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Seminararbeit, 2005
10 Seiten, Note: 2,0
Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit
1. Einleitung
2. Die Sachsen
2.1. Die Religion der Sachsen
2.2. Die Irminsul
3. Karl der Große und die Sachsen
3.1. Die Sachsenkriege
3.2. Widukind
3.3. Die Capitulatio de partibus Saxoniae
4. Schlusswort
5. Quellen- und Literaturverzeichnis
5.1. Quellen und Hilfsmittel
5.2. Literatur
„Nach Beendigung dieses Kriegs wurde der sächsische, der nur unterbrochen schien, wieder aufgenommen, der langwierigste, grausamste und für das Frankenvolk anstrengendste, den es je geführt hat. Denn die Sachsen, die wie fast alle Völker auf dem Boden Germaniens wild von Natur, dem Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es nicht für unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu schänden und zu übertreten.“[1]
Die Sachsenkriege Karls des Großen dauerten mit Unterbrechungen über 33 Jahre (772-804). Als Fortsetzung uralter Grenzkriege im Jahre 772 begonnen, wollte er die Sachsen zunächst für ihre dauernden Überfälle so hart bestrafen, dass sie Ruhe halten würden. Doch Karls Ziel änderte sich im Laufe der Jahre und war nun auf die Unterwerfung ausgerichtet. Er wollte die Sachsen christianisieren und in den fränkischen Staatsverband eingliedern. Die Zeit der Kriege war geprägt von einem Wechselspiel aus Frieden, Krieg, Anpassung und Ablehnung.
Zu Beginn meiner Arbeit möchte ich die Sachsen und ihre Religion näher betrachten. Außerdem werde ich den Verlauf der Sachsenkriege verfolgen und dabei besonders auf Widukind, als den größten Widersacher Karls des Großen, eingehen. Zum Schluss beleuchte ich noch die Capitulatio de partibus Saxoniae, da sie die Art der Einführung des Christentums bei den Sachsen am besten widerspiegelt.
Von der Religion der alten Sachsen sind nur wenige Zeugnisse überliefert. Diese sind aus der Zeit des Übergangs vom Heidentum zum Christentum und von Christen geschaffen. Überliefert sind zwei Taufgelöbnisse, die die Sachsen bei ihrer Taufe ablegen mussten und einige gesetzliche Bestimmungen Karls des Großen. Da die Zeugnisse von Christen geschaffen wurden, muss man annehmen, dass sie nur das Bild der Religion der Sachsen aus der Sicht der Christen damals widerspiegeln. Dennoch darf man sie als Quellen betrachten.
Bei den Taufgelöbnissen handelte es sich um festgesetzte Worte, die der Täufling bei seiner Taufe sprechen sollte. Damit entsagte er seiner bisherigen Religion und begab sich unter die Herrschaft des neuen, in diesem Falle des christlichen Gottes. Die Taufe wurde als eine Art Rechtshandlung angesehen.[2] Im altsächsischen Taufgelöbnis, welches man bei Springer in deutscher Übersetzung finden kann, steht, dass der Täufling dem Teufel den Gehorsam aufkündigte.[3] Dazu muss man allerdings bemerken, dass die Christen jener Zeit wohl alle fremden Götter mit dem Teufel gleichsetzten.
Zu der damaligen Zeit war es auch so, dass man die Religion eines Menschen nicht mit seinem Glauben gleichsetzte. „In älteren Zeiten, […] bekundet sich die Religion in öffentlichen Handlungen und nicht im privaten Glauben.“[4]
Im Taufgelöbnis wurden drei sächsische Götter genannt: Thunaer, Uuôden und Saxnôt.[5] Hochdeutsch werden die ersten beiden Donar und Wotan, im Altnordischen Thor und Odin, genannt und sind als diese auch gut bezeugt. Saxnôt ist sonst nirgendwo belegt. Man nimmt an, dass es deshalb nur ein Beiname eines Gottes gewesen sein kann.[6]
Einhard erwähnte in seiner Vita Karoli nur, dass die Sachsen Götzendienst verrichteten.[7] Welche Götter sie anbeteten, ist bei ihm nicht zu finden.
Die Irminsul wird als zentrales Heiligtum der Sachsen angesehen. Ihr Standort soll sich zwischen der Eresburg und der Weser befunden haben.[8]
In den Reichsannalen wurde sie als Ermensul bezeichnet[9], Springer nennt sie einfach Irminsäule[10].
In den Reichsannalen steht etwas von Gold und Silber, welches Karl bei ihr fand und mit ins Frankenreich brachte.[11] Wenn man Heiligtümer anderer Religionen betrachtet, wie zum Beispiel den Tempel in Jerusalem, in dem sich sehr viele Schätze befanden (Schaubrottisch, siebenarmiger Leuchter), ist es wenig überraschend, dass sich die Schätze der Sachsen bei der Irminsul, also an einem Ort, befanden.
Wie dieses Heiligtum genau aussah, teilt uns keine Quelle mit. Nur Rudolf von Fulda erzählte in seiner Schrift „Die Übertragung des heiligen Alexander“ von den heidnischen Sachsen:
„Ja einen Holzklotz von nicht geringer Größe hatten sie aufgerichtet und verehrten ihn unter freiem Himmel; sie nannten ihn in ihrer Muttersprache Irminsul, die All-Säule, die gleichsam das All trägt“[12].
[...]
[1] Einhardi Vita Karoli Magni, Kap. 7, S. 173/175.
[2] Vgl. Springer, Matthias: Die Sachsen, S. 153.
[3] Vgl. a.a.O., S. 154.
[4] Springer, Matthias: Die Sachsen, S. 155.
[5] Vgl. Springer, Matthias: Die Sachsen, S. 156.
[6] Vgl. a.a.O., S. 156.
[7] Vgl. Einhardi Vita Karoli Magni, Kap. 7, S. 175.
[8] Vgl. Springer, Matthias: Die Sachsen, S. 162.
[9] Vgl. Annales regni Francorum, S. 27.
[10] Vgl. Springer, Matthias: Die Sachsen, S.162.
[11] Vgl. Annales regni Francorum, S. 27.
[12] Translatio Sancti Alexandri, S. 9.
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