Wenn man heute das Worte "Reformation" hört, hat man Bilder von einem sich rasant verändernden Wittenberg, dem mutmaßlichen Thesenanschlag Martin Luthers, der Wartburg und, zumindest ich, aus heutiger Sicht eher argwöhnisch dreinschauende Haupthaarrasuren im Kopf. Kaum jemand denkt jedoch an die Liebe.
Dass jedoch gerade diese, ja, auch abseits Luthers, eine entscheidende Rolle in und für die Reformation gespielt hat, beziehungsweise sie eine der wichtigsten Pfeiler für die kulturelle, religiöse und chirstlich-administrative Gezeitenwende im frühen 16. Jahrhundert und fortan darstellt, ist für die wenigsten Menschen von Anfang an ersichtlich.
Die Namen Luther und Menius bestückten die Epoche zunächst in literarischer Form mit neuen Erkenntnissen in Bezug auf die Ehe, ihrer Bedeutung und wie diese gesamtgesellschaftlich betrachtet wurde bzw. werden sollte.
Das klösterlich-asketische und damit zölibatäre Leben, wie es Luther einst hegte, wurde nicht länger wie bis dahin als ein höherwertigerer Lebensstil gegenüber dem Eheleben, welches vorher als geradezu säkular von Geistlichen, anfangs auch von Luther, wahrgenommen wurde, verstanden. Im Gegenteil: Einerseits benannte Luther den Lebensstil Verheirateter im Mai 1519 als einen "großen, einen seligen Stand", andererseits fügte Justus Menius, ein ständiger Wegbegleiter in der Sache Luthers, in "Oeconomia Christiana" 1529 hinzu, die Ehe und ganz besonders die Kindererziehung sei aus christlicher und damit für die damalige Zeit geradezu gesellschaftlicher Perspektive geboten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 3. Fazit
- 4. Quellen- und Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 5. Anhang
- Umformulierung I:
- Umformulierung II:
- Umformulierung III:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Eheschließung im Kontext der Reformation und untersucht die Verteidigung dieser Handlungsweise durch einen Pfarrer, der sich für die Eheschließung entschieden hat. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Veränderungen in Texten, insbesondere im Hinblick auf Adressierung und Wortwahl, die Verbreitung reformatorischer Ideen beeinflusst haben.
- Die Eheschließung als Gegenentwurf zum Zölibat im Kontext der Reformation
- Die Verteidigung der Eheschließung durch einen Pfarrer
- Die Bedeutung von Sprache und Adressierung für die Verbreitung reformatorischer Ideen
- Die Analyse von Texten aus den Jahren 1521 und 1522
- Die Bedeutung von Übersetzungen und Umformulierungen für die Rezeption von Texten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Seminararbeit vor, erläutert die Relevanz der Eheschließung im Kontext der Reformation und führt den Hauptprotagonisten der Arbeit ein.
- Kapitel 2: Hauptteil: Der Hauptteil untersucht die Texte aus den Jahren 1521 und 1522, analysiert deren Adressierung, Wortwahl und Funktion und beleuchtet die Bedeutung dieser Elemente für die Verbreitung reformatorischer Ideen.
Schlüsselwörter
Reformation, Eheschließung, Zölibat, Textanalyse, Adressierung, Wortwahl, Übersetzungen, Umformulierungen, frühneuhochdeutsche Sprache, Reformation, Martin Luther, Justus Menius, Pfarrer, Probst, Seminararbeit
- Arbeit zitieren
- Johannes Lauke (Autor:in), 2022, Die Eheschließung Bernhardis. Ausübung, Verteidigung, Konsequenz, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1371971