In dieser Arbeit wird das modernes Solidarverhalten (einzelner Individuen, sowie auch das der Allgemeinheit) am Beispiel der Corona-Impfquote verhandelt. Dazu wird im ersten Schritt die Definition und Entwicklung des Solidaritätsbegriffs kurz erläutert. Im darauf folgenden Kapitel werden drei Theorien zur Identitätsbildung und -beschreibung von renommierten Wissenschaftler*innen untersucht. Dabei wird insbesondere auf die Auswirkungen auf das individuelle Solidarverhalten im Kontext moderner Identitätsentwicklung eingegangen.
Die betrachteten Theorien sind:
a) Die Identitätsbildungstheorie des Soziologen Émile Durkheim.
b) Die Konzepte des Sozialpsychologen George Herbert Mead, einschließlich der Unterscheidung zwischen dem "significant other" und dem "generalized other", sowie der Aufteilung des Individuums in "Me" und "I".
c) Die Idee der internen und externen Standpunkte des Rechtsphilosophen Herbert L.A. Hart.
Die Analyse konzentriert sich auf zwei Hauptfragen: Gibt es in den betrachteten Theorien Hinweise auf Veränderungen in der Identitätsentwicklung über die Zeit? Und: Könnten solche Veränderungen verantwortlich für das mangelnde Solidarverhalten (z.B. in Form einer niedrigen Corona-Impfquote) sein?
Die Beantwortung dieser Fragen ist wichtig, da sie als möglicher Ausgangspunkt für zukünftige Forschung dienen können. Fragen zur Solidarität sind oft mit normativen Zielen verbunden, wie der Idee einer stärkeren und nachhaltigeren Gemeinschaft. Zudem kann die Analyse Impulse liefern, wie Solidarität möglicherweise gefördert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Fehlende Bereitschaft zur Corona-Impfung als Indikator für fehlendes Solidarverhalten moderner Gesellschaften
- Corona-Impfung und Solidarität
- Vorgehensweise, Fragestellung und normativer Anspruch
- Definitorische Überlegungen zum Solidaritätsbegriff
- Heterogenität des Solidaritätsbegriffs
- Wirkungsrichtungen der Solidarität
- Gleichursprünglichkeit – die Verbindung von Identität und Solidarität
- Analyse sozialwissenschaftlicher Theorien und zu beobachtende Veränderungen der modernen Identitätsentwicklung
- Durkheims Identitätstheorie
- Allgemeine und spezialisierte Erziehung
- Frühe funktionale Differenzierung als Risiko für Solidarität
- Meads Identitätstheorie
- Das generalized other als wichtiger Moment der Erziehung zur Solidarität
- Disbalance von „Me“ und „I“ als Risiko für Solidarität
- H. L. A. Harts Kategorien der Identität
- Interner und externer Standpunkt als mögliche Kategorien der Solidarität
- Externer Standpunkt als Risiko für Solidarität
- Durkheims Identitätstheorie
- Fazit: Normative Ableitungen aus den Ergebnissen der Analyse
- Möglichkeit und Notwendigkeit der Veränderung von moderner Identitätsentwicklung zur Förderung des Solidarverhaltens
- Solidarverständnis als modernes Erziehungsziel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die fehlende Bereitschaft zur Corona-Impfung als Indikator für fehlendes Solidarverhalten in modernen Gesellschaften. Die Arbeit analysiert, inwieweit moderne Identitätsentwicklungen Einfluss auf die Entscheidungen von Individuen haben, sich gegen eine Impfung und damit gegen solidarisches Handeln zu entscheiden. Dabei werden drei soziologische Theorien zur Identitätsbildung herangezogen, um mögliche Ursachen für diese Entwicklung zu beleuchten.
- Zusammenhang zwischen fehlender Impfbereitschaft und Solidarverhalten in modernen Gesellschaften
- Analyse der Auswirkungen moderner Identitätsentwicklung auf individuelles Solidarverhalten
- Bedeutung des Solidaritätsbegriffs und seine Relevanz für die Gesellschaft
- Untersuchung der Identitätsbildungstheorien von Durkheim, Mead und Hart
- Entwicklung von normativen Ableitungen für die Förderung von Solidarität im Kontext moderner Identitätsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Corona-Impfung als ein Beispiel für solidarischen Handelns in der modernen Gesellschaft. Es analysiert die aktuellen Impfraten und identifiziert Gruppen, die sich gegen eine Impfung entscheiden.
- Kapitel 2 beleuchtet den Solidaritätsbegriff und seine vielschichtigen Definitionen. Es werden historische Bedeutungen und aktuelle Interpretationen des Begriffs erörtert, wobei die Relevanz von Solidarität für den Zusammenhalt der Gesellschaft hervorgehoben wird.
- Kapitel 3 untersucht drei soziologische Theorien zur Identitätsbildung (Durkheim, Mead, Hart) und deren Relevanz für das Verständnis von Solidarverhalten in der heutigen Zeit. Es analysiert die Entwicklung der Identität in modernen Gesellschaften und identifiziert mögliche Risiken für die Förderung von Solidarität.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Solidarität, Identitätsentwicklung, Corona-Impfung, Soziologische Theorien, Durkheim, Mead, Hart, gesellschaftlicher Wandel, normative Ableitungen, Erziehungsziele.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Veränderung des individuellen Solidarverhaltens am Beispiel der Corona-Impfung. Betrachtung anhand soziologischer Theorien zur Identitätsbildung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1382944