Dieser Text untersucht die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Sterben, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Tabu des Suizids liegt. Er geht auf die Verschiebungen in der Wahrnehmung des Todes im Laufe der Geschichte ein und stellt fest, dass in der Moderne eine Neigung zur Verdrängung und zur Unfähigkeit besteht, den Tod zu erfassen. Der Text untersucht auch die Rolle verschiedener Medien bei der Visualisierung des Todes und die damit verbundenen Herausforderungen. Insbesondere die Pathologisierung des Suizids wird diskutiert, die in den letzten Jahren kritisch hinterfragt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Suizid und Tabu
- 3. Suizid als Selbst- bzw. Kulturtechnik
- 4. Suizid und Ritual/Ritualisierung
- 5. Ritual-Inszenierungen um Suizide in Literatur und Film
- 5.1 Rituale für die Sterbenden
- 5.1.1 Death
- 5.1.2 Der wunderbare Massenselbstmord
- 5.1.3 Der Selbstmord-Klub
- 5.1.4 Schattenstunde
- 5.2 Rituale für die Hinterbliebenen
- 5.2.1 Koala
- 5.2.2 Tote Mädchen lügen nicht
- 5.3 Fehlen von Ritualen und andere Besonderheiten
- 5.3.1 Selbstmord
- 5.3.2 Der Verdacht: eine Kleist-Novelle
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Repräsentation von Ritualen und ritualisierten Handlungen im Zusammenhang mit Selbsttötungen in fiktionalen Werken. Das Ziel ist es, die verschiedenen Rituale, die in diesen Werken dargestellt werden, zu analysieren und zu untersuchen, wie diese Rituale auf verschiedene gesellschaftliche Gegebenheiten verweisen und mit Selbst- bzw. Kulturtechniken verbunden sind.
- Die gesellschaftliche Betrachtung des Todes und des Suizids in der Moderne
- Die Rolle des Tabus im Zusammenhang mit dem Suizid
- Der Suizid als Selbst- bzw. Kulturtechnik
- Die Repräsentation von Ritualen im Umgang mit dem Suizid in Literatur und Film
- Der Zusammenhang zwischen Ritualen, Selbst- und Kulturtechniken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Suizids in der Moderne ein und stellt die Frage nach der Veränderung im Umgang mit dem Thema. Es werden auch die Veränderungen in der gesellschaftlichen Betrachtung des Todes und der Körperwelten-Ausstellungen von Gunther von Hagens erwähnt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Tabu des Suizids und analysiert dessen Ambivalenz. Es wird die Frage gestellt, ob es eine deutschsprachige Entsprechung für den Begriff Tabu gibt und wie das Tabu im Zusammenhang mit dem Suizid wirkt.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle des Suizids als Selbst- bzw. Kulturtechnik. Es werden die Arbeiten von Thomas Macho und Michel Foucault herangezogen, die den Suizid als eine Art von Selbsttechnik beschreiben.
Das vierte Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen Suizid und Ritualen sowie die Ritualisierung des Suizids. Es wird untersucht, wie der Suizid in verschiedenen kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten ritualisiert wird.
Das fünfte Kapitel analysiert verschiedene Ritual-Inszenierungen um Suizide in Literatur und Film. Es werden Werke wie "Death", "Der wunderbare Massenselbstmord", "Der Selbstmord-Klub", "Schattenstunde", "Koala" und "Tote Mädchen lügen nicht" untersucht und die Rituale, die in diesen Werken dargestellt werden, analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Suizid, Tabu, Ritual, Selbsttechnik, Kulturtechnik, Literatur, Film und moderne Gesellschaft. Es werden die Werke verschiedener Autoren und Regisseure analysiert, um die Repräsentation des Suizids in unterschiedlichen Kontexten zu untersuchen.
- Arbeit zitieren
- Carola Behm (Autor:in), 2023, Suizid. Eine Analyse des Tabus und der Kulturtechnik in der modernen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1375541