Während Augustus ein Vermächtnis schaffte, das lange überdauerte, erschoss sich Adolf Hitler nach 12-jähriger Schreckensherrschaft in seinem Führerbunker und hinterließ nichts als Schutt und Asche. Von Stabilität, einer blühenden Stadtkultur oder einer intakten Wirtschaft im Jahr 1945 war Hitler im Vergleich mit Augustus nach seinem Tod Lichtjahre entfernt. Es ist bekannt, dass Adolf Hitler im Gegensatz zu seiner nächsten Umgebung weit weniger von den Germanen angetan war und stattdessen die kultivierten Römer und Griechen bevorzugte. Insbesondere Kaiser Augustus faszinierte ihn, sodass er sich gerne mit ihm von Althistorikern vergleichen ließ. In einer Rechenschaftsrede an Roosevelt im Jahr 1939 versuchte Hitler in seiner Rede seine Erfolge, Ziele und sein allgemeines politisches Handeln mit den Erfolgen von Augustus gleichzusetzen.
In dieser Hausarbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob Adolf Hitler mit seiner Rechenschaftsrede aus dem Jahr 1939 Kaiser Augustus plagatierte. Im Fokus liegt also die Instrumentalisierung des Augustusbildes für den Nationalsozialismus durch die deutsche Althistorik und inwieweit Hitler sich selbst mit Augustus in Beziehung stellte. Stellvertretend für die deutsche
Althistorik werden die Historiker Ernst Kornmann und Wilhelm Weber herangezogen, sowie die Quellen Res Gestae Divi Augusti und der Rechenschaftsbericht von Hitler aus dem Jahr 1939.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Prinzipat des Augustus
- Erklärung
- Das Augustbild in der heutigen Forschung
- Augustus und sein Prinzipat im Blickfeld der Althistorik in der nationalsozialistischen Ära
- Ernst Kornemann (1868-1946)
- Wilhelm Weber (1882-1948)
- Idealisierung von Augustus
- Hitler ein Bewunderer des Kaiser Augustus
- Staatsbesuch Hitlers in Rom 1938
- Hitlers Ansprache 1939
- Vergleich
- Rechenschaftsbericht Hitlers
- Res Gestae Divi Augusti
- Vergleich
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht, inwieweit Adolf Hitler in seiner Rechenschaftsrede aus dem Jahr 1939 Kaiser Augustus plagierte.
- Instrumentalisierung des Augustusbildes für den Nationalsozialismus durch die deutsche Althistorik
- Beziehung Hitlers zu Augustus
- Parallelen zwischen Hitler und seinem Führerstaat und Augustus und seinem Prinzipat
- Kritische Analyse der Quellen Res Gestae Divi Augusti und des Rechenschaftsberichts von Hitler aus dem Jahr 1939
- Vergleich der Staatshandlungen von Augustus mit denen von Adolf Hitler
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Frage nach einer möglichen Plagiierung von Kaiser Augustus durch Adolf Hitler in seiner Rechenschaftsrede von 1939 und skizziert die Schwerpunkte der Arbeit.
- Kapitel 2: Das Prinzipat des Augustus: In diesem Kapitel wird das von Kaiser Augustus geschaffene Herrschaftssystem, das Prinzipat, erläutert. Es wird auf die Unterschiede zum Herrschaftsstil von Gaius Julius Caesar eingegangen und die Merkmale des Prinzipats dargestellt, einschließlich der Rolle des Senats und des Volkes.
- Kapitel 3: Augustus und sein Prinzipat im Blickfeld der Althistorik in der nationalsozialistischen Ära: Dieses Kapitel beleuchtet die Sichtweise der Althistoriker Ernst Kornemann und Wilhelm Weber auf Augustus und sein Prinzipat im Kontext des Nationalsozialismus. Es wird untersucht, wie die beiden Historiker die Herrschaft des Augustus im Vergleich zum Führerstaat des Dritten Reiches darstellten und welche Parallelen sie zogen.
- Kapitel 4: Hitler ein Bewunderer des Kaiser Augustus: Dieser Abschnitt untersucht Hitlers Bewunderung für Kaiser Augustus, insbesondere anhand seines Staatsbesuchs in Rom 1938 und seiner Ansprache im Jahr 1939. Es wird untersucht, wie Hitler sich mit Augustus verglich und dessen Herrschaft als Vorbild für sein eigenes Handeln sah.
- Kapitel 5: Vergleich: Dieser Abschnitt analysiert und vergleicht die beiden Quellen Res Gestae Divi Augusti und Hitlers Rechenschaftsbericht aus dem Jahr 1939. Es werden die Staatshandlungen von Augustus und Adolf Hitler kritisch hinterfragt und Parallelen und Unterschiede aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Themen des Augustusbildes im Nationalsozialismus, die Instrumentalisierung der Althistorik für propagandistische Zwecke, den Vergleich zwischen der Herrschaft von Augustus und der Herrschaft Hitlers, die Analyse von Quellen wie der Res Gestae Divi Augusti und dem Rechenschaftsbericht von Hitler, sowie die kritische Auseinandersetzung mit der Darstellung und Interpretation der römischen Geschichte im Dritten Reich.
- Arbeit zitieren
- Johannes Löhr (Autor:in), 2018, Augustus und sein Prinzipat im Blickfeld des Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1371178