Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Selbstmotivation. Sie betrachtet diese als erlernbare Technik und gibt Tipps, wie man sich erfolgreich selbst motiviert.
Inhalt
1. Motivation und Selbstmotivation
2. Selbstmotivation und Werte
3. Bedürfnisse als Motivation
4. Selbstmotivation als erlernbare Technik
4.1 Zielsetzung
4.2 Die Überwindung äußerer Hindernisse
5. Tipps zur Selbstmotivation
Wichtige Ziele filtern
Die eigenen Motivatoren kennen und nutzen
Visualisierungen nutzen
Störfaktoren ausschalten
Sich selbst programmieren
Sich selbst belohnen
Sich eine Deadline setzen
Größere Aufgaben zerteilen
Arbeitspläne erstellen
Tagespläne erstellen
Erfolge feiern
1. Motivation und Selbstmotivation
Johann Wolfgang von Goethe formulierte den treffenden Satz „Erfolgreich zu sein setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen“, was die Voraussetzungen der Selbstmotivation treffend beschreibt.[1]
Der Begriff Motivation stammt von dem lateinischen movere ab und bedeutet bewegen. In der psychologischen Auffassung ist die Motivation eine intervenierende Variable, die unter anderem das menschliche Verhalten bestimmt. Philosophisch-ethisch betrachtet, bedeutet Motivation den von äußerer Verursachung unterschiedenen Beweggrund sittlichen Handelns.
Der wissenschaftliche Begriff Motivation bezieht sich auf Verhaltens- und Erlebensqualitäten, die sich auf die Zielausrichtung, die Energetisierung und die Ausdauer menschlicher Aktivitäten rekurriert. „Motivation ist die aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzuges auf einen positiv bewerteten Zielzustand“[2]
Die Beweggründe sind Motive, also „relativ zeitstabile Bevorzugungen bestimmter Klassen von Anreizen“[3], die unterschieden werden in Leistungsmotive, Machtmotive und Anschlussmotive, welche allesamt individuell verschieden stark ausgeprägt sind, und außerdem sowohl aufsuchend (Hoffnung), wie auch meidend (Furcht) sind.[4]
Motive finden ihren Ursprung im Idealfall in der Person, es ist also in dem Fall von intrinsischer Motivation zu sprechen, welche die effektivste Möglichkeit der Motivation darstellt.[5]
2. Selbstmotivation und Werte
Wie auch bei Zielen auch, ist es wichtig seine Werte zu formulieren.
Werte sind Vorstellungen der Menschen in einer Gesellschaft, was wünschenswert ist. Diese Vorstellungen können ausdrücklich benannt oder schon in den Köpfen der Menschen manifestiert sein, dass sie stillschweigend akzeptiert werden. Diese Auffassungen beeinflussen wie die Menschen handeln, mit welchen Mitteln sie dies tun und was sie überhaupt erreichen wollen.[6]
Letztendlich liegt die Entscheidungsgewalt beim Individuum selbst, welche Werte es in seine Zielformulierung mit aufnimmt und welche es als weniger wichtig erachtet und folglich nicht realisiert.
Nach Victor E. Frankl[7] kann man Werte in drei Kategorien unterteilen:
- “schöpferische Werte“ (gestalten und beeinflussen der Umwelt, „das Verwirklichen der im Menschen angelegten Möglichkeiten“
- “Erlebniswerte“ (Soziale Interaktionen, Erfahrungen mit anderen Menschen)
- “Einstellungswerte“ (unabhängig davon, ob wir etwas erleben oder beeinflussen können, resultieren aus wichtigen Erfahrungen oder schweren Lebensprüfungen)
Jeder Mensch legt selbst fest, was für ihn sinnvoll und bedeutungsvoll ist und damit füllt er den schwammigen Begriff „Wert“ erst mit einer Bedeutung. Sie sind Schilder auf der Straße des Lebens, die uns den Weg in eine bestimmte Richtung weisen. Doch viele Menschen sind sich nicht bewusst, welche Werte wirklich wichtig für sie sind. Sie verfolgen die „falschen“ Werte, die für sie eigentlich nicht relevant sind, dadurch stellt sich kein „Sinn-Gefühl“ ein. Dadurch sind sie enttäuscht, frustriert und fühlen sich nicht erfüllt. Folglich ist für eine positive Grundstimmung und glückliches Leben ein autonomes und kongruentes Verhalten (übereinstimmend mit den eigenen Werten) als Grundlage unabdingbar.
Der Mensch greift um diesen negativen Zustand zu beseitigen oftmals zu den bequemen Mitteln, die schnelle Befriedigung und vorübergehendes Wohlbefinden hervorrufen. Beispiele hierfür sind „Rauchen, Alkohol trinken, zu viel Essen, lieblose[r] Sex, Drogenmissbrauch, de[r] Versuch andere zu dominieren – bis hin zur Gewalt“.[8] Folglich hat ein Mensch mit einer Drogenabhängigkeit mitunter auch ein „Werte-Problem“
Wir können uns selbst motivieren, indem wir eine „kognitive Dissonanz“ schaffen.[9] Man vergrößert die Diskrepanz zwischen dem angestrebten, zu erfüllenden Wert und dem nicht dazu passenden Verhalten um so das Gefühl zu stärken, etwas dagegen tun zu müssen.
