Wie kann es sein, dass die soziale Ungleichheit von Generation zu Generation immer weiterbesteht und sogar noch größer wird? Wie können privilegierte Personen über Generationen hinweg ihre soziale Position behaupten? Diese Fragen beschäftigen sich mit der Reproduktion von sozialer Ungleichheit, wobei dabei die Bildungsungleichheit als eine Form davon nicht vernachlässigt werden darf.
Es ist wichtig sich mit dem Thema der Bildungsungleichheit zu beschäftigen, da ihre Folgen schwerwiegend für die Gesellschaft als auch für den einzelnen Menschen sind. Die Erfolge oder Misserfolge in der Bildung können die berufliche Laufbahn und damit die Zukunft eines Menschen entscheidend beeinflussen. Auch in Hinblick auf die zukünftige Sozialstruktur einer Gesellschaft kann die Ungleichheit in der Bildung Konsequenzen haben, da die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Des Weiteren sollte in Deutschland ein chancengleiches Bildungssystem keine Phantasie sein, sondern sollte Realität werden, vor allem da Bildung eine wesentlichste Ressource darstellt.
In den letzten Jahren gab es deshalb immer wieder Debatten über die zentrale Problematik des Zusammenhangs von sozialer Herkunft und Bildungsungleichheit. Dabei wurde oftmals nur die Variable des Einkommens der Eltern betrachten, wodurch nur die ökonomische Sicht abgedeckt wurde. Die kulturelle Ansicht wie beispielsweise die Bildung der Eltern wurde größtenteils vernachlässigt. Entgegen dieser Vernachlässigung entwickelte der französische Soziologe Pierre Bourdieu das Konzept der Kapitalformen, mit dem er die Perspektive um die kulturelle, soziale und symbolische Sicht erweitert. Mit seiner Theorie zeigt er auf, wie die soziale Stellung der Menschen im sozialen Raum zustande kommt und wie sich dementsprechend die Bildungsungleichheit sowie die soziale Ungleichheit äußert und erklären lässt.
Um diese Thematik zu bearbeiten, werde ich zu Anfang dieser Arbeit die ökonomische, kulturelle, soziale, sowie die symbolische Kapitalform von Bourdieu erläutern, wobei ich außerdem auf deren Umwandlung eingehen werde. Anschließend werde ich versuchen anhand der Kapitalformen die soziale Ungleichheit, sowie die Bildungsungleichheit in der Gesellschaft zu erklären. Ein Fazit und eine kritische Einschätzung bilden den Abschluss dieser Arbeit. An dieser Stelle soll die Theorie Bourdieus kritisch betrachtet werden und dessen Stellenwert für die Ungleichheitsuntersuchung reflektiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pierre Bourdieus Kapitalformen
- Ökonomisches Kapital
- Soziales Kapital
- Symbolisches Kapital
- Kulturelles Kapital
- Inkorporierte Form
- Objektivierte Form
- Institutionalisierte Form
- Körperliches Kapital
- Kapitalumwandlung
- Auswirkung auf die soziale Ungleichheit und Bildung
- Verdeutlichung anhand des Beispiels „Hartz IV Schule Teil 1“
- Fazit und kritische Einschätzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert, inwiefern Pierre Bourdieus Theorie der Kapitalsorten die Auswirkung auf die soziale Ungleichheit und schulische Bildung erklären kann. Die zentrale Frage ist, wie soziale Ungleichheit durch die verschiedene Formen von Kapital, insbesondere das ökonomische und kulturelle Kapital, reproduziert wird und welche Auswirkungen dies auf die Bildungschancen von Individuen hat.
- Die verschiedenen Kapitalformen nach Bourdieu, insbesondere ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital
- Der Einfluss von Kapital auf die soziale Positionierung im sozialen Raum
- Die Rolle von Kapital für die Reproduktion von sozialer Ungleichheit und die Entstehung von Bildungsungleichheit
- Die Auswirkungen von Kapital auf die Bildungschancen von Individuen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Ungleichheit und Bildungsungleichheit ein und stellt die Relevanz von Bourdieus Kapitalformen für die Erklärung dieser Phänomene heraus.
- Pierre Bourdieus Kapitalformen: Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Kapitalformen nach Bourdieu, einschließlich des ökonomischen, sozialen und kulturellen Kapitals. Es wird auch auf die Umwandlung von Kapitalformen eingegangen.
- Auswirkung auf die soziale Ungleichheit und Bildung: Dieses Kapitel untersucht, wie die Kapitalformen die soziale Ungleichheit und die Bildungsungleichheit beeinflussen. Es werden die Mechanismen beleuchtet, die dazu führen, dass sich soziale Ungleichheit durch die unterschiedliche Kapitalverteilung fortsetzt.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Bildungsungleichheit, Pierre Bourdieu, Kapitalformen, ökonomisches Kapital, soziales Kapital, kulturelles Kapital, Reproduktion, Habitus, Bildungssystem, Chancengleichheit.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2017, Soziale Ungleichheit untersucht mit Bourdieus Kapitaltheorie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1382433