändert wird?
Die bisher wohl größte pervertierte Vorstellung von "Heilung" zeigte sich im Nationalsozialismus. Menschen wurden zu "Schädlingen" degradiert und Ärzte maßten sich an, mit oder ohne Absprachen mit den Familien oder Angehörigen über Leben und Tod eines Patienten zu entscheiden.
Die Euthanasie, ein euphemistischer Begriff für das tatsächliche Mordgeschehen, bildete nur eines der Rechtfertigungen im Dritten Reich für die Ermordung unzähliger physisch und psychisch behinderter Menschen. Die zwei "praktischen" Begründungen für die Exekution waren erstens, dass so eine "unnötige" Verschwendung von Ressourcen verhindert, und zweitens, dass die Menschen von ihren Leid erlöst werden würden.
In Hamburg, in der sogenannten Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn (HPL), wurden diese Vorstellungen in die Praxis umgesetzt. Zu diesem Zweck hatte das Dritte Reich Tötungsstrategien entwickelt, die durch Anträge an wissenschaftliche Reichstagsauschüsse in der HPL umgesetzt wurden. Diese Arten und Möglichkeiten sollen, wie die Patienten und Patientinnen ermordet wurden, in dieser Hausarbeit das bearbeitende Thema sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- 1. Der Beginn der Euthanasie in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn (HPL)
- 1.1 Die Beseitigung des als „nichtnationalsozialistischen“ betrachtenden Fachpersonals in HPL Februar 1933 ..
- 1.2 „Aktion T4\"-Meldebögen von Spätsommer 1939 bis August 1941 und der erste Abtransport jüdischer Patient und Patientinnen ....
- 1.3 ,,Kindereuthanasie“ in der HPL Juni 1940 bis Juni 1943.
- 2. Das,,offizielle Ende“ der NS-Euthanasie und ihre Fortführung in der HPL bis Mai 1947.
- 2.1 Regionale Maßnahmen in der HPL 1940 bis Mai 1944.
- 2.2 Der Umgang mit den „Ostarbeitern“ in der HPL Oktober 1943 bis Januar 1945 .....
- 3. Schluss..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Geschichte der Euthanasie in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn (HPL) in Hamburg während des Nationalsozialismus. Sie analysiert die Umsetzung der "T4"-Aktion, die „wilde Euthanasie“ und die Rolle der HPL im Kontext der NS-Gesundheits- und Sozialpolitik.
- Die Beseitigung des als „nichtnationalsozialistischen“ betrachtenden Fachpersonals in der HPL im Februar 1933.
- Die "Aktion T4" und die Abtransporte jüdischer Patienten und Patientinnen in der HPL.
- Die „Kindereuthanasie“ in der HPL.
- Die Fortführung der Euthanasie in der HPL nach dem offiziellen Ende der "Aktion T4" im August 1941.
- Der Umgang mit "Ostarbeitern" in der HPL.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Beginn der Euthanasie in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn (HPL) und beleuchtet die Beseitigung des als „nichtnationalsozialistischen“ betrachtenden Fachpersonals im Februar 1933. Es analysiert die "Aktion T4" und die Abtransporte jüdischer Patienten und Patientinnen sowie die „Kindereuthanasie“ in der HPL.
Das zweite Kapitel untersucht die Fortführung der Euthanasie in der HPL nach dem offiziellen Ende der "Aktion T4" im August 1941. Es behandelt regionale Maßnahmen in der HPL und den Umgang mit "Ostarbeitern" in der HPL.
Schlüsselwörter
Euthanasie, Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn (HPL), Nationalsozialismus, "Aktion T4", "wilde Euthanasie", "Kindereuthanasie", Ostarbeiter, NS-Gesundheits- und Sozialpolitik, Hamburg.
- Arbeit zitieren
- Klaus Bloom (Autor:in), 2019, Euthanasie in Hamburgs "Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn". Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1383045