Um diese Dissonanz zu bewältigen kann man zum einen einfach den Wert ändern, indem man zum Beispiel zu seinem Übergewicht steht. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, das nicht passende Verhalten zu ändern oder eine gute Ausrede für sein Verhalten zu finden. Das Letztere ist jedoch nicht dauerhaft als Lösung anzusehen, da dies zu Depressionen, Dauerstress und ernstzunehmenden psychosomatischen Erkrankungen führen kann.
Der Mensch kann seine Werte jederzeit neu hinterfragen und definieren. Oftmals ändern sie sich unbewusst und schleichend durch die Erfahrungen die man im Laufe seines Lebens sammelt. Die Werte die unser Verhalten steuern, haben wir uns vor drei bis fünf Jahren angeeignet.[10] Man muss um die eigenen Werte zu kennen, die für einen selbst in bestimmten Lebenslagen von Bedeutung sind. Beispiele für Werte sind Gesundheit, Ökologie, Gerechtigkeit, Aussehen, Freiheit, Macht, Sicherheit, Erholung, Mobilität und es gibt noch viele mehr. Die zutreffenden Werte werden dann nach persönlicher Bedeutsamkeit geordnet und die Aufmerksamkeit wird auf die ersten Plätze gelenkt. Jetzt soll die Bedeutung der Werte für das Individuum herausgearbeitet werden. Wir sollen uns Gedanken über die eigenen Werte machen und diese schriftlich festhalten. Ist „Liebe“ als Wert wichtig für mich? Was kann ich durch „Liebe“ erhalten?
Doch nicht alle Werte sind zu 100 Prozent realisierbar, bzw. das Verhalten kann nicht immer an den Wert angepasst werden, weil es die individuelle Situation eines Menschen nicht zulässt und unsere „Ressourcen, Kräfte und unsere Zeit begrenzt“[11] sind.
Es ist also ein wichtiger Bestandteil der Selbstmotivation die eigenen Werte zu kennen bzw. kennen zu lernen und zu erfassen. Zu wissen, was für einen selbst bedeutsam und wertvoll ist, hilft um die Ziele zu erreichen, die ein zufriedenes Leben ermöglichen können. Die detaillierte Anleitung zur Erforschung der Werte ist im Buch Gerhard Huhn, Hendrik Backerra, Selbstmotivation: Flow- statt Stress oder Langeweile beschrieben.
3. Bedürfnisse als Motivation
Ziele einzelner Menschen sind immer unterschiedlich und individuell und richten sich nach den persönlichen Bedürfnissen. Bedürfnisse, welche wiederum unterschieden werden in primäre und sekundäre, dienen als Motivatoren. Primäre Bedürfnisse sind angeborene und natürliche und können als Triebe bezeichnet werden. In dieses Kriterium fallen unter anderem die Nahrungsaufnahme, die Erhaltung der Gesundheit und des Lebens, sowie auch das Schlafbedürfnis. Sekundäre Bedürfnisse dagegen sind anerzogen, unnatürlich und beruhen auf sozialen Vermittlungsprozessen. Darunter fallen erlernte geistige und kulturelle Interessenbestrebungen. Vermittler sind neben der Familie auch noch Freunde, oder auch Kollegen und Mitschüler, die Einfluss ausüben.
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[1] http://www.dozentenscout.de/Fachartikel/details/1020/?printview=true (Stand: 01.06.2009)
[2] Falko Rheinberg, Regina Vollmeyer, „Das Grundmodell der Motivation und Ansatzpunkte der Förderung“, München (Hogrefe) 2008, S.391
[3] a. a. O.
[4] vgl. a. a. O.
[5] vgl. http://www.dozentenscout.de/Fachartikel/details/1020/?printview=true (Stand: 01.06.2009)
[6] vgl. Leidl-Kolms, Stript WS 2008/09
[7] Vgl. Frankl, Victor, Theorie und Therapie der Neurosen: Einführung in Logotherapie und Existenzanalyse, Stuttgart (UTB), 1992, S. 61
[8] Vgl. Gerhard Gerhard Huhn, Hendrik Backerra, Selbstmotivation: Flow- statt Stress oder Langeweile, München (Hanser), 2004, S.58
[9] Vgl. a. a. O., S.60
[10] Vgl. a. a. O., S.71
[11] Vgl. a. a. O., S.76
- Arbeit zitieren
- Daniela Büchold (Autor:in), 2009, Ziele stecken und erreichen. Selbstmotivation als erlernbare Technik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/137849