In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, inwieweit sich die Hypothese der Kostenexplosion in der deutschen Ökonomie bestätigen lässt und ob sie auch noch gegenwärtig auf Fälle und Wirtschaftssysteme anwendbar ist. Im Rahmen der Hausarbeit wird zunächst der Strukturwandel hin zu einer tertiären Arbeitsgesellschaft nachgezeichnet. Mithilfe der theoretischen Grundlage soll auch eine Kontextverortung der Theorie erfolgen, bevor diese ausführlich im dritten Kapitel erläutert wird.
Es gilt zu klären, ob und in welcher Weise das Phänomen der Kostenkrankheit mit all seinen Annahmen im Dienstleistungsbereich nachzuweisen ist. Der untersuchte Zeitraum der Analyse wird auf die Jahre 1970-2021 beschränkt, um ein ganzheitliches Bild nachzeichnen zu können und kurzfristige Trends ausschließen zu können. Eine wesentliche Fragestellung innerhalb der Debatte der Dienstleistungsentwicklungen ist, bis zu welchem Maße die These der Nicht-Rationalisierbarkeit zutrifft.
Der Beitrag zu dessen Verständnis soll unter dem Rückgriff auf öffentliche, nationale sowie internationale Statistikämter erfolgen. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Dienstleistungstätigkeiten "reife" Ökonomien durch ihre hohen Beschäftigungsanteile dominieren, zeugt die Fragestellung von hoher gesellschaftlicher Relevanz und Aktualität.
Entlang der vorgestellten Annahmen hinter dem Theorem und den daraus abgeleiteten Hypothesen werden die ökonometrischen Kennzahlen der deutschen Wirtschaft in einem deduktiven Vorgehen in die theoretischen Grundlagen eingeordnet und reflektiert. Beispielhaft für diese Thematik werden hierbei dezidiert die Felder des Friseurhandwerks und des Straßengüterverkehrs des Transportwesens herangezogen.
Anschließend wird im fünften Kapitel anhand der synoptischen Gegenüberstellung zweier Branchen und ihrer wirtschaftlichen Entwicklungslinien beurteilt, inwiefern sich die Hypothese bestätigen und auf heutige Kontexte beziehen lässt. Im letzten Kapitel wird die Fragestellung anhand der Untersuchungsergebnisse beantwortet und ein Resümee über die Anwendbarkeit des Modells in der heutigen deutschen Wirtschaft gegeben, um letztendlich einen Ausblick für zukünftige ökonomische Entwicklungen zu skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Neoliberaler Strukturumbau
- Tertiärer Wandel
- Das Konzept der Baumolschen Kostenkrankheit
- Die Annahmen
- Das Modell des Ungleichen Wachstums
- Kritiken und Modifikationen
- Methodisches Vorgehen
- Analyse und Hypothesenaufstellung
- Auswertung der Gegenüberstellung
- Ergebnisdarstellung und -interpretation
- Ausblick und Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit mit dem Titel „Der Dienstleistungssektor als Grenze des Wachstums? Die Baumolsche Kostenkrankheit auf dem Prüfstand“ untersucht die Anwendbarkeit der Baumolschen Theorie des unbalancierten Wirtschaftswachstums auf den deutschen Dienstleistungssektor. Die Arbeit analysiert, inwieweit sich die Prognosen des Baumolschen Theorems für das Friseurhandwerk und das Transportwesen bestätigen lassen.
- Analyse der Gültigkeit und Aktualität des Baumolschen Theorems
- Untersuchung der Kostenexplosion im deutschen Dienstleistungssektor
- Beurteilung der Rationalisierbarkeit und Substituierbarkeit von Dienstleistungstätigkeiten
- Synoptische Gegenüberstellung zweier Branchen (Friseurhandwerk und Straßengüterverkehr)
- Entwicklung eines Ausblicks für zukünftige ökonomische Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz des Dienstleistungssektors für moderne Ökonomien heraus und beleuchtet die Theorie der Baumolschen Kostenkrankheit im Kontext des Strukturwandels. Die Fragestellung der Arbeit lautet: Inwieweit lassen sich die Prognosen des Baumolschen Theorems für das Friseurhandwerk und das Transportwesen bestätigen?
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel zeichnet den Strukturwandel hin zu einer tertiären Arbeitsgesellschaft nach und verortet die Baumolsche Theorie im Kontext des neoliberalen Strukturumbaus und des tertiären Wandels.
- Das Konzept der Baumolschen Kostenkrankheit: Dieses Kapitel erläutert die Annahmen und das Modell des Ungleichen Wachstums der Baumolschen Theorie. Außerdem werden Kritiken und Modifikationen der Theorie behandelt.
- Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die Analyse und Hypothesenaufstellung sowie die Auswertung der Gegenüberstellung des Friseurhandwerks und des Straßengüterverkehrs.
- Ergebnisdarstellung und -interpretation: Anhand der synoptischen Gegenüberstellung zweier Branchen wird beurteilt, inwieweit sich die Hypothese der Kostenexplosion im deutschen Dienstleistungssektor bestätigen lässt.
Schlüsselwörter
Baumolsche Kostenkrankheit, Dienstleistungssektor, Strukturwandel, Tertiärer Wandel, Produktivitätswachstum, Lohnstückkosten, Friseurhandwerk, Transportwesen, Wirtschaftswachstum, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Die Baumolsche Kostenkrankheit. Der Dienstleistungssektor als Grenze des Wachstums?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1382